NIEMALSALLEIN

Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet: Am Samstagnachmittag gewann die U23 nicht nur einfach gegen Werder Bremen II, sie siegte mit 9:2 und das nach einem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand. Die A-Junioren hingegen spielten 1:1 gegen den Bremer Nachwuchs, während die B-Junioren gegen die Hanseaten knapp mit 2:3 verloren.

/ Akademie

 

U23: Auch nur ein Schritt in die richtige Richtung
9:2. Das ist ein Ergebnis, das in den wenigsten Ligen sonderlich oft vorkommt. Es ist ein Ergebnis, das sich so liest, als wäre ein absolutes Spitzenteam auf einen zum Abstieg verdammten Kontrahenten getroffen. Deswegen hat sicher niemand damit gerechnet, dass die U23 von Chefcoach Sören Osterland, die nach sieben sieglosen Spielen am Stück am vorletzten Wochenende beim Tabellen Schlusslicht Victoria Hamburg das erste Mal wieder gewann, die zweite Mannschaft von Werder Bremen derart vom Platz fegen würde.

"Sicher, es hat an diesem Tag einiges zusammengepasst", gab Osterland nach der Partie dann auch zu, er bemühte sich aber, diesen Kantersieg insbesondere für seine Mannschaft richtig einzuordnen. "Das Ergebnis interessiert mich gar nicht so sehr, es kommt auf die Leistung an und auf deren Stabilisierung. In den vergangenen Wochen mehren sich die Dinge, die funktionieren, aber wir sind noch lange nicht am Ende unseres Weges", sagte der Trainer, dem auch gegen Werder einige Sachen nicht gefielen. Etwa die beiden Gegentore, die aus einer frühen Führung durch Kadah (4.) einen Rückstand machten (16., 23.). 

Osterland hatte sich im Vorfeld überlegt, wie Bremen, das traditionell mit einer Raute spielt, am besten beizukommen ist. Der Plan musste dann während des Spiels modifiziert werden, weil die Hanseaten auf ihr gewohntes System verzichteten und dafür mit drei Stürmern agierten. Die nötigen Umstellungen in der 96-Elf fruchteten aber ebenso gut, wie es die ursprüngliche Spielidee vorsah und weil es den Gästen nicht gelang schnell umzuschalten. Die Folge war, dass die jungen Roten kurz nach der Bremer Führung durch Herrmann ausgleichen konnten (27.) und Deniz Kadah noch vor der Pause von seinen Mitspielern so in Szene gesetzt wurde, dass ihm ein lupenreiner Hattrick gelang (31., 41., 44.).

Historischer Sieg
Auch im zweiten Durchgang präsentierte sich Osterlands Team "sehr geradlinig und zielstrebig, defensiv stabil und mit gutem Aufbauspiel". Und deswegen ging es nach einer guten Stunde mit dem Toreschießen weiter. Ernst (66.), Dierßen (67.), Herrmann (87.) und Rusteberg (90.) steuerten vier weitere Treffer zu der höchsten Niederlage von Werder Bremen in der Regionalliga Nord bei. Für 96 war es nach schwierigen Wochen sicher eine Befreiung, nach dem 2:0-Erfolg in Hamburg einen zweiten Sieg nachlegen zu können. Viel wichtiger dürfte aber das Erlebnis gewesen sein, dass es wirklich etwas bringt, wenn sich alle an die Anweisungen des Trainers halten und an einem Strang ziehen. Es geht dabei natürlich nicht darum, fortan mit solchen Rekordsiegen auf sich aufmerksam zu machen, sondern vielmehr um die Entwicklung der Mannschaft und des Einzelnen.

Jeder Spieler muss im Kollektiv Kontinuität finden und bis das erreicht ist, "wird es sicher noch etwas dauern", weiß Osterland. Die nächste ganz schwere Prüfung wartet bereits am kommenden Sonntag. Dann geht die U23 ins Derby gegen den TSV Havelse und wird ein Spiel bestreiten müssen, das nur mit Demut vor der Aufgabe zu gewinnen sein wird. Dieses 9:2 gegen Bremens Nachwuchs sollte also wirklich von niemandem überbewertet werden.
mi 

