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Interview zum Weltwassertag

Am Weltwassertag informieren 96plus und Xylem Wissenswertes über das Thema Wasser. Hierzu findet Ihr auf dem 96plus-Instagram-Kanal ein Quiz mit Timo Hübers sowie einen interessanten Beitrag zum Thema Trinkwasser-Gewinnung. Mit unserem Chef-Greenkeeper Michael Meyer haben wir zudem anlässlich der allmählich wärmer werdenen Temperaturen ein Interview über die richtige Rasenpflege geführt.

/ Klub, Engagement
Mit unserem Chef-Greenkeeper hat 96plus ein Interview zum Thema Rasenpflege geführt. Fotos: 96/Kaletta; 96/Redaktion

Wie viele Plätze pflegst Du mit deinem Team bei Hannover 96?

Michael Meyer: Zum einen natürlich den Stadionrasen mit einer Fläche von 8000 qm. Hinzu kommen zwei großen Trainingsplätze mit einer Fläche von 10250 und 12500 qm. Außerdem den Nachwuchsbereich an der Eilenriede. Dort sind vier Naturplätze und zwei Kunstrasenplätze. Für die Pflege aller Plätze ist ein Team von acht Personen im Einsatz.

Wie oft werden diese gewässert?

Meyer: Das ist Pauschal nicht zu sagen, weil verschiedene Parametern wie die Temperatur einen Einfluss haben. Dafür kommt ein Gerät zum Messen der Bodenfeuchtigkeit zum Einsatz. Von Bedeutung ist zudem, wann das nächste Spiel stattfindet. Zwei Tage vor dem Spiel wird der Rasen nicht durchdringend gewässert, weil sich durch die gesättigte Sole auch das Rollverhalten des Balles ändert.

Wo kommt das verwendete Wasser her?

Meyer: Die Plätze werden mit Leine-Wasser beregnet. Das Wasser wird im Stadionbad aufbereitet. Mit dem aufbereiteten Wasser wird der ganze Sportpark versorgt. Somit wird kein Trinkwasser für die Pflege der Rasenplätze verschwendet.

 

Mythos Brennglas-Effekt: Darf ein Rasen in der prallen Hitze gewässert werden oder kann er dadurch verbrennen? 

Meyer: Wenn man bei starker Hitze wässert, sollte man dies durchgängig machen. Vor allem im Stadion wird jedoch mittags oder nachmittags gewässert, um den Platz vor der Hitze im Stadion zu schützen. Wenn man also genügend Wasser verwendet kann es den Gegenteiligen Effekt haben und den Rasen abkühlen. Es kommt aber auch drauf an wie stabil die Grashalme sind, sprich wie hoch der Kali-Anteil ist. Wenn die Zellwände dementsprechend stabil sind passiert dem Rasen nichts.

Wozu wird der Rasen vor dem Spiel und in der Halbzeit gewässert?

Meyer: Damit wird die Roll-Geschwindigkeit des Balles erhöht. Auf einem stumpfen Platz läuft der Ball nicht richtig. Auf einem gewässerten Platz jedoch läuft der Ball deutlich schneller, deshalb schreien die Spieler nach Wasser.“

Kann ein Platz zu viel Wasser bekommen?

Meyer: Die Plätze sind so gebaut, dass kein Wasser stehen sollte. Wenn man jedoch eine Woche durchgehend wässern würde, würden die Plätze anfangen zu gammeln. Das kommt aber selbstverständlich nicht vor.

Was ist noch wichtig für die Rasenpflege?

Meyer: In der Vegetationszeit werden die Plätze fast täglich gemäht. Zudem gibt es für den Rasen eine Regeneration und die Plätze werden mit verschiedenen Verfahren gelüftet. Außerdem werden die Plätze besandet, um die obere Schmierschicht abzumagern. Natürlich werden die Plätze auch gedüngt. Dazu wird sowohl Granulat- als auch Flüssigdünger verwendet. Vor allem vor dem Spiel wird Flüssigdünger aufgetragen, um das Schnittmuster besser sichtbar zu machen. Sowohl Magnesium als auch Eisen bringen einen guten Farbaspekt.

Rollrasen oder Rasen-Samen für Zuhause?

Meyer: Wenn ich mir zuