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Fromlowitz macht die Fehler vom 2:5-Debüt gut und rettet den "Roten" einen Punkt

 

Vom bemitleideten Debütanten zum vielgelobten Rückhalt in genau einer Woche. Dem 96-Aushilfstorwart Florian Fromlowitz muss man nun nicht mehr erzählen, dass die Fußball-Bundesliga eine Achterbahnfahrt sein kann. Es hat zwar niemand so direkt gesagt, aber: Fromlowitz’ Fehler gegen 1899 Hoffenheim haben vor Wochenfrist mit hoher Wahrscheinlichkeit den Sieg gekostet. Aber mit noch größerer Wahrscheinlichkeit hat er gegen Werder Bremen in seinem zweiten Bundesligaspiel für die „Roten“ einen Punkt festgehalten. Also ist die Scharte ausgewetzt. Applaus (und die HAZ-Note 2) für dieses Comeback!

Was haben sie nicht alles unternommen, um den ein bisschen verstörten 22-Jährigen nach dem 2:5-Debakel gleich wieder in die Spur zu bringen. Zur Selbstheilung (und weil er eh die Kameras nicht scheut) hatte sich Fromlowitz gleich erst mal den Medien gestellt und alle Fragen ertragen. Schwester und Freundin waren zu Besuch, um ihn aufzumuntern. Von allen Mannschaftskollegen gab es Unterstützung. Mit Trainer Dieter Hecking folgte ein ausführliches Einzelgespräch. „Nach so einer Leistung lässt man doch so einen jungen Mann nicht allein“, meinte Hecking. „Aber schließlich musste er gegen Bremen wieder selbst auf den Platz raus und sich beweisen.“

Es war in der 72. Minute, als Fromlowitz diesen Beweis erbrachte: Markus Rosenberg tauchte plötzlich allein vor ihm auf und erhielt eine sogenannte 100-prozentige Chance, das 2:1 für Bremen zu erzielen. Aber Fromlowitz war schneller, streckte den rechten Fuß aus und lenkte den Ball am Tor vorbei. Alle Aufmunterungen und Einzelgespräche können nicht ersetzen, was so eine Aktion an Selbstvertrauen gibt: „So einen Ball habe ich gebraucht“, meinte der Torwart und fügte an: „Jetzt ist vielleicht auch der letzte Kritiker verstummt.“

Fromlowitz’ frommer Wunsch – so schnell wird er sich nicht erfüllen. Nicht nach einem guten Spiel. Und auch nicht, weil Fromlowitz seine zweifellos gute Aktionen erneut mit allerlei kosmetischen Schlenkern und Gesten ausschmückte. Das wurde allenthalben aufmerksam zur Kenntnis genommen, und es kam längst nicht überall gut an. Für Hannovers Publikum, das über Jahre die nüchterne Effektivität von Stammtorhüter Robert Enke kennen- und lieben gelernt hat, ist das schon eine Umstellung. Hecking sagt fast entschuldigend dazu: „Er puscht sich halt so. Jeder Torwart hat da seinen Stil.“ Und er fügt gleich eine Warnung an: „Er soll jetzt nur nicht zu sehr strahlen und jubeln. Es fliegen eine Menge Bumerangs herum.“

VON NORBERT FETTBACK UND VOLKER WIEDERSHEIM

 

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