«Herr Enke, nach Ihrer Kahnbeinverletzung mussten Sie rund ein halbes Jahr lang in der Nationalmannschaft pausieren. Wie fühlt es sich an, wieder zurück zu sein?»

Ich freue mich, wieder dabei zu sein. Das war keine schöne Situation für mich. Dass ich zufrieden bin, weil es so gut gelaufen ist, kann sicher jeder verstehen.

«Nun kehren Sie mindestens für die beiden Spiele gegen Liechtenstein und Wales ins Tor zurück …»

Diese beiden Spiele sind sehr wichtig für mich, es ist eine Bestätigung für mich. Aber es bleibt ein Konkurrenzkampf und somit ein offenes Rennen um die Nummer 1. Ich nehme den Kampf an. Wir sollten allerdings alle respektvoll miteinander umgehen.

«Manche Beobachter glauben, dass Sie Hannover 96 verlassen sollten, um Ihre Chancen in der Nationalelf zu bessern. Wie sieht es damit aus? Oder werden Sie sogar zu einem Wechsel gedrängt?»

Die Diskussion geht immer gegen den Verein und nicht gegen meine Leistung. Wir sind bei 96 alle unzufrieden. Für mich geht es in erster Linie darum, in der Bundesliga zu bleiben. Ich verspüre keinen Druck wegen eines möglichen Vereinswechsels, ich warte ab.

«Erwarten Sie viel Arbeit im Spiel gegen Liechtenstein? Die Partie am Mittwoch in Cardiff gegen Wales dürfte doch wohl der größere Härtetest werden …»

Ich bin der einzige deutsche Torwart, der bislang zu null gegen Liechtenstein gespielt hat. Deshalb bin ich genau der richtige Mann für dieses Spiel (lacht). Letzten Endes geht es darum, dass die Mannschaft Wiedergutmachung für die Niederlagen in den vergangenen beiden Spielen betreibt. Wir sind in der Pflicht, deshalb müssen sechs Punkte her. Das ist mehr als wichtig für uns. Und persönlich möchte ich ohne Gegentor bleiben.

«Wem haben Sie als Erstes Bescheid gesagt, als Sie erfahren haben, dass Sie spielen?

Ich habe meine Frau angerufen.

AUFGEZEICHNET VON HANS-JOACHIM ZWINGMANN