Hecking trifft auf alte Bekannte
Am Samstag werden sich die Fußballer von Hannover 96 zunächst einmal umstellen müssen: Als Gegenspieler warten dann nicht mehr Ronaldinho, Beckham und Kaká, sondern Milchraum, Achenbach und Olajengbesi. Der Gegner ist nämlich kein mit Weltstars gespickter Gigant, sondern ein guter deutscher Zweitligist: Alemannia Aachen. Die Truppe von Trainer Jürgen Seeberger belegt derzeit Rang fünf in der Tabelle.
Dass es gegen die Schwarz-Gelben vermeintlich leichter wird, ist aber nicht zu erwarten. Die Aachener werden sich, gerade gegen einen höherklassigen Verein, sicher nicht tatenlos ihrem Schicksal ergeben. Kampfgeist seitens der Rheinländer erwartet auch 96-Coach Hecking: "Aachen wird sicherlich ein hochmotivierter Gegner sein".
Und Hannovers Cheftrainer muss es wissen - über zwei Jahre coachte er die Alemannia. Auch heute hat der 44-Jährige noch eine "enge Bindung nach Aachen", emotionaler werde das Spiel für ihn dadurch aber nicht.
"Keine Generalprobe"
Wenngleich die Partie, bedingt durch die Absage des Gdynia-Spiels, der letzte Test vor dem Rückrunden-Auftakt gegen Schalke 04 ist, betrachtet Hecking das Gastspiel der Roten nicht als eine "Generalprobe". "Die Startformation am Samstag ist nicht gleichzeitig die Startformation gegen Schalke", erklärte Hannovers Coach.
Bis auf die Abwehrreihe vor Kapitän Robert Enke, in der links Tarnat, zentral Fahrenhorst und Eggimann und rechts Pinto zum Zuge kommen werden, ließ der 96-Trainer noch viel Raum für Spekulationen: Änderungen seien wahrscheinlich. Bastian Schulz und Arnold Bruggink, die in den vergangenen Testspielen immer von der Bank kamen, sind heiße Kandidaten für die Startelf.

Aachener in Aktion: Olajengbesi (l.) und Stehle (r.)
96-Personaldecke erneut dünn
Allzuviel Raum für Änderungen lässt die neue, alte Personallage jedoch nicht: Ohne sieben Spieler reisen die Roten in die Domstadt. Steven Cherundolo, Altin Lala, Vinicius, Gaëtan Krebs und Ismaël, sowie die frisch operierten Chavdar Yankov und Jan Schlaudraff müssen allesamt passen. Der 'Wurm' der Hinrunde scheint leider noch immer drin zu sein.
Dieter Hecking möchte nichtsdestotrotz ein 96-Team sehen, dass "wie in der ersten Halbzeit gegen Milan" mit "guter Grundordnung, der nötigen Aggressivität, schnellem Umschalten und Kombinationen" zu Werke geht. Vermeiden möchte er hingegen "die einfachen Ballverluste", die im Mailand-Spiel prompt mit Gegentoren bestraft wurden. Die Marschroute zum dritten Erfolg im vierten Testspiel steht also - jetzt muss sie umgesetzt werden. Und das, so Hecking, "egal in welcher Formation".
tj