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96plus-Interview: Die Heilsarmee hilft Kindern, die im Rotlichtmilieu aufwachsen
Im Rahmen des 96plus-Spendenmonats #geMAInsamstark haben wir gemeinsam mit Hauptpartner Clarios, unterschiedliche Organisationen und Einrichtungen in Hannover mit Spenden unterstützt. Einige davon haben wir in einem Kurzinterview befragt, wie sie die aktuelle Lage wahrnehmen, mit welchen Problemen Bedürftige konfrontiert werden und wie jeder Einzelne helfen kann. Heute sprechen wir Christine Tursi von der Heilsarmee.

Frau Tursi, was ist die Heilsarmee genau und was ist Ihre Aufgabe?
Christine Tursi: Ich bin die Pastorin und Leiterin der Heilsarmee in Hannover. Die Heilsarmee ist eine evangelische Freikirche mit einem ausgeprägten sozialen Gewissen. Wir haben ganz normale kirchliche Programme wie Gottesdienste und Bibelstunden, aber auch eine Kleiderkammer und Essenausgabe für sozial benachteiligte Menschen. Darüber hinaus sind wir auch im Einsatz im Rotlicht Milieu und begleiten dort Frauen, Familien und Kindern.
Mit welchen Herausforderungen haben die Heilsarmee und die Bedürftigen, die die Einrichtung besuchen, aktuell zu kämpfen?
Tursi: Viel ist zurzeit wegen dem Virus geschlossen und so haben viele Menschen Mühe, an Hilfe, Essen, Klamotten zu kommen. Darüber hinaus belasten die Einsamkeit und die Hoffnungslosigkeit viele Menschen zurzeit noch mehr. Auch bei uns können viele Programme zurzeit nicht stattfinden – zum Beispiel die Essenausgabe, weil unsere Räume zu klein sind, um Menschen mit Abstand versorgen zu können. Für die Kleiderkammer werden einzelne Termine gemacht, damit nicht zu viele Leute gleichzeitig im Gebäude sind. Wir versuchen trotz schwierigen Umständen, so gut es geht, weiterzumachen und trotzdem so vielen Menschen wie möglich zu helfen und zu begleiten.
Das ist nicht einfach. Wie gehen Sie damit um?
Tursi: Wir tun unser Bestes, um uns anzupassen und trotzdem die vielen Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, nicht im Stich zu lassen. Wir sind weiterhin für sie da.
96plus hat die Heilsarmee bereits im Rahmen des #geMAInsamstark-Monats besucht. Wie ist die Spende angekommen und wie konnten wir Ihnen helfen?
Tursi: 96plus unterstützt die Heilsarmee Hannover regelmäßig auch im Rahmen der ökumenischen Essenausgabe. Die Spende wurde uns am 15. Mai gebracht. Es waren Fanartikel, Hygieneprodukte und Kekse. Das kam gut an und wurde unter sozial benachteiligten Menschen verteilt. Die Kekse wurden den Familien und Kindern im Rotlichtmilieu gegeben. Die T-Shirts werden wir verteilen, wenn unsere Essenausgabe wieder richtig anfängt. Mit Ihrer Spende konnten wir Menschen helfen und ihnen eine Freude machen.
Wie kann man Sie unterstützen, wenn man helfen möchte?
Tursi: Wir sind immer auf der Suche nach Büchern und Spielzeug, zum Beispiel Badmintonschläger, Bälle, Lego, Playmobile, für die Kinder unseres Leuchtturm-Programms. Das sind die Kinder, die im Rotlichtmilieu leben. Gute Männerschuhe sind zudem immer Mangelware, und Obst und Gemüse wären hilfreich für die Familien, die in unserer Nachbarschaft leben.
Vielen Dank für das Gespräch. Wir hoffen, dass wir mit dem Interview Bewusstsein für die wichtigen Tätigkeiten der Heilsarmee schaffen konnten!
96plus bedankt sich bei seinem Hauptpartner Clarios, denn ohne dessen Unterstützung wäre Hilfe bei Projekten wie diesem nicht möglich.