NIEMALSALLEIN

Tolle Reaktion der Fans für verletzten Robert Enke

 

Etwa eine halbe Stunde nach Spielschluss konnte Robert Enke schon wieder flachsen. „Der war’s“, sagte der 96-Torwart, und zeigte auf seinen Mitspieler Mario Eggimann, der – die Sporttasche geschultert – hinter ihm vorbeischlenderte. Der Schweizer hob entschuldigend die rechte Hand – und murmelte etwas nahezu Unverständliches. „Schöner, blauer Turban“ kam auf jedem Fall darin vor. Beide grinsten.

Auch froh darüber, dass diese Aktion aus der 34. Spielminute letztlich zwar schmerzhaft, aber doch so glimpflich ausging: Enke war kopfüber aus seinem Tor gestürzt, Eggimann ging mit langem Bein, wie es gemeinhin heißt, zum Ball und erwischte seinen Torwart mit den Stollen am Kopf. Der 31-Jährige zog sich dabei eine lange Risswunde zu. Er wurde minutenlang von Mannschaftsarzt Wego Kregehr auf dem Platz behandelt. Als Enke dann aufstand, um mit einem dicken blauen Turban geschmückt in die Kabine zu gehen, erhoben sich nicht nur die 96-Fans, sondern nahezu alle Zuschauer in der Schüco-Arena und klatschten Beifall. Trotz nervenaufreibenden Abstiegskampfes eine tolle Geste gerade der Bielefelder, die davon zeugt, welch große Anerkennung sich der Nationaltorwart in der Bundesliga mit seinen tollen Leistungen, aber auch mit seinem tadellosen Auftreten erarbeitet hat.

Enke selbst hat von Sympathiebekundungen wenig mitbekommen. „Ich dachte kurz, dass ich wegkippe“, sagte er, „aber dann habe ich eine Schmerztablette genommen, und es ging wieder.“ Anschließend wurde seine 13 Zentimeter lange Wunde von Kregehr genäht. „Der ,Doc‘ hat ja Übung bei mir“, sagte Enke schmunzelnd. Im März 2008, beim 1:1 in Duisburg, hatte es den hannoverschen Nationalspieler schon mal am Kopf erwischt. „Das war aber eine Kleinigkeit gegen heute“, sagte Enke. Damals maß die Risswunde ja auch „nur“ acht Zentimeter.

Seine Nationalmannschaftspläne kann auch die neuerliche Verletzung nicht vereiteln. „Natürlich muss man die Wunde etwas schützen“, sagte Enke, „aber das erste Länderspiel ist in einer knappen Woche. Ich sehe daher keinen Grund, die Asienreise abzusagen.“ Morgen trifft er sich mit den anderen Nationalspielern in Frankfurt. Nach der Reise stehen Urlaub und Regeneration an – und dann geht es auf ein Neues bei 96. „Es sieht danach aus, dass ich bleibe“, sagte Enke. Zwar nicht zum ersten Mal, aber erstmals nach Saisonschluss – und es war nicht so flapsig dahingesagt.

 

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