NIEMALSALLEIN

Die Nummern bei 96 sind seit gestern vergeben. Eine ist noch nicht gedruckt: die "10". Jan Moravek war dafür vorgesehen. Als Leihspieler von Schalke hätte er bei 96 zur großen Nummer werden können.

 

Gestern Morgen wartete 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke mit dem fertigen Vertrag, aber der Tscheche erschien nicht. Inzwischen hatte der 20-Jährige bei Aufsteiger Kaiserslautern zugesagt.

"Es hat einfach nicht gepasst", sagte Schmadtke gestern, "aber es gibt ja noch andere." Der Transfer war kurzfristig und überraschend geplatzt. Aber woran lags? Möglich, dass sich der "neue Rosicky", wie Moravek in Tschechien genannt wird, von Trainer Mirko Slomka verunsichern ließ. Schon Montagmorgen wollte er den Vertrag eigentlich unterschreiben. Aber 96 stellte ihm vorher die Gretchenfrage: Nun sag, wie hast du es mit 96? "Wir wollten ein deutliches Statement von ihm", erklärte Slomka.

Moraveks Spielerberater Jiri Stejskal behauptet, der Spieler habe sich in dem Gespräch klar zu 96 positioniert. "Er hat es versucht", sagt dagegen Schmadtke. "Hannover 96 hat die Vertragsunterzeichnung auf Mittwoch verschoben. Ich bin mir nicht sicher, warum 96 das gemacht hat", erklärte Berater Stejskal. Um die Leihgebühr für Moravek (maximal 150.000 Euro) gings nicht. 96 war mit Schalke einig. "Finanzielle Dinge" hätten keine Rolle gespielt, sagte Slomka: "Wir wollten eine eindeutige Entscheidung." Es folgten zwei Interpretationen von "eindeutig".

Lauterns Trainer Marco Kurz nutzte Moraveks Wankelmut. Er überredete den jungen Profi am späten Montagabend am Telefon. Da kippte Moraveks Einstellung zu 96 – er sagte in Lautern zu. Auch deshalb, weil sein Landsmann Jan Simunek neuerdings beim FCK spielt. Einerseits gibt Moraveks Stimmungswechsel 96 recht: Der 20-Jährige war sich bei Hannover nicht sicher. Sein Flirt mit Eindhoven hatte dies angedeutet. Andererseits lässt 96 ein Talent ziehen, das schon an Schmadtkes Schreibtisch saß. Gibts nun den ersten Krach zwischen Sportdirektor und Trainer, weil Slomka den Spieler hinhielt?

"Völliger Quatsch", meint Schmadtke, "die Entscheidung für Lautern zeigt doch, dass der Spieler Zweifel hatte." "Ich halte Hannover 96 immer noch für eine bessere Lösung für Jan", bedauert Berater Stejskal, "aber er hat seine Entscheidung getroffen." Schon vor Moraveks Korb war 96 wieder in den Poker um Spielmacher Elson eingestiegen. "Wir werden die Gespräche wieder aufnehmen", sagt Schmadtke.

 

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