NIEMALSALLEIN

 

Hannover. Didier Ya Konan hatte gestern Nachmittag gerade seine erste Trainingseinheit für Hannover 96 absolviert, als ihm auf dem Weg von der Mehrkampfanlage zur AWD-Arena ein 96-Fan heftig auf die Schulter klopfte und mit einem herzlichen "Hallo Gerald" begrüßte.

Später werden sie dem Neuen bei 96 sicherlich erklärt haben, wer Gerald Asamoah ist, und dass der vom Aussehen halbwegs vertretbare Vergleich mit dem ehemaligen 96-Stürmer positiv und nett gemeint war. Und wenn Ya Konan für so viele Schlagzeilen sorgt wie einst Asamoah im 96-Dress, dann haben die "Roten" mit der Verpflichtung des 25-jährigen Angreifers vom norwegischen Rekordmeister Rosenborg Trondheim alles richtig gemacht. "Wir hoffen, dass wir den Fang gemacht haben, den wir uns erhofft haben", sagte Trainer Dieter Hecking über die Verpflichtung des Angreifers, der einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat und eine Ablöse von 500.000 Euro kostet.

Auf jeden Fall erfüllt der Nationalspieler von der Elfenbeinküste das Anforderungsprofil, mit dem sich die "Roten" in den vergangenen Tagen intensiv nach einer Verstärkung für die Offensive des Fußball-Bundesligisten umgeschaut hatten. Mit Ya Konan scheint 96 ihn schneller als erwartet gefunden zu haben. "Wir haben jetzt einen Stürmer, der uns weiterhilft. Er ist pfeilschnell und torgefährlich", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke. Das "Gesamtpaket" habe einfach gepasst, meinte Hecking: "Er ist ein junger, dynamischer Spieler, der sehr zielstrebig ist und auch vom Gehaltsgefüge passt."

Bei der gestrigen Vorstellung machte Ya Konan einen sehr lockeren Eindruck, auch wenn es noch kleine Missverständnisse gab. Er freue sich sehr in Hannover zu sein, "bei einem der besten Klubs in der Bundesliga", sagte Ya Konan. Für den 25-Jährigen, der von der Berateragentur "Stars&Friends" vermittelt wurde, ist die deutsche Eliteliga eine gute Gelegenheit, um sich für die Nationalmannschaft und die WM in Südafrika zu empfehlen. Und seine Schlagfertigkeit stellte der Angreifer auch gleich unter Beweis. Auf die Frage nach seiner Lieblingsmannschaft antwortete Ya Konan: "Aktuell Hannover 96."

Einen ersten Eindruck von seinem neuen Team hatte sich der Ivorer bereits am vergangenen Wochenende gemacht. "Ich kenne die Bundesliga und Hannover aus dem Fernsehen. Das Spiel gegen Berlin habe ich im Internet gesehen", erzählte Ya Konan. Damit es in Zukunft nicht nur auswärts besser läuft, könnte der Ivorer den "Roten" bereits am Sonnabend beim ersten Heimspiel gegen Mainz 05 helfen. "Ich will nichts ausschließen", sagte Hecking, "man hat gemerkt, dass er sich wahnsinnig auf die Bundesliga freut."

Auch ein anderer Spieler könnte den "Roten" nach den beiden Niederlagen in Pokal und Liga weiterhelfen, doch so schnell wie bei der Verpflichtung von Ya Konan geht es bei Jan Simak nicht. "Wir werden das alles in Ruhe angehen", sagte Hecking: "Wenn wir uns für Simak entscheiden, heißt das noch nicht, dass wir ihn auch bekommen werden." Immerhin: Die Gespräche über einen Transfer des Stuttgarter Mittelfeldspielers gingen gestern weiter. Priorität hatten die "Roten" aber auf den Transfer eines schnellen Stürmers als Ersatz für den verletzten Jan Schlaudraff gelegt: "Und den haben wir heute verpflichtet", sagte Hecking.

Der im Februar 1984 geborene Ivorer begann seine Profikarriere beim ASEC Abidjan, einem Klub von der Elfenbeinküste. Im Dezember 2006 wechselte er nach Europa zu Rosenborg BK Trondheim. Zuvor hatte der 25-Jährige sein Debüt in der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste gegeben und wurde zum "Spieler des Jahres" der Premiere Division gewählt. Für Rekordmeister Trondheim, der zurzeit die Tabelle der norwegischen 1. Liga anführt, absolvierte er insgesamt 39 Ligaspiele, in denen er zehn Tore schoss. Außerdem spielte Ya Konan mit Trondheim achtmal in der Champions League und zehnmal im UEFA-Cup. Sein Wechsel in die Bundesliga ist für den Linksfuß ein großer Schritt: "Es war schon immer mein Traum hier zu spielen. Ich freue mich sehr, dass es jetzt geklappt hat." Seit Ende vergangenen Jahres läuft es auch im Privatleben für den jungen Fußballer rund: Im Dezember heiratete er seine Freundin Edwige, die ihm in den nächsten Wochen nach Deutschland folgen wird.

 

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