NIEMALSALLEIN

Die Null steht, bei den einen vorne, bei den anderen hinten: Während die U23 und die U19 ihre Auswärtsspiele beim HSV II (0:2) beziehungsweise FC St. Pauli (0:1) ohne eigenen Treffer verloren, schoss die U17 bei den Kiez-Kickern gleich vier Tore.

/ Akademie

 

U23: Toll gespielt und doch verloren
Wenn ein Trainer nach einem Punktspiel erzählt, dass die Mannschaft tollen Fußball gezeigt, sie mit hohem Engagement gespielt hat und dass es jede Menge Torchancen gab, dann stellt sich beim Zuhörer unweigerlich die Überzeugung ein, dass dieses Team nun drei Zähler mehr auf dem Konto hat.

Und obwohl U23-Trainer Valérien Ismaël all das nach dem Auswärtsspiel der Reserve beim HSV II sagte, gab es keine Punkte und eine 0:2-Niederlage. Das lag zum einen daran, dass die zweite Mannschaft des Hamburger Sportvereins keine Laufkundschaft ist, zum anderen an der erneut unerklärlich schwachen Chancenauswertung des roten Nachwuchses.

Sowohl 96 als auch die von Rodolfo Cardoso trainierte HSV-Reserve starteten gut und kamen in den ersten 25 Minuten jeweils zu passablen Tormöglichkeiten. Gegen eine frühe Führung der Gastgeber hatte Schlussmann Samuel Radlinger etwas einzuwenden, der nach einem Steilpass auf Hamburgs Angreifer Kelbel parierte, (8.) auf der anderen Seite schoss Daniel Royer in der 24. Spielminute knapp vorbei. 

Florian Beil mit dem 1:0 auf dem Fuß
Dieser Schuss von Royer war allerdings nur eine Andeutung der Gefahr, die dem HSV in Minute 38 drohte. Nach einem schön vorgetragenen Konter, landete das Spielgerät bei Florian Beil, der völlig frei vor Torhüter Dehmelt auftauchte und das tat, was man in seiner Situation am besten tut: er verzögerte so lange, bis der Torwart auf dem Boden lag und keine Chance mehr hatte, noch entscheidend einzugreifen. Doch statt ins Tor, schoss Beil Dehmelts Fuß an. Nichts war es mit der Führung.

Als ob das nicht schon ärgerlich genug gewesen wäre, erkannte das Schiedsrichtergespann kurz vor der Pause auch noch einen Treffer von Henning Hauger nicht an, weil er angeblich im Abseits gestanden hatte. Für Ismaël eine Fehlentscheidung: "Ich habe mir die Szene hinterher noch einmal angesehen. Eine Abseitsstellung von Henning konnte ich nicht erkennen." Und so blieb es beim 0:0 zur Pause, weil auch der HSV seine Chancen im ersten Durchgang nicht nutzen konnte.

Zwei Gegentore führen zur Ergebniskrise
96 startete zu Beginn der zweiten 45 Minuten wieder sehr druckvoll, ließ aber mit fortschreitender Spieldauer in zwei Situationen einerseits die Konsequenz in der Defensivarbeit und andererseits die Konzentration im Spielaufbau vermissen - und fing sich so zwei Gegentore. Das 1:0 für den HSV fiel nach einem Ballverlust, den die Gastgeber zu einem langen Zuspiel in die Spitze nutzten. Die jungen Roten waren in Überzahl, verteidigten aber gegen Kelbel nicht entschlossen genug. (61.) Der zweite Gegentreffer entstand nach einem Fehlpass im Aufbauspiel, durch den Bertram am Ende frei durchlaufen und vollenden konnte. (74.)

Ismaël fasste hinterher zusammen: "Meine Mannschaft hat ein Ergebnisproblem. Sie spielt in den letzten Wochen richtig gut, das Engagement ist da, sie hat sich besonders spielerisch sehr weiterentwickelt. Aber unsere Ergebnisse sind am Ende nicht konstant, wir belohnen uns zu wenig für die hohe Qualität unseres Spiels."

Am Ostersonntag kommt Meuselwitz in die AWD-Arena. Eigentlich ein schöner Tag, um liegen gelassene Punkte einzusammeln.
mi

Hamburger SV II: Dehmelt - Brügmann, Stepanek, Sternberg, Dettmann - Nagy (86. Brown), Norgaard (52. Graudenz), Lam, Bertram - Kocabas (72. Winkel), Kelbel

Hannover 96 II: Radlinger - Rutter, Akdari (70. Serrone), Andreasen, Wendel - Hauger (81. Gökdemir), Merkens - Royer, Gießelmann - Beil (62. Aycicek)

Tore: 1:0 Kelbel (61.), 2:0 Betram (74.)

Schiedsrichter:
Hösel (Rövershagen)

Zuschauer: 187

Gelbe Karten: Kelbel, Bertram / Andreasen

>>Tabelle Regionalliga Nord<<


Die U19 rutscht aus
Der Trainer hatte vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli noch gewarnt: "Das wird ein Spiel, in dem Kleinigkeiten entscheidend sein werden." Und Hartmut Herold sollte mit dieser Prognose Recht behalten.

