Zu viele individuelle Fehler
Als "wichtig für die Entwicklung" hatte U23- Coach Andreas Bergmann die Partie beim Holsteiner Kiel bezeichnet und sollte Recht behalten. Der 96-Nachwuchs zeigte beim Absteiger eine engagierte und spielerisch gute Leistung, brachte sich aufgrund von individuellen Fehlern aber um den Lohn der eigenen Arbeit. "Wir haben heute zu viele Geschenke verteilt, so verliert man", analysierte Bergmann treffend die Begegnung. Besonders großzügig zeigte sich dabei Ali Gökdemir. Nach ausgeglichener Anfangsphase verhalf der 96er den Gastgerbern mit einem dicken Schnitzer zum Führungstreffer. Außerhalb des eigenen Sechzehners ließ Gökdemir eine Kieler-Hereingabe abklatschen und legte so mustergültig für Marc Heider auf, der das 1:0 für die Gäste markierte (14.). "Ich weiß nicht, welche Idee Ali da hatte, aber so eine sollte man nicht haben", kommentierte Bergmann den Aussetzer des Nachwuchskickers. Gegen defensiv gut organisierte Störche hatten es die jungen Roten in der Folge schwer. Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts, zwar hatten die Gäste mehr Ballbesitz und Spielanteile, doch die zündenden Ideen und der entscheidende Pass fehlte weiter.

"Ansprechendes Torwartdebüt"
In der 76. Minute sorgte dann ausgerechnet Jaroslaw Lindner mit dem 2:0 für die Vorentscheidung. Aus knapp 18 Metern traf der Ex-96er sehenswert, wenn auch nicht völlig unhaltbar, ins von Pascal Nagel gehütete 96-Gehäuse. "Das war eine ansprechende Leistung von Pascal", war Bergmann dennoch mit dem Debüt des Keepers zufrieden, der allerdings in der 90. Minute ein weiteres Mal hinter sich greifen musste.  Aus dem Gewühl heraus ließ Steve Müller Nagel im 96-Tor keine Abwehrchance, ehe Florian Büchler den 1:3 Endstand herstellte. "Wir müssen noch viel lernen, aber ich freue mich nach der langen Verletzungspause sehr über Flos Treffer", konnte Bergmann der Partie auch etwas Positives abgewinnen.
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Holstein Kiel: Frech - Müller, Jürgensen, Steil, Poggenberg - Schüßler (78. Sachs), Kwame, Fischer, Lindner - Chahed (85. Sykora) - Heider (58. Wulff)

Hannover 96 II: Pascal Nagel - Tim Hofmann, Marcel Halstenberg, Felix Burmeister, Tim Wendel - Willi Evseev, Henrik Ernst, Tom Merkens, Deniz Aycicek (83. Florian Büchler) - Florian Beil (87. Oliver Ioannou), Ali Gökdemir (59. Serdar Dursun); Trainer: Andreas Bergmann

Tore: 1:0 Marc Heider (15.); 2:0 Jaroslaw Lindner (75.); 3:0 Steve Müller (85.); 3:1 Florian Büchler (90.)

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Hude) - Assistenten: Sven Ehlert (Hamburg), Enrico Barsch (Wismar)

Zuschauer: 1646

Gelbe Karte: Jakob Sachs (3.) / Marcel Halstenberg (4.), Henrik Ernst (3.), Pascal Nagel

<<TABELLE REGIONALLIGA NORD>>

U19: Endspiel in Berlin
Das fünfte Spiel vor heimischer Kulisse nicht verloren und auf Rang drei geklettert, mit dem 1:1 gegen den Hallescher FC kann die U19 trotz spielerischer Überlegenheit gut leben. So zumindest sieht es U19-Coach Hartmut Herold. "Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber im Endeffekt hat sich an der Ausgangsituation im Rennen um den dritten Rang nichts geändert". Weil Hertha BSC Berlin 1:2 beim VfL Wolfsburg unterlag, reisen die jungen Roten am kommenden Wochenende als Dritter zum direkten Duell nach Berlin.

Verpasst Führung auszubauen
Im Spiel gegen den Hallescher FC übernahm die Herold-Elf von Beginn an die Initiative, arbeitete seinerseits gut gegen den Ball und fand vor allem spielerische Lösungen. Die beste schloss Giacomo Serrone in der 17. Minute mit dem Führungstreffer ab, nachdem der Stürmer zuvor von René-Mike Legien und Philipp Rusteberg gut in Szene gesetzt wurde. "Das war wirklich eine sehr gute Leistung der Jungs, negativ ist nur, dass wir uns nicht weiter belohnen konnten", kommentierte der Übungsleiter die Abschlussschwäche seiner Kicker.