Hannover 96 II: Fuhry - Ballas, Gökdemir, Surma, Herrmann - Pietler, Fölster - Dierßen (72. Rusteberg), Ernst (76. Schulze), Sylejmani (62. Nikci) - Kadah

Werder Bremen II: Otremba - Pavlovic, Rehfeldt, Dudda, Sternberg (65. Röcker) - Bruns, Trybull, von Haacke (72. Hilßner) - Lorenzen, Selke, Hernández

Tore: 1:0 Kadah (4.), 1:1 Lorenzen (16.), 1:2 von Haacke (23.), 2:2 Herrmann (27.), 3:2, 4:2, 5:2 Kadah (31., 41., 44.), 6:2 Ernst (66.), 7:2 Dierßen (67.), 8:2 Herrmann (87.), 9:2 Rusteberg (90.)

Gelbe Karten: - / Selke, Sternberg, Bruns

Rote Karten: - / Lorenzen (70. Unsportlichkeit)

Schiedsrichter: Scheper (Emstek)

Zuschauer:
200

>>Tabelle Regionalliga Nord<<


U19: Ein Unentschieden fürs Selbstvertrauen
Obwohl die Serie der verlustpunktfreien Spiele vor eigenem Publikum gerissen ist, war man bei der U19 nach dem 1:1 (0:0) gegen den Nachwuchs von Werder Bremen zufrieden. "Natürlich hätten wir gerne gewonnen, können mit dem Punkt aber dennoch gut leben", ließ 96-Coach Daniel Stendel nach der Begegnung wissen. Zwar waren die jungen Roten besonders in der ersten Halbzeit das dominantere und aggressivere Team, ein Tor gelang ihnen aber nicht - trotz ordentlicher Möglichkeiten.

"Wir waren letztlich nicht kaltschnäuzig genug" sagte Stendel. Der Spielaufbau seiner Mannschaft gefiel, nur die letzte Durchschlagskraft fehlte. Dem konnte Gästetrainer Mirko Votava nur beipflichten: "In der ersten Halbzeit hat uns Hannover den Schneid abgekauft." Weil 96 also nicht traf, während Werder die Möglichkeiten komplett fehlten, stand es zur Pause 0:0. Im zweiten Durchgang fanden die Gäste dann etwas besser ins Spiel, so dass die Begegnung auf insgesamt hohem Niveau etwas ausgeglichener wurde. Trotz verbesserter Bremer war es aber die Hannoversche U19, der gelang, was im ersten Durchgang nicht klappen wollte: einen langen Ball nahm Kevin Krottke direkt mit und legte ihn am aus seinem Kasten heraus eilenden Torhüter vorbei - 1:0 für 96 (54.)!

Den zweiten Treffer nicht gemacht
Länger als eine Viertelstunde hielt die Freude über die Führung aber nicht an, weil die jungen Roten in der Defensive einmal nicht aufpassten und Maximilian Eggestein für seine Farben ausgleichen konnte (70.). "Nach dem Gegentreffer haben wir es nicht mehr so gut gemacht und den Ball zu oft verloren", kritisierte Stendel, der seinen Jungs aber auch Fehler zugesteht. "Wir hätten uns mit einem zweiten Tor rechtzeitig absichern können, das ist uns leider nicht gelungen. Dennoch haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, das uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gibt."

Am kommenden Wochenende spielen die A-Junioren bei Hertha BSC, es ist das nächste Spitzenspiel für den Tabellenzweiten. Und die Vorfreude ist groß. "Sportlich sind wir auf einem guten Weg und gehören weiterhin der Spitzengruppe an. Die Partie gegen Berlin wird eine sportlich hochinteressante Herausforderung", blickte Stendel auf die kommende Aufgabe. Einziger Wermutstropfen der Partie gegen die Hanseaten blieb die späte Hinausstellung (83.) von Torschütze Krottke. Er wird den jungen Roten an der Spree aufgrund seiner gelb-roten Karte fehlen.
mi

Hannover 96: Brünig - Wolf, Panagiotidis, Wilton, Teichgräber - Tuna, Bähre (88. Petrick), Marotzke (76. Polomka) - Grunert (88. Bahtiri), Krottke, Capin

Werder Bremen: Oelschlägel - Zander, von Holt, Yiget - Eggersglüß, Schnirpa - Eggestein, Raho (88. Prieß), Güthermann - Lukowicz (90. Ahrens), Serbes (46. Gutmann)

Tore: 1:0 Krottke (54.), 1:1 Eggestein (70.)

