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"Wir müssen das Positive im Blick haben"

96-Profi Takuma Asano spricht im Interview auf hannover96.de über sein Comeback in Dortmund, den neuen Trainer Thomas Doll - und Japans Chancen im Finale der Asienmeisterschaft an diesem Freitag.

/ Profis
Zurück auf dem Platz: Takuma Asano hat in Dortmund sein Comeback gegeben.

Taku, Du bist am vergangenen Wochenende gegen Dortmund das erste Mal seit Deiner Muskelverletzung wieder im Kader gewesen und hast gleich eine ganze Halbzeit lang gespielt. Das hat viele überrascht. Dich auch?

Takuma Asano (24): Ehrlich gesagt, nein. Mir wurde zwar im Trainingslager gesagt, dass das erste Rückrundenspiel noch zu früh für mich kommen würde, aber das Spiel in Dortmund, dass sei drin. Und deshalb hatte ich darauf gehofft und schon auch ein bisschen damit gerechnet, gegen Dortmund wieder im Kader zu stehen und auch zu spielen.

Wie hat es sich für Dich auf dem Platz angefühlt? Bist Du schon wieder bei hundert Prozent?

Asano: Als ich auf dem Platz stand, habe ich schon gemerkt, dass ich noch Luft nach oben habe. Ich habe mich noch nicht wieder so bewegen können, wie ich das eigentlich kann. Das ist nach den beiden Verletzungen zuletzt aber sicherlich nicht ungewöhnlich. Ich muss jetzt hart an mir arbeiten, viel Spielpraxis sammeln, und dann werde ich in Zukunft wieder das Maximale aus meinem Körper herausholen. Wichtig ist aber auch, dass ich jetzt nicht übertreibe. Ich will mich ja nicht gleich wieder verletzen.

Und wenn Dich der Trainer am Freitag vor dem Spiel gegen Leipzig fragt, ob Du fit genug für die Startelf bist, was antwortest Du dann?

Asano: Dann werde ich ihm sagen, dass ich spielen kann und spielen will.

Du hast verletzungsbedingt einige Spiele verpasst. Wie ist das für Dich gewesen, Woche für Woche zu sehen, dass die Mannschaft nicht gewinnt - und nicht helfen zu können?

Asano: Das war natürlich nicht leicht für mich. Aber ich habe versucht, das Aktuelle der Mannschaft zu überlassen und mich nicht zu sehr damit zu beschäftigen. Für mich war es wichtiger, mich voll und ganz auf meine Reha zu konzentrieren. Ich wollte so schnell wie möglich wieder gesund werden, damit ich der Mannschaft helfen kann.

Helfen soll seit dieser Woche auch ein neuer Trainer. Was ist Dein erster Eindruck von Thomas Doll?

Asano: Wir haben uns am Montag kennengelernt. Ich kann jetzt noch nicht so viel über ihn sagen. Aber was mir bereits aufgefallen ist, ist seine angenehme Art, wie er mit uns umgeht. Und mir gefällt die Atmosphäre, die er einbringt.

Thomas Doll hat bei seiner Präsentation gesagt, dass alle Spieler bei null starten. Ist das jetzt also eine Chance für Euch als Mannschaft, die schlechten Ergebnisse der vergangenen Monate hinter Euch zu lassen und noch mal von vorn zu beginnen?

Asano: Auf jeden Fall! Wir müssen das Geschehene abhaken, das können wir ja eh nicht mehr rückgängig machen. Wir starten bei null, da stimme ich dem Trainer zu, und wir müssen jetzt das Positive im Blick haben. Nur so kommen wir da unten wieder heraus.

Das erste Spiel mit dem neuen Trainer ist am Freitagabend zu Hause gegen Leipzig. Wie muss sich die Mannschaft da präsentieren, um eine Chance zu haben?

Asano: An der Einstellung jedes Einzelnen muss sich eigentlich nicht so viel ändern. Wir haben auch vorher schon immer alles gegeben. Und trotzdem stehen wir jetzt da, wo wir stehen. Weit unten in der Tabelle. Deshalb ist es wichtig, dass alles noch besser ineinandergreift und wir als Mannschaft Geschlossenheit demonstrieren. Dass einer noch einmal mehr für den anderen kämpft. Das sind wir auch unseren Fans schuldig.

Am Freitag ist nicht nur das 96-Spiel gegen Leipzig. Am Nachmittag steigt auch das Finale der Asienmeisterschaft: Japan gegen Katar. Wirst Du Dir das Spiel ansehen?

Asano: Hoffentlich! Wenn alles klappt, gucke ich das Finale im Hotel. Es wäre übrigens das erste Spiel von Japan, dass ich bei dieser Asienmeisterschaft sehe. Die Spiele sind ja meist nachmittags, und da ist mir bislang immer etwas dazwischengekommen. Entweder hatten wir Training, oder ich musste zum Deutschunterricht.

Bist Du sehr enttäuscht, dass Du bei der Asienmeisterschaft in diesem Jahr nicht dabei sein kannst? Wenn Du Dich nicht verletzt hättest, wärst Du ja im Kader gewesen ...

Asano: Natürlich. Und je weiter die japanische Mannschaft im Turnier gekommen ist, desto größer ist meine Enttäuschung geworden. Das ist doch klar. Wer will nicht in so einem Finale dabei sein? Andererseits versuche ich aber, aus dieser Situation Kraft und Motivation zu ziehen. Ich sage mir einfach: Ich muss jetzt so hart an mir arbeiten, dass ich beim nächsten Mal wieder dabei bin.

Mit Genki Haraguchi ist ja zumindest ein 96-Profi im japanischen Kader. Hast Du seine guten Leistungen mitbekommen? Und stehst Du mit ihm in Kontakt?

Asano: Ich verfolge im Internet, was Genki macht. Und wir schreiben uns auch ab und zu - wie zum Beispiel nach dem Trainerwechsel, da habe ich ihm ein paar Informationen geschickt. Aber wir stehen jetzt nicht die ganze Zeit in Kontakt.

Genki hat bereits zwei Tore bei diesem Turnier geschossen. Glaubst Du, dass er besonders motiviert nach Hannover zurückkehren wird?

Asano: Das hoffe ich! Ich freue mich schon sehr, ihn wieder in Hannover zu sehen und mit ihm für 96 auf dem Platz zu stehen. Hoffentlich können wir zusammen dafür sorgen, dass die Ergebnisse wieder besser werden.

Vorher muss Genki aber noch das Finale gegen Katar spielen. Da sind die Japaner klarer Favorit, oder?

Asano: Wenn man nur aufs Papier guckt, dann kann man das schon sagen. Da hat Japan die höhere Qualität im Kader. Aber es ist ein Finale, und deshalb wird es kein leichtes Spiel werden.
hop

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