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BVB-Kapitän freut sich heute auf die "alten Kumpels"

 

Sebastian Kehl, worauf freuen Sie sich besonders bei Ihrer Rückkehr nach Hannover?

Natürlich freut man sich, die alten Kumpels wiederzusehen. Ich war vor gut drei Wochen bei Stevie Cherundolo auf seinem 30. Geburtstag. Dort hat man den einen oder anderen getroffen, auch Altin, mit dem ich lange zusammengespielt habe. Aus dem Betreuerteam kenne ich noch einige, mit Mille Gorgas telefoniere ich ab und zu. Es ist immer wieder ein großes Hallo, nach Hannover zurückzukommen. Man darf aber auch nicht vergessen: Es ist schon neun Jahre her, dass ich dort gespielt habe.

Damals noch in der zweiten Liga. Hat sich 96 inzwischen in der ersten Liga etabliert?

Ich denke schon. Im vergangenen Jahr haben sie eine gute Saison gespielt. Die Euphorie ist in Hannover immer sehr, sehr schnell da. Ich weiß, wie verrückt das Umfeld ist und wie sehr die Stadt nach gutem, erfolgreichem Fußball lechzt. Aber man hat in dieser Saison gesehen, dass nicht alles von alleine geht. Trotzdem haben Mannschaft und Umfeld eine Menge Potenzial.

Dennoch: Wie kritisch ist die Lage für 96?

Wie gesagt: Die Euphorie in der Stadt ist groß, die Leute lieben diesen traditionsreichen Verein. Das birgt auf der anderen Seite, wenn es nicht läuft, eine Menge Angriffsflächen. Dann kommt auch sehr schnell Kritik auf, wenn man nicht den erhofften Erfolg hat. Aber ich bin ich nicht nah genug dran, um die Lage bei 96 genau zu beurteilen.

Zuhause stark, auswärts schwach – wie sind diese Formschwankungen von 96 zu erklären?

Auch hier steht es mir nicht zu, mich zu 96 zu äußern. Aber grundsätzlich sollte es so sein, dass man zu Hause stärker aufspielt als auswärts, weil man in seinem Stadion spielt, die Fans im Rücken hat. Das ist immer ein Pluspunkt. Trotz alledem wird man nur mit Heimsiegen nicht sehr weit kommen.

Wie schätzen Sie Dieter Hecking als Trainer ein?

Ich habe mit Dieter bei Hannover noch zusammengespielt. Er ist ein guter Typ, wir hatten damals viel Spaß und Erfolg zusammen. Ich glaube, dass er sich sehr engagiert, sehr gewissenhaft arbeitet, sich enorm einbringt – so habe ich ihn damals kennen gelernt. Ich denke, dass er sich da nicht groß verändert hat. Er steht jetzt in der Kritik, aber das ist ein bisschen aus der Euphorie des letzten Jahres geboren und in einem Umfeld wie Hannover normal.

Dortmund steht momentan im Niemandsland der Tabelle. Woran hapert es?

Wir sind nicht besonders gut in die Rückrunde gestartet, haben in unseren letzten Partien definitiv zu viele Unentschieden gespielt. Deswegen stehen wir nun ebenfalls unter Druck. Wir brauchen wieder ein Erfolgserlebnis.

Ihr Vertrag beim BVB läuft bis 2012. So lange soll auch Jürgen Klopp verlängern. Was zeichnet ihn als Trainer aus?

Um Jürgen Klopp ist am Anfang der Saison eine unglaubliche Euphorie entstanden. Das hat man auch an den Dauerkarten gesehen. Er predigt als energiegeladener und emotionaler Mensch immer wieder den Begriff des Vollgas-Fußballs und verlangt absolute Leidenschaft. Er spricht damit den Leuten in Dortmund aus dem Herzen. Ich glaube, dass das alle in der Vorrunde auch gesehen haben, und als Mannschaft haben wir ganz besonders gespürt, wie erfolgreich diese Art von Fußball sein kann. Dass der Verein jetzt mit ihm verlängern möchte, lässt seine Wertschätzung erahnen.

VON THORSTEN LANGENBAHN

 

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