NIEMALSALLEIN

Im hochdramatischen Finale des Sparkassen & VGH-Cups in Göttingen mussten sich die U19-Junioren dem FC Austria Wien knapp mit 3:4 geschlagen geben und verpassten damit nur hauchdünn die Titelverteidigung aus dem Vorjahr.

/ Akademie

 

Déjà-vu im Finale
Spannender hätte es sich kein Drehbuchautor ausdenken können: In der ausverkauften Lokhalle in Göttingen erlebten die 2700 Zuschauer ein Déjà-vu der besonderen Art: Das Finale bestritten die gleichen Akteure, wie im vorigen Jahr Hannover 96 und Austria Wien, diesmal jedoch mit anderem Ausgang. Die Österreicher rächten sich für die 1:3-Niederlage im Vorjahr und holten im dritten Versuchn in Folge endlich den Cup ins Alpenland. Das Finale bildete den verdienten Höhepunkt des viertägigen, internationalen U19-Hallenturniers, das dieses Jahr zum 25. Mal ausgetragen wurde. Die Finalteilnahme beider Mannschaften war dabei mehr als verdient, zum furiosen Abschluss standen sich zweifelsohne die beiden technisch und spielerisch besten Mannschaften des Turniers gegenüber.


Zeigte einige Glanzparaden: Stürmer Jerrymie Bahtiri

Schalke im Halbfinale chancenlos
Schon an den vorherigen Tagen hatten die jungen Roten sich eindrucksvoll als offensivstärkste Mannschaft des Cups präsentiert. In elf Spielen gab es neben zehn Siegen nur ein Unentschieden zu sehen. Die Gesamtorbilanz belief sich am Ende auf beeindruckende 72:13 Tore. Ein Viertel dieser Tore ging allein auf das Konto von Stürmer Benjamin Petrick, der mit 18 Toren in vier Tagen nicht nur zum Torschützenkönig gekürt wurde, sondern auch den bisherigen Rekord von 17 Treffern seines ehemaligen Vereinskameraden Mike Busch von 1998 einstellte. Abgesehen vom 2:2-Unentschieden gegen den FC Kopenhagen im ersten Spiel der Zwischenrunde war es also ein glatter Durchmarsch, der von einem großartigen 8:0-Sieg im Halbfinale gegen den FC Schalke 04 gekrönt wurde. Das erste Tor der Partie fiel keine 20 Sekunden nach Anpfiff durch Alexandros Panagiotidis. Auch danach blieb Schalke chancenlos gegen die dominanten Niedersachsen, nicht zuletzt durch die grandiose Leistung des eigentlichen Feldspielers Jerrymie Bahtiri, der an diesem Nachmittag das Tor der Roten verteidigte und mit schnellen Reaktionen und klugen Entscheidungen den Kasten sauber hielt.


Erzielte 18 Tore in vier Turniertagen: Benjamin Petrick

Herzschlagfinale gegen Austria Wien
Nach diesem Halbfinale war klar, nur ein annähernd ebenbürtiger Gegner die kämpferischen Hannoveraner aufhalten konnte - in diesem Fall das Nachwuchsteam des FC Austria Wien, die Sieger des zweiten Halbfinales, welche bis dahin ein nicht minder starkes Turnier gespielt hatten. Dennoch schien es zuerst so, als wären auch sie gegen die angriffslustigen 96er machtlos. Genau wie im Halbfinale versenkten die Hannoveraner, diesmal in Person von Mike Steven Bähre, das Leder quasi direkt nach dem Anstoß im Netz des Gegners. Die Wiener ließen sich davon jedoch nicht derart aus der Ruhe bringen wie die Gelsenkirchener zuvor im Halbfinale. Keine zwei Minuten später erzielte Austrias Kapitän Michael Blauensteiner den Ausgleich und brachte seine Mannschaft wieder zurück ins Spiel. Die Freude währte jedoch nicht lange. Torschützenkönig Petrick erzielte erneut die Führung für die Niedersachen, die Kapitän Kevin Krottke, der insgesamt 13 Tor schoss, mit einem artistischen Kopfball über den österreichischen Schlussmann zum 3:1 verfestigte. Das Spiel schien, trotz des darauffolgenden Anschlusstreffers zum 2:3 vom Vorjahres-Topscorer Peter Michorl schon entschieden, als ausgerechnet ein Missgeschick des Schiedsrichters für den Ausgleich sorgte. Der Unparteiische hatte an der Bande stehend aus Versehen den Ball in der Vorwärtsbewegung der Roten gestoppt und so den Burschen aus Wien den Konter ermöglicht, den Kapitän Blauensteiner zum 3:3-Ausgleich nutzte. Danach wollte den 96ern nichts mehr gelingen. Der eine Minute vor Schluss erzielte 3:4-Rückstand durch den zum besten Mann des Turniers gewählten Sascha Horvath konnten die jungen Roten nicht mehr ausgleichen. So entschied Austria Wien das Finale für sich.


Alexandros Panagiotidis auf dem Weg zum gegnerischen Tor

Gute Stimmung in der Göttinger Lokhalle
Überhaupt hatten mit Hannover 96 und Austria Wien zwei der absoluten Publikumslieblinge das Finale bestritten - ein Fakt, der für besonders gute Stimmung sorgte. So hatte das Publikum schon zum Einzug der Roten die Hymne "Alte Liebe" lautstark mitgesungen und belohnte die Klasse des zweiten Siegers auch nach der Niederlage mit großem Beifall. So richtig konnte der aber auch nicht über die verpasste Pokalverteidigung hinwegtrösten. "Es überwiegt die Enttäuschung. Wir haben wirklich gut gespielt und waren für mich mit die beste Mannschaft, da ist es natürlich doof, wenn man verliert", erklärte Verteidiger Panagiotidis nach dem Finale. Auch Torschützenkönig Petrick freute sich nur verhalten über seine Trophäe: "Wir haben das große Ziel verpasst, da ist das eher ein Trostpreis." Trainer Daniel Stendel war trotz Niederlage stolz auf die Leistung seiner Mannschaft: "Die Jungs haben ein richtig gutes Turnier gespielt, vielleicht sogar noch eine Klasse besser als im letzten Jahr. Am Ende war es eine knappe Entscheidung, ich denke wir hätten gewinnen können. Die Enttäuschung ist natürlich groß, aber trotzdem Glückwunsch zu der super Leistung meiner Jungs. Es hat Spaß gemacht." Ziel sei es jetzt, sich auf den nächsten Pokalauftritt zu konzentieren, scherzte sein Co-Trainer Rainer Graf. Am 30. März trifft die Mannschaft im Halbfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals erneut auf den FC Schalke 04.
vp

 

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