Gelbe Karten: Bähre / -

Gelb-Rote Karten: Krottke (83. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Martenstein (Cölbe)

Zuschauer: 175

>>Tabelle A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<


U17: Gutes Spiel, knappe Niederlage
Nach dem Spiel zwischen den B-Junioren von Hannover 96 und denen von Werder Bremen konnte man auf die 3. Spielminute zurückblicken und sie als Knackpunkt im Spiel ausmachen. 96 hatte einen Elfmeter zugesprochen bekommen und damit eine ziemlich gute Chance auf die frühe Führung, doch Wolter konnte den Torwart nicht überwinden und scheiterte im Nachschuss auch noch am Pfosten. "Der Treffer hätte uns zusätzliches Selbstvertrauen gegeben", meinte Chefcoach Slaven Skeledzic, dessen Team trotz des mentalen Rückschlags weiter sehr gut nach vorne spielte.

Überhaupt setzten die jungen Roten das vom Trainer erarbeitete Spielkonzept gut um, brachten sich dann aber durch eine Unachtsamkeit ins Hintertreffen. In der 27. Spielminute nämlich grätschte Walther seinen Gegenspieler im Strafraum um, was nicht nötig war - Strafstoß für die Gastgeber! Käuper machte es besser als sein Hannoveraner Kollege zuvor und plötzlich lag Werder in Front. Mit diesem knappen 0:1-Rückstand ging es in die Kabine, aus der Skeledzics Elf gut zurückkam. Und nun belohnte sie sich auch. Einen Freistoß, der nach Auffassung des 96-Trainers eigentlich ein Elfmeter war, verwandelte Niclas Bahn direkt zum Ausgleich (49.). Dieser Treffer war verdient, weil der Hannoversche Nachwuchs mehr fürs Spiel tat, während Bremen versuchte, mit gelegentlichen Nadelstichen zum Erfolg zu kommen.

Werders Waffe Eggestein
Über 55 Minuten gelang es den Gastgebern, Werders Topstürmer Eggestein im Griff zu haben, doch dann reichten ihm am Ende zwei Aktionen (55., 64.), um seine Mannschaft mit 3:1 davonziehen zu lassen. "Der Junge hat einfach die Qualität, Spiele zu entscheiden. Bremen kann sich sehr glücklich schätzen, ihn zu haben", erkannte Skeledzic neidlos die Fähigkeiten des gegnerischen Angreifers an. 96 verlor nach dem zweiten Gegentor etwas den Faden und damit seine Kompaktheit, riss sich in der Schlussphase aber noch mal am Riemen. Marcel Langer gelang zwei Minuten vor dem Ende noch der 2:3-Anschluss, den Sieg brachte der Gast dann über die Zeit.

"Bis auf die 20 Minuten nach dem 2:1 für Werder haben wir eine richtig gute Leistung gezeigt, die Niederlage ist für uns kein Rückschlag", bewertete der Coach das Geschehen. Für gute Leistungen gibt es zwar keine Punkte, die jungen Roten haben vor dem nächsten Topspiel am kommenden Wochenende gegen den Tabellendritten Hertha BSC aber die Form nachgewiesen, im Konzert der Spitzenteams weiter eine gute Rolle zu spielen.
mi 

Hannover 96: Königsmann - Langer, J. Müller, Biyiklioglu, Bahn - Sierck, Zentler (77. F. Schulz) - Wolter, Walther, Demir (62. Sarbanovic) - Ottenbreit

Werder Bremen: Klinkmann - Hehne, Cakoli, Nauermann, Hakansson - Käuper, Dogan (80. Hertes), Wasmus (80. Remmert) - Eggestein (74. Kolodziey), Vollert, N. Schmidt

Tore: 0:1 Käuper (27. Foulelfmeter), 1:1 Bahn (49.), 1:2, 1:3 Eggestein (55., 64.), 2:3 Langer (78.)

Gelbe Karten: - / N. Schmidt, Eggestein

Schiedsrichter: Lautz (Burbach)

Zuschauer: 150

Besondere Vorkommnisse: Wolter scheitert mit einem Foulelfmeter an Klinkmann (3.). 

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<

 

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