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Ersthelfer in der Pandemie

In Notfallsituationen ist Erste Hilfe auch in Corona-Zeiten unerlässlich. So muss beispielsweise bei Menschen mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden. Ersthelfer sollten dabei jedoch aktuell einige Hygienemaßnahmen beachten, um sich vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. So kann auf die Atemspende bei Erwachsenen verzichtet werden. Diese sollte bei unklarer Infektionslage nicht durchgeführt werden. Hier genügt dann die Herzdruckmassage.

 

Anzeichen für einen Herz-Kreislauf-Stillstand sind:

  • Die Betroffenen bewegen sich nicht mehr.
  • Sie reagieren nicht auf laute Ansprache und Rütteln an den Schultern.
  • Ihr Atem ist unregelmäßig, sehr langsam oder gar nicht mehr vorhanden.

Reagiert der Betroffene nicht auf Ansprache und ist keine Atembewegung auszu-machen, muss der Rettungsdienst unter 112 alarmiert werden. Danach sofort mit der Herzdruckmassage beginnen, um den Blutfluss aufrecht zu erhalten, bis der Rettungswagen eintrifft – informiert die AOK Niedersachsen.

 

So funktioniert die Reanimation:

  • Die Hände werden übereinandergelegt, und man drückt mit den Handballen nach unten auf die Mitte des Brustkorbs – etwa in der Höhe der Brustwarzen.
  • Die Herzdruckmassage sollte mit einer Frequenz von 100 bis 120 Mal pro Minute erfolgen. Dabei hilft es, ein Lied zu singen, das rund 100 bpm (Beats pro Minute) hat – zum Beispiel "Stayin Alive" von den Bee Gees oder "Atemlos" von Helene Fischer.
  • Der Brustkorb sollte bei jedem Beat etwa fünf bis sechs Zentimeter tief eingedrückt werden.
  • Um festen Druck ausüben zu können, bleiben die Arme dabei gestreckt.
  • Ersthelfer machen solange weiter, bis der Rettungsdienst übernimmt. Sind mehrere Personen anwesend, sollte man sich abwechseln, es dürfen aber keine Pausen entstehen.



Bei Kindern ist Beatmung wichtig
Bei Kindern ist oft eine Atemstörung die Ursache für den Herz-Kreislauf-Stillstand. Deshalb stehen die Chancen für eine erfolgreiche Wiederbelebung bei Kindern höher, wenn sie möglichst sofort beatmet werden.
Obwohl die Atemspende ein Infektionsrisiko für den Ersthelfer darstellt, ist ihr Nutzen bei nicht atmenden Kindern für ihre Überlebenschance deutlich höher. Ersthelfer sollten bei leicht überstrecktem Kopf des Kindes prüfen, ob es atmet und dabei darauf achten, ob sich der Brustkorb hebt, und ob Atemgeräusche zu hören oder zu spüren sind. Ist das nicht der Fall, ist unverzüglich mit fünf Atemspenden zu beginnen.

Dabei umschließen Ersthelfer mit ihrem Mund den Mund des Kindes, halten die Nase mit Daumen und Zeigefinger der auf der Stirn liegenden Hand zu und beginnen sofort mit der Herzdruckmassage, wenn sie danach keine Lebenszeichen bemerken.

Viele Menschen haben Angst, bei einer Reanimation etwas falsch zu machen. Doch das Einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu tun. Mögliche körperliche Verletzungen, die durch die Reanimation entstehen können, werden in der Weiterbehandlung fachgerecht versorgt. Auch rechtlich ist man geschützt, wenn die Verletzungen in der Absicht entstanden sind, das Leben des Betroffenen retten zu wollen.

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