Seine A-Junioren starteten von Beginn an engagiert, aber auch St. Pauli versuchte vom Anpfiff weg, 96 unter Druck zu setzen. Klare Möglichkeiten gab es in der ersten zehn Minuten trotz des Bemühens auf beiden Seiten nicht, doch nach einer Viertelstunde nahm die Begegnung plötzlich richtig Fahrt auf. Eine gute Möglichkeit für Hannover war einer Flanke von Rusteberg zu verdanken, hinter die Malte Bertram mit dem Kopf keinen rechten Druck bekam, kurz darauf kam es zur ersten zweier spielentscheidenden Szenen.

Azong allein vor dem Tor
Ein Freistoß aus 25 Metern flog derart gefährlich in Richtung des Hamburger Schlussmannes, dass dieser den Ball nur noch seitlich abklatschen konnte. Das Leder bewegte sich parallel zur Torlinie geradewegs auf den völlig freistehenden Conrad Azong zu; er hätte nur noch den Fuß hinzuhalten brauchen. Aber das tat Azong nicht, er rutschte aus. "Das war eine tausendprozentige Torchance", schimpfte Herold, der wohl schon ahnte, dass dieses ausgeschlagene Geschenk noch böse Folgen haben könnte.

Und aus dieser Ahnung wurde schon nach fünf weiteren Minuten bittere Gewissheit. Nach einem Abstimmungsproblem der linken Abwehrseite, brach St. Paulis Torjäger Kulikas in den Strafraum ein und schloss eiskalt zum 0:1 ab. (21.) "Es war heute der kleine aber feine Unterschied, dass St. Paulis Topstürmer seine erste und einzige Chance nutzte und wir eben nicht", kommentierte Herold später das Gesehene.

St. Paulis Defensive hält
96 versuchte in den verbleibenden 70 Minuten alles, um zumindest noch zu einem Punkt zu kommen. Die Mannschaft erspielte sich besonders in der zweiten Hälfte ein optisches Übergewicht, aber zu Großchancen führte all das Engagement nicht mehr, weil St. Pauli letztlich geschickt verteidigte.

Die A-Junioren bleiben nach dieser Niederlage zwar Tabellenneunter, doch braucht der Blick nun nicht mehr nach oben zu gehen. "Wir müssen in den kommenden Wochen hochkonzentriert weiterarbeiten", kommentierte Herold, der mit seinem Team nun aufpassen muss, dass es am Ende nicht noch richtig eng wird.
mi    

FC St. Pauli: Babuschkin - Wachowski, Startsev, Büchler, Uphoff - Lämmerhirt (55. Rayski), Apel, Drinkuth (55. Wriedt), Ghazaryan (90. Worthmann), Rogowski - Kulikas (75. Ganitis)

Hannover 96: Büyükbuluter - Wohlfahrt, Zimmer (77. Folarin), Reimann (82. Bazonzilla) - Fölster, Pietler, Pläschke - Petrov, Rusteberg, Berrtram (63. Schindler) - Azong (31. Musliji)

Tore: 1:0 Kulikas (21.)

Schiedsrichter:
Kutscher (Berlin)

Zuschauer:
95

Gelbe Karten:
Apel, Startsev / Fölster

>>Tabelle A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<


Die U17 ist wieder im Rennen
Das Spiel zwischen der U17 des FC St. Pauli und den jungen Roten war im Grunde schon nach 34 Minuten entschieden. Zu diesem Zeitpunkt führte die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel bereits mit 3:0 und das völlig verdient.

96 war im ersten Durchgang in allen Belangen überlegen und nutze die inkonsequente Abwehrarbeit St. Paulis eiskalt aus. Keskiner Keskin konnte dabei seine Saisontore 14 und 15 erzielen (7., 34.), sein Mannschaftskamerad Kevin Wolf verwandelte in der 14. Spielminute souverän einen Foulelfmeter.

Im zweiten Durchgang agierten die Gastgeber stabiler, kamen aber selbst kaum zu nennenswerten Offensivaktionen. Und sie kassierten auch noch einen Gegentreffer durch Capin. (54.)

Doch noch Chancen auf Platz 1?
Für die B-Junioren war es ein enorm wichtiger Sieg. Denn nachdem Tabellenführer Hertha BSC am vergangenen Wochenende das erste Mal seit langem patzte und nach einer 3:0-Führung noch mit 5:3 verlor, ist die Tabellenführung für das Team von Stendel wieder in Reichweite.

Nur noch drei Punkte liegt 96 hinter den Herthanern, deren hartnäckigster Verfolger aber derzeit der VfL Wolfsburg ist. Die Mannschaft aus der Autostadt hat einen Zähler und ein Spiel weniger, kann aber von 96 - zumindest vorerst - am letzten Aprilwochenende abgefangen werden, wenn beide Teams im Eilenriedestadion aufeinander treffen.

Es könnte ein spannender Schlussspurt in der B-Junioren-Bundesliga werden.
mi 

FC St. Pauli: Kostmann - Bastek (61. Borges), Safo-Mensah, Heine, Reichenberg (46. Pinarlik) - Waskow (46. Karakaya), Nacarli (61. Keskiner), Stegmann - Tiedemann, Tikvic - Wüstling

Hannover 96: Tvrtkovic - Wilton, Capin, Sielski - Ernst, Bähre, Anton, Panagiotidis - Wolf, Keskin (60. Dierßen), Grunert (78. Serra)

Tore: 0:1 Keskin (7.), 0:2 Wolf (14. Foulelfmeter), 0:3 Keskin (34.), 0:4 Capin (54.)

Schiedsrichter: Lechner (Neuburg)

Zuschauer: 100

Gelbe Karten: Tiedemann / -

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<< 

 

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