Halle vergibt Elfmeter
Nachdem die U19 laut Herold "absolut Herr im eigenen Haus war", kippte das Spiel kurz nach dem Seitenwechsel zu Hallenser Gunsten. Unter Mithilfe Marcel Klonz´ gelang den Gästen mit der ersten nennenswerten Offensivaktion sofort der Ausgleich (47.). Nach einer flachen Hereingabe nutzte Fabian Hanetzog ein Abstimmungsproblem zwischen Keeper Klonz und 96-Hintermannschaft. Erneut etwas unkonzentriert wirkte der 96-Schlussmann nur einige Minuten später, als er einen Gäste-Akteur zu Boden riss und so einen Foulelfmeter verschuldete (77.). Dass das Spiel nicht völlig auf den Kopf gestellt werden sollte, lag an den Gästen selbst, die den Elfmeter übers Gehäuse setzten. "Wir waren nach dem Ausgleich nicht mehr so zwingend, der Ertrag ist dürftig, auch wenn wir beim Elfmeter Glück hatten", analysierte Herold die Partie.
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Hannover 96: Klonz - Pläschke (55. Nath), Zimmer, Akdari, Wohlfahrt - Stern (66. Musliji) - Legien, M. Braczkowski, Rusteberg (81. D. Schneider) - Serrone, Sane (66. Hartmann)

Hallescher FC: Schorch - Scheibe, Kamm Al-Azzawe, T. Schulze, Röder - Schütze - Hovhannisyan, Matern (55. Romanovski), Brandt (45. Muwanga), Hanetzog - Peters (88. Schnelle)

Tore: 1:0 Serrone (17.) 1:1 Hanetzog (47.)

Schiedsrichter: Athanassiadis (Frechen)

Zuschauer: 96

Gelbe Karte: Wohlfahrt / Hovhannisyan

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U17: Einen Dreier im Gepäck
"Wir haben knapp, aber verdient gewonnen", freute sich 96-Trainer Daniel Stendel über den 2:1-Sieg am vergangenen Samstag gegen den FC Energie Cottbus. In einer turbulenten Anfangsphase konnten die Brandenburger schon nach vier gespielten Minuten ihre erste Standardsituation zur frühen Führung (4.) nutzen. Der FC-Mittelfeldspieler Max Wilhelm Jakob versenkte gekonnt einen Freistoß in das Gehäuse von 96-Keeper Marvin Kiesewetter. "Das war schon eine Schrecksekunde", verriet der 96-Trainer. Die jungen Roten behielten jedoch Nerven und ließen schon nach nur zwei Minuten die Freude der Cottbusser verpuffen. So war es Obed Scholl-Amoah, der zum Spielverderber der FCler wurde und zum Ausgleich (6.) traf.

Joker-Tor entscheidet das Spiel
Nach ereignisreichen Anfangsminuten, konnten die Stendel-Jungs allerdings in der ersten Halbzeit keinen weiteren Treffer nachlegen. "Wir waren zwar deutlich dominanter, konnten aber zu diesem Zeitpunkt die Führung nicht erzielen", ärgerte sich Stendel. Nach Wiederanpfiff machten die Cottbusser mehr Druck, denn schließlich waren sie es, die einen Sieg gegen den Abstieg brauchten. Dennoch ließen sich die jungen Roten dadurch nicht beirren. So fand ein enges Spiel schlussendlich noch einen glücklichen Sieger. 96-Stürmer Joshua Wlotzka stand nur sieben Minuten auf dem Spielfeld, bis er Hannover mit seinem Joker-Tor (74.) eine freudige Heimfahrt bescherte. Mit den drei Punkten im Gepäck machen die Stendel-Jungs einen Platz in der Tabelle gut und stehen nun auf dem sechsten Rang.
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Hannover 96: Kiesewetter, Struwe, Bazonzila, Özhan, Pietler, Petrov (67. Wlotzka), Y. Schulze, Ernst (41. Kasumovic), Bertram, Nietfeld (80. Güneri), Scholl-Amoah

FC Energie Cottbus: Varrelmann, Bönigk, Brandt (75. Iles Cruz), Putze, Lemke, Kapplinghaus, Leinweber (48. Geurts), Jakob, Birkhof (67. Röwer), Fingas (53. T. Schulz), Kobylanski

Tore: 1:0 Jakob (4.), 1:1 Scholl-Amoah (6.), 1:2 Wlotzka (74.)

Schiedsrichter: Kutscher (Berlin)

Zuschauer: 25

Gelbe Karten: Bönigk, Jakob, Putze, Özhan, Struwe

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