Stuttgart hat gestern Trainer Veh gefeuert. Der VfB liegt sechs Plätze und sechs Punkte hinterm Saisonziel Uefacup-Teilnahme zurück. Hannover 96 liegt neun Punkte und fünf Plätze hinter Vorjahresplatz 8 - und Trainer Dieter Hecking ist weiter im Amt.

Martin Kind stellt sich hinter seinen Erfolglos-Trainer. Der Big Boss gestern zu BILD: „Ich vertraue Hecking - 100 Prozent!“

Die Aussage ist keine Überraschung. Überraschend ist allerdings, wie Kind sein Vertrauen begründet: „Hecking ist stark, auch im Innenverhältnis. Stärker, als viele glauben. Er öffnet sich der Diskussion. Er und auch Sportdirektor Christian Hochstätter leiden.“

Wie, leiden? Der ganze Klub leidet - unter Punkt- und Tor-Armut. Und die Fans unter dem Rumpel-Fußball...

Fakt: Eine Job-Garantie gibt auch Kind seinem Trainer nicht mehr!

Gilt Ihre Aussage weiterhin, mit Hecking auch in die 2. Liga zu gehen? Kind: „Sie steht - grundsätzlich.“ Und weiter: „Aber die Frage stellt sich nicht. Ich gehe davon aus, dass wir nicht absteigen.“ Und dann ein Satz, der aufhorchen lässt. Kind: „Letztendlich geht es immer um 96!“

Hecking nur noch ein Wackel-Trainer. Der selbst schon nicht mehr an eine schnelle Wende in den letzten Spielen des Jahres gegen Karlsruhe, in Wolfsburg und gegen Bielefeld glaubt. Hecking: „In der Form von Frankfurt müssen wir froh sein, wenn wir überhaupt noch einen Punkt holen.“ Ein Offenbarungs-Eid!

Den Kind offensichtlich geschluckt hat. Der Boss hat sich jedenfalls von seiner Weihnachts-Vorgabe „20 Punkte plus/minus X“ verabschiedet. Kind: „17 Punkte, dann wäre ich persönlich schon zufrieden.“ Mit einem Sieg Samstag gegen den KSC rechnet er nicht. „Das wäre eine Überraschung“, sagt Kind.

Ex-Torjäger Fredi Bobic analysierte gestern im „Doppelpass“ des DSF: „Der Trainer erreicht aus meiner Sicht die Mannschaft nicht mehr richtig.“

Hecking wütend: „Er weiß gar nicht, wie ich arbeite!“ Aber Bobic sieht die Spiele und die Ergebnisse - wie alle anderen...

VON LARS BEIKE UND FLORIAN KREBS