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96-Jungprofi Konstantin Rausch (18) "macht zurzeit im Schnelldurchlauf eine Profikarriere durch", wie sein Trainer Dieter Hecking sagt.

 

Konstantin Rausch kann nur noch staunen. Jede Woche warten neue Wunder des Profifußballs auf den 96-Verteidiger. Schöne und nicht so schöne. Zuletzt waren es laute Pfiffe. Die Fans ließen die Spieler nach dem 1:1 gegen Bochum vor eine Schallmauer laufen. Auch Rausch fühlte sich angesprochen. „Es ist natürlich nicht schön, wenn man so ausgepfiffen wird“, gibt der 18-Jährige zu.

„Ich muss lernen, damit umzugehen.“ „Kocka kann das, er steckt das gut weg“, versichert Trainer Dieter Hecking. „Er macht zurzeit im Schnelldurchlauf eine Profikarriere durch.“ Zu schnell? Vielleicht. Hecking überschlug sich fast mit seinem Lob an den Deutschen Fußball-Bund. DFB-Trainer Heiko Herrlich hatte Rausch die Pause gegönnt, anstatt ihn zum U-19-Länderspiel am Dienstag in England einzuladen. Ohne Rausch verlor die Auswahl mit 0:1. Wäre es nach dem 96er gegangen, hätte er die Reise in die britische Hafenstadt Colchester auf sich genommen. „Ich spiele immer gern für die Nationalmannschaft“, sagt er. „Aber ich muss akzeptieren, dass ich einer hohen Belastung ausgesetzt bin.“

Rauschs Körper und Kopf wagen sich zurzeit in Grenzbereiche vor: der Aufstieg zum Profi, jetzt der Abstiegskampf, der hohe Druck, als Nachfolger von Michael Tarnat nicht zu versagen, dann die Pfiffe der Fans.

20 Minuten lief Rausch mit Wadenkrämpfen hinter Bochums Paul Freier her. „Das war schon extrem“, sagt er. Deshalb gabs Massagen, viel Nudeln, noch mehr Wasser, dazu Lockerungen für den Muskel und die verordnete Pause bei der Nationalmannschaft.

Die mentale Lockerheit holt er sich bei seiner Familie. Wenn es zu schnell geht, können Trainer, Verwandte und Freunde ihn bremsen. Das muss wohl auch so sein, damit Rausch nicht „be-Rauscht“ wird vom Leben eines Berufsfußballers.

„Schön, dass ich Profi geworden bin“, sagt der 18-Jährige. „Alles, was ich mit der Mannschaft erleben kann und darf, will ich, so gut es geht, mitnehmen.“ Hecking lässt ihn. Und Rausch kann weiter staunen.

VON DIRK TIETENBERG 

 

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