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"Ich bin wieder voll am Start"

Gegen Bayer 04 Leverkusen feierte Linton Maina nach überstandener Meniskusverletzung sein langersehntes Comeback und spielte auch direkt von Beginn an. Wir haben uns Linton heute in der Mittagspause geschnappt und uns mit ihm unterhalten. In dem persönlichen Interview spricht Linton über die Rolle als 96-Hoffnungsträger, seinen Umzug mit 15 Jahren von zu Hause in das Internat von Hannover 96, seine erste Vollnarkose und natürlich auch unseren kommenden Gegner Schalke 04. Schaut Euch hier das komplette Video an oder lest Euch das Gespräch durch!

/ Profis

Hallo Linton, schön, dass Du da bist. Eigentlich wärst Du ja gar nicht da, sondern bei der U20-Nationalmannschaft. Aber Du bist in Hannover – wie kommt es dazu?

Linton: Das war schon vorher alles abgesprochen mit den Physios und Athletiktrainern. Da ich ja jetzt schon eine lange Pause hatte, lange verletzt war, wäre es dann zu viel auf einmal gewesen, wenn ich noch zur Nationalmannschaft gefahren wäre. Und die Pause hat auch ganz gut getan.

Du hast ja am 10. März hier im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen Dein lang ersehntes Comeback gegeben und hast auch direkt von Anfang an gespielt. Wie hast Du Dich in dem Spiel – mal abgesehen von den Wetterbedingungen – gefühlt? 

Linton: Ich habe mich eigentlich ganz gut gefühlt, auch schon davor die Wochen. Ich war ja schon ein bisschen im Training und habe mich gut gefühlt. Das war natürlich mit den Wetterbedingungen, ja, nicht optimal, aber trotzdem hat es Spaß gemacht, wieder auf dem Platz zu stehen. Es  war, denke ich, eigentlich auch ein ganz gutes Spiel von uns als Team.

Ja, der bitterste Moment war wahrscheinlich die Chance von Genki, als der Ball auf der Linie liegen geblieben ist. Was hast Du Dir in dem Moment gedacht?

Linton: Ich stand ein bisschen weiter hinten und hab‘ nur gesehen, dass er sich den Ball am Torwart vorbei gelegt hat, dann wollte ich mich eigentlich schon umdrehen und wieder zum Anstoß gehen, aber sehe dann, dass der Ball nicht drin ist. Dann war ich im ersten Moment auch extrem sauer, weil ich mir dachte, dass das auch nur uns passieren kann in so einem Moment. Ja, ärgerlich gewesen.

Du hast es schon angesprochen: Dich hat Anfang des Jahres eine Meniskusverletzung etwas ausgebremst, Du bist auch gar nicht mit ins Wintertrainingslager nach Marbella geflogen, sondern bist stattdessen operiert worden. War das ein großer Schock für Dich? Und wie hast Du die Zeit erlebt?

Linton: Es war ja so, dass ich schon ab dem vierten oder fünften Spieltag Knieprobleme hatte, und dann habe ich ja schon mal eine längere Zeit Pause gemacht. Dann wurde es nicht besser und deswegen war die Operation dann der letzte logische Schritt. Es war natürlich ein Schock, und blöd, weil ich noch nie so operiert wurde – ich habe mir mal den Arm gebrochen, aber das war nicht so schlimm. Das ging dann aber eigentlich schnell war auch für den Kopf sicher, weil ich wusste: Jetzt kann nichts mehr passieren.

Also war es  auch Deine erste Vollnarkose?

Linton: Ja, das war meine erste Vollnarkose.

Okay. Aber Du hast alles gut überstanden, ja?

Linton: Alles super überstanden, ja. Ich bin wieder voll am Start.

Sehr schön! Ja, Linton, Du bist 19 Jahre jung, ein Hoffnungsträger bei Hannover 96 – sowohl für die noch ausstehenden Partien als auch zukünftig. Fühlst Du Dich wohl in der Rolle?

Linton: Ja, also, was heißt Hoffnungsträger… Ich glaube, dass ein Spieler das jetzt nicht irgendwie alleine fix machen kann. Wir brauchen die gesamte Mannschaft, wir brauchen jeden Einzelnen – genauso wie wir auch jeden Fan brauchen. Mich da jetzt irgendwie als Hoffnungsträger zu sehen, ist eigentlich nicht der Fall. Ich hoffe einfach, dass ich der Mannschaft mit meinen Qualitäten helfen kann.

Jetzt befinden wir uns ja aktuell in einer sportlich nicht ganz so guten Situation. Aber es sind immer noch acht Spiele, 24 Punkte. Selbst, wenn wir das Spiel in München abziehen würden, sind es noch 21 Punkte. Warum schaffen wir aus Deiner Sicht noch den Klassenerhalt?

Linton: Weil wir, denke ich, auf jeden Fall die Klasse dazu haben, dass wir in der 1. Liga spielen können. Wir haben es am Anfang der Saison gezeigt, wir haben es in zwei, drei Spielen danach auch noch gezeigt – dann hatten wir auch wirklich viel Pech, was man aber natürlich nicht als Ausrede nehmen kann. Ich bin der Meinung, dass wir es auf jeden Fall noch schaffen. Es sind nicht viele Punkte und wir kriegen, denke ich, in ein paar Wochen wahrscheinlich noch Spieler wie Ihlas Bebou wieder zurück, Fülle vielleicht auch noch mal. Da lässt sich auf jeden Fall drauf aufbauen.       

Das hört sich auf jeden Fall gut an. Der nächste Gegner hier in der HDI Arena heißt Schalke 04. Am Sonntag um 15.30 Uhr sind die Königsblauen zu Gast. Die haben aus den letzten sieben Spielen nur einen Punkt geholt, wir haben aus den letzten sieben Spielen durch den Sieg gegen Nürnberg drei Punkte geholt. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass wir als Favorit in das Spiel gehen, aber nichtsdestotrotz ist es ein Spiel mit wieder mal ein bisschen Endspiel-Charakter. Was glaubst Du: Wie sind die Schalker zu schlagen?

Linton: Ich denke mal, zu Hause macht es immer mehr Spaß – noch mal mehr als auswärts. Mit den Fans im Rücken und wenn wir wieder 100 Prozent geben, jeder Gas gibt, dann ist da auf jeden Fall auch was drin. Du hast es gerade gesagt: Schalke ist auch nicht in der besten Situation und vor allem gegen solche Mannschaften macht es dann auch noch mal extrem Spaß. Und wenn jeder 100 Prozent gibt, werden wir auch unsere Chancen haben und die drei Punkte hierbehalten.        

Du hast gerade schon gesagt: Gegen Schalke macht so ein Spiel extrem Spaß. Nicht mehr lange, dann spielen wir bei der Hertha. Du bist ja gebürtiger Berliner – ist für Dich was Besonderes, dort zu spielen?

Linton: Ja, auf jeden Fall! Berlin ist immer noch meine Stadt. Ich freue mich, jedes Mal wenn ich da bin. Gegen die Hertha spiele ich, seitdem ich Fußball spiele. Früher in der Jugend und ja es macht mir immer Spaß gegen Hertha zu spielen. Auf jeden Fall ist es ein besonderes Spiel für mich, da auch meine Familie und Freunde da sein werden. Ich freue mich sehr auf das Spiel. Aber jetzt geht´s am Wochenende erstmal gegen Schalke.

Erzähl mal Linton: Du warst ja man gerade 15 Jahre alt, als Du zu Hannover 96 gewechselt bist. Wie ist der Wechsel damals abgelaufen. Ist deine Mama, oder deine Familie mit nach Hannover gekommen, oder haben die Dich alleine mit einem Rucksack nach Hannover geschickt?

Linton: Ich habe damals noch beim SV Empor gespielt und war dann in der Berliner Auswahl. Das ging alles ziemlich schnell, innerhalb von zwei Monaten habe ich mein erstes Spiel bei der Berliner Auswahl gemacht und dann wurde ich schon berufen für die Nationalmannschaft zu spielen, wo mich dann Christoph Dabrowski, der jetzige U23-Trainer, gesehen hat und mich dann unbedingt haben wollte. Dann war ich einmal in Hannover zum Probetraining, habe mir das Internat angeschaut, das damals noch in Elze war. Dann habe ich mich ziemlich schnell dazu entschieden nach Hannover zu kommen. Für meine Mama war das am Anfang nicht so einfach, aber sie hat sich mit der Zeit dann dran gewöhnt. Ist bei jedem Spiel hier in Hannover und unterstützt mich voll. Zwei Jahre lang habe ich dann in Elze im Internat gelebt und bin dann in das neue Gebäude der 96-Akademie gezogen.

Wie ist das dann, wenn man mit 15 Jahren dann schon auf sich alleine gestellt ist?

Linton: Ich wollte damals unbedingt raus aus Berlin. Es war natürlich eine Umstellung, aber es war auch ganz cool. Ich war damals mit vier anderen Mannschaftskollegen zusammen im Internat und das war immer lustig und hat Spaß gemacht. Wenn ich dann nach längerer Zeit mal wieder nach Hause gekommen bin, war es umso schöner.

Seitdem bist du Hannover 96 treu geblieben, hast auch noch einen Vertrag bis 2022. Wie sehen Deine Ziele mit 96 aus?

Linton: Auf jeden Fall den Klassenerhalt dieses Jahr. Es war natürlich kein einfaches, erstes Profijahr für mich, aber dieses Ziel möchte ich mit der Mannschaft erreichen und dann kann man weitergucken.      

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