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Zunächst tanzte Jan Simak seinen Gegenspieler aus, um den Ball anschließend mit links gefühlvoll über den Torwart ins Netz zu heben. Im DFB-Pokal präsentierte sich der eingewechselte Zauberfuß des VfB Stuttgart beim 4:1-Erfolg über den Regionalliga-Aufsteiger Großaspach wie zu besten 96-Zeiten, traf zweimal. Bei vielen 96-Fans weckten die Fernsehbilder sehnsüchtige Erinnerungen an den früheren Publikumsliebling. Sie jammerten dagegen über das Debakel in Trier. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Da kommt ein Hoffnungsträger wie Simak gerade recht.

Der 30-Jährige steht in Stuttgart auf der Streichliste. Die Schwaben verpflichteten Alexander Hleb vom FC Barcelona. Der Weißrusse ist im linken Mittelfeld gesetzt. Simak weiß, dass für ihn beim VfB kein Platz mehr ist und will weg. Viele 96-Anhänger träumen schon von einer Rückkehr des verlorenen Sohnes. Simak, der noch ein Jahr Vertrag hat, soll für 400 000 Euro Ablöse zu haben sein, vermutlich noch weniger. Für 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke ist das Schwaben-Schnäppchen dennoch kein Thema. "Wir suchen einen schnellen Stürmer", stellt der 45-Jährige klar. Dabei steht Simak in Hannover noch immer für den Spaßfußball, den sich der neue Sportdirektor wünscht. Auch 96-Boss Martin Kind gilt als Fan des Aufstiegshelden von 2002. Seine Alkoholprobleme hat Simak inzwischen überwunden, der einstige Problemprofi gilt privat als gefestigt. Das Problem: Bei 96 regiert der Rotstift. Einen neuen Stürmer plus Simak wird Kind wohl nicht finanzieren. Rund eine Million Euro soll Simak, vor einem Jahr für 500 000 Euro aus Jena zum VfB gewechselt, in Stuttgart kassiert haben. Unter Markus Babbel blieb er Ersatzspieler. Der Teamchef setzte ihn auf der linken Außenbahn als Flügelstürmer ein. Bei 96 müsste Simak Regisseur Arnold Bruggink verdrängen. Dem Vize-Kapitän hat Trainer Dieter Hecking allerdings gerade mehr Verantwortung übertragen. Voriges Jahr ist Simaks Rückkehr nach konkreten Verhandlungen knapp gescheitert. Diesmal scheint es gar nicht erst so weit zu kommen. Die 96-Fans müssen wohl weiter träumen.

VON THORSTEN LANGENBAHN

 

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