NIEMALSALLEIN

Hannover 96 verliert das letzte Testspiel bei Alemannia Aachen mit 2:3 - und muss sich bis zum Rückrundenstart noch deutlich steigern

 

Vielleicht sollte man es einfach so sehen wie Robert Enke, um nicht noch weiter ins Grübeln zu kommen, wie es denn nun weitergeht mit Hannover 96. „Ich bin froh, dass es nun endlich ernst wird“, sagte der Torwart der „Roten“, nachdem sein Team das letzte Vorbereitungsspiel bei Alemannia Aachen mit 2:3 verloren hatte. Dasselbe Ergebnis hatte es drei Tage zuvor auch schon gegen den AC Mailand gegeben, und zumindest diese eine Parallele aus den Vergleichen mit einem internationalen Topteam und einem besseren Zweitligisten taugt als Mutmacher für den Bundesliga-Rückrundenstart gegen Schalke 04: Auf Enke ist Verlass, trotz erneut dreier Gegentore.

Ansonsten muss sich noch einiges ändern, wenn sich die Mannschaft von Dieter Hecking in einer Verfassung präsentieren will, die ihr am Sonnabend eine Chance auf ein Erfolgserlebnis eröffnet. In Aachen hatte es anfangs den Anschein, als lebe 96 noch den Traum aus, mal gegen Kaka, Ronaldinho und Beckham gespielt zu haben. „Wir waren in den ersten 20 Minuten gar nicht auf dem Platz“, sagte Hecking, der zugleich einräumte: „Das habe ich nach dem Mailand-Spiel und dem harten Trainingslager fast befürchtet.“

Was fehlende geistige und körperliche Frische zur Folge haben können, das hatte 96 schon beim Saisonstart auf Schalke erlebt. Da hieß es nach sieben Minuten 0:2, davon erholte sich 96 bis Spielende nicht mehr. Auf dem Tivoli lagen die Gäste nach 23 Minuten ebenfalls mit 0:2 zurück, bis dahin lief kaum etwas zusammen. Speziell der erste Gegentreffer war nach dem Strickmuster, das den „Roten“ schon so oft zum Verhängnis wurde. Bei einer Direktkombination von Benjamin Auer und Szilard Nemeth blieb den Innenverteidigern Mario Eggimann und Frank Fahrenhorst nur die Rolle der unbeteiligten Zuschauer. „Da haben wir nicht gut ausgesehen“, sagte Hecking, „diesen Spielzug hätten man leicht durchschauen können.“

Es war nicht die einzige Szene, in der 96 der Durchblick fehlte, und das nicht nur in der Defensive. Auch das 2:0, diesmal von Auer erzielt, war eins aus der Rubrik „kalt erwischt“. Nach vorn blieben ebenfalls viele Wünsche offen; vor allem Mikael Forssell, der zwei Großchancen nicht nutzen konnte (27., 44.), enttäuschte.

Es sprach Bände, dass gegen die einsatzstarke Alemannia mit Arnold Bruggink ein Spieler für beide 96-Tore sorgte, der normalerweise gar nicht auf dem Platz gestanden hätte. Den Niederländer testete Hecking auf der für ihn eher ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld, falls Christian Schulz in der Innenverteidigung aushelfen muss. Bruggink habe seine Aufgabe „zufriedenstellend“ gelöst, sagte Hecking, der keinen Zweifel daran ließ, dass er gegen Schalke wieder auf Christian Schulz setzen will. Auch mit Blick auf die zentrale Abwehr hat sich der Trainer trotz der Ermüdungserscheinungen im Aachen-Test festgelegt: „Eggimann und Fahrenhorst werden spielen.“ Ansonsten seien noch zwei, drei Positionen nicht vergeben.

VON NORBERT FETTBACK UND ROMAN SOBIERAJSKI

 

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