NIEMALSALLEIN

Jan Schlaudraff leidet an einer Schambeinentzündung. Eine OP droht, bis Weihnachten spielt er nicht mehr.

 

Das erste halbe 96-Jahr ist für Jan Schlaudraff schlecht gelaufen – insofern passt die erneute Verletzung ins Bild. Der 96-Stareinkauf wird nun nicht wie erhofft Slalom laufen durch die Wolfsburger Abwehr, sondern begibt sich auf einen Ärztemarathon. Sein Schambein hat sich entzündet. „Es geht in die Richtung“, bestätigt 96-Arzt Wego Kregehr nur vorsichtig. Schambeinentzündung ist eine neue Modekrankheit der Fußballer – aber sie ist auch schwer zu diagnostizieren. Heute soll sich Schlaudraff beim Spezialisten Jens Krüger in Berlin untersuchen lassen. „Jan will aber auch selber noch mal los“, meint Kregehr, „dann werden wir sehen, wie wir am Montag dastehen.“

Der 96-Arzt und Schlaudraff wollen so viele Fakten wie möglich sammeln. Am kommenden Montag wird in Abstimmung mit 96-Trainer Dieter Hecking entschieden, wie der Profi behandelt wird. Mögliches Ergebnis von Schlaudraffs Schambein-Gipfel – eine Operation wird notwendig. Sicher jedenfalls – der 25-Jährige wird in Wolfsburg nicht spielen. Hecking hatte ihn fest für die Startelf eingeplant. Auch für das letzte Spiel vor Weihnachten gegen Bielefeld wird Schlaudraff ausfallen.

Danach beginnt die Winterpause, erst am 31. Januar startet 96 gegen Schalke in die Rückrunde. Die Zeit könnte reichen, um Schlaudraff wieder fit zu bekommen.

96-Arzt Kregehr vergleicht den Fall Schlaudraff mit dem von Jan Rosenthal. Das Talent litt ebenfalls an einer Schambeinentzündung und war nach sieben Wochen wieder einsatzbereit. Möglich wären aber auch längere Heilungszeiten. Altin Lala musste mit dieser Verletzung acht Monate aussetzen. Für Lala war das die „schlimmste Zeit meiner Karriere. Ich hatte keine Angst um meine Karriere, aber es war komisch. Ich wusste einfach nicht, wann ich wieder fit bin.“

„Altin war der erste Fall von Schambeinentzündung bei 96“, erklärt Kregehr, „seitdem wissen wir viel mehr über effektive Behandlungsmethoden.“

Je früher das Problem erkannt wird, desto schneller die Heilung. Bei Schlaudraff ist Kregehr optimistisch. „Zehn Tage nach den ersten Beschwerden“ sei die Verletzung erkannt worden, „das ist früh“. Langwieriger sei es, wenn „Profis erst nach drei Monaten zu mir kommen“. Trotzdem bleibt eine Unsicherheit vor den jetzt anstehenden Untersuchungen. „Es ist eine schwierige Situation für mich“, meint Schlaudraff, „ich muss erstmal abwarten, was dabei herauskommt.“

VON ANDREAS WILLEKE UND DIRK TIETENBERG



 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen