NIEMALSALLEIN

Zum Abschluss der Vorbereitungsphase auf die neue Bundesligasaison konnten sich die Roten hochverdient mit 2:0 (1:0) gegen den bulgarischen Spitzenklub ZSKA Sofia durchsetzen. Vor ca. 3.500 Zuschauern in Ilten fiel der erste Treffer für 96 durch ein Eigentor von Yordanov (27.). Das zweite Tor markierte Clint Mathis per Elfmeter (79.). Der US-Amerikaner musste kurz vor Ende aufgrund einer vermutlichen Zerrung ausgewechselt werden.

 

 

Drei "Sechser" im Mittelfeld
Im Gegensatz zur letzten Testpartie gegen Eintracht Frankfurt schickte Ewald Lienen wie angekündigt ein Team auf das Feld, das in dieser Formation durchaus auch zum Bundesligaauftakt gegen Bayer Leverkusen denkbar sein könnte. Thomas Christiansen konnte erwartungsgemäß aufgrund seiner Rückenproblematik nicht mit nach Ilten fahren. 96 agierte mit einer ungewohnten Dreierkette im Mittelfeld, bestehend aus Dabrowski, Lala und de Guzman, vor der Sousa die Kreativzentrale bildete. Daniel Stendel und Leandro stellten die Doppelspitze.

Deutliche Feldüberlegenheit wird belohnt
Von Beginn an zeigten sich die Roten äußerst engagiert, erarbeiteten sich eine deutliche Feldüberlegenheit uns spielten sich Chance um Chance heraus. Die erste aufregende Torszene gab es nach fünf Minuten, als Daniel Stendel von Lala angespielt nach innen flankte, Varbanov jedoch gerade noch zur Ecke klären konnte. In der 20. Minute musste dann der bulgarische Keeper Ivanov das erste Mal eingreifen, als ihn erneut Stendel nach einer Dabrowski-Ablage mit einem 13-Meter-Direktschuss prüfte. In Folge wurden die Gelegenheiten zwingender: Zunächst versuchte es Altin Lala nach einem gelungenen Spielzug mit einem Distanzschuss aus halblinker Position, der jedoch knapp über den rechten Winkel strich (22.), vier Minuten später sorgte eine gefährliche Sousa-Ecke für Gefahr. Die ZSKA-Abwehr konnte nicht entscheidend klären, so dass Dabrowski aus zehn Metern halblinker Position abzog...wieder wurde der Ball gerade noch zur Ecke abgeblockt. Die von links getretene Ecke durch Leandro verpasste war zunächst erneut Dabrowski, doch vom Bein Evgeni Yordanovs sprang das Leder in die untere rechte Torecke. Die Roten führten verdient mit 1:0 (27.).

Viel Beifall...auch für Sousa
Die Roten spielten auch in Folge weiter nach vorne: Eine Kombination über die stark aufspielenden Christoph Dabrowski und Steven Cherundolo (großes Foto) endete schließlich bei Michael Tarnat, der am linken Strafraumeck einen seiner typischen Bomben losließ. Der knallharte Direktschuss strich haarscharf am linken Pfosten vorbei (30.). Spielmacher Ricardo Sousa (kleines Foto), der vom Übergewicht im Mittelfeld profitierte und immer auffälliger wurde, hätte bereits eine Minute später fast getroffen, als er eine gelungene Einzelaktion mit einem klasse Außenristschuss aus 17 Metern den rechten Pfosten nur hauchdünn verfehlte. In der 38. Minute versuchte es der Portugiese dann erneut von der Strafraumgrenze...aber Ivanov begrub das Leder unter sich. Auch an der klarsten Chance zum 2:0 war Sousa maßgeblich beteiligt. Seine genau getimte Rechtsflanke erreichte Tarnat sechs Meter vor dem Kasten vollkommen freistehend. Doch erneut fehlten beim Kopfstoß nur Zentimeter (42.). Die letzte Aktion vor de Seitenwechsel war dann wieder Altin Lala vorbehalten, dessen 19-Meter-Schuss aber erneut von Ivanov entschärft wurde (44.). Mit viel Beifall der zahlreichen Zuschauer verabschiedeten sich die Roten, die defensiv kaum gefordert wurden, in die Kabine.

Weiter nur Rot...Leandro trifft nicht
Zunächst ohne personelle Veränderung auf Seiten der Roten ging es weiter. Am Spielverlauf änderte sich nichts...nur 96 spielte. Zum auffälligsten Akteur der Anfangsphase wurde der Brasilianer Leandro, der sich innerhalb von wenigen Minuten vier Torchancen erarbeitete, ohne allerdings zum Erfolg zu kommen. Zunächst strich sein Schuss von linken Strafraumeck über den linken Winkel (46.), dann scheiterte er aus 14 Metern an Ivanov, um noch in derselben Minute aus sechs Metern im Fallen das linke Eck zu verfehlen (51.) Auch beim Schuss aus 17 Metern nach Sousa-Pass fand er im bulgarischen Keeper seinen Meister (53.). Zwischenzeitlich hätte auch der aufgerückte Zuraw per Flugkopfball erhöhen können, nachdem Sousa einen gefährlichen Freistoß von rechts hereingezirkelt hatte (48.). Fast im Minutentakt erspielten sich die Roten weitere gute Gelegenheiten, doch weder Lalas abgeblockter Versuch nach Tarrnat-Freistoß (65.), noch ein wunderbarer Schuss von de Guzman aus Metern waren vom Erfolg gekrönt...bei letzterem wurde Ivanov allerdings schon zu einer Superparade gezwungen (70.). Der Ball wollte einfach nicht zur Vorentscheidung in die Maschen...bezeichnend die Szene in der 74. Minute nach einem schönen Zusammenspiel der inzwischen eingewechselten Svitlica und Wallner. Der Österreicher lupfte aus zehn Metern perfekt über Ivanov, doch von der Innenseite des linken Torwinkels sprang das Leder auf und nicht hinter die Linie.

Doppelter Elfmeter bringt Entscheidung
Fast wäre die mangelhafte Chancenauswertung dann doch noch bestraft worden. In der 76. Minute kamen die Bulgaren plötzlich zu ihrer einzigen Torchance. Mujiri hatte Hazurov eingesetzt, der aber an dem aufmmerksamen Robert Enke scheiterte, der reflexartig mit dem Fuß retten konnte. Julian de Guzman leitetet dann schließlich kurz darauf die endgültige Entscheidung ein, als er zwei Gegenspieler genial ausspielte und zu einem Sololauf ansetzte, der erst im Strafraum per Foul unterbunden wurde. Der für Sousa gekommene Clint Mathis trat an und verwandelte sicher rechts unten...musste jedoch wiederholen. Dieses Mal wählte er die andere Ecke, keine Chance für Ivanov (79.). Der US-Amerikaner holte sich den Ball lachend aus dem Netz, um ein drittes Mal zu verwandeln. Das war jedoch nicht nötig...es stand 2:0.
Sechs Minuten vor dem Ende prüfte Mathis den gegnerischen Goalie noch einmal mit einem 25-Meter-Freistoß, seine letzte Szene. Der "Clint-Commander" musste mit dem Verdacht einer Zerrung ausgewechselt werden. In Minute 87 schließlich hatte auch Roman Wallner noch eine dicke Chance, doch seine Direktabnahme verfehlte den kurzen rechten Pfosten knapp.

Auftritt macht Mut
Nach teilweise durchwachsenen Testspielleistungen haben sich die Roten heute pünktlich zum Saisonstart mit einem starken Auftritt zurückgemeldet. Vor der kaum geforderten, aber immer sicheren Viererkette mit einem offensivstarken Cherundolo ordnete das Mittelfeld mit den drei "Sechsern" Lala, Dabrowski und de Guzman das Spiel. Sousa wirkte wesentlich spritziger als zuletzt und zeigte klar aufsteigende Form. Lediglich das zu knappe Endergebnis sowie die Verletzung von Mathis trübte ein klein wenig das freudige Fußballfest.
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Hannover 96: Enke - Cherundolo, Mertesacker, Zuraw, Tarnat - Dabrowski, Lala (ab 86. Schröter), de Guzman, Sousa (ab 71. Mathis) - Stendel (ab 71. Svitlica), Leandro (ab 71. Wallner)

ZSKA Sofia: Ivanov - Zabavnik, Varbanov, Zafirov, Yoshev - Yanchev, Yordanov, Ayanda (ab 70. Todorov), Gargorov (ab 67. Mujiri) - Dimitrov (ab 46. Yanev), Hazurov (ab 88. Manolov)

Tore: 1:0 Eigentor Yordanov (27.), 2:0 Mathis (FEM, 79.)

Gelbe Karten: Fehlanzeige

Zuschauer: 3.500

Fotos: Stefan Zwing

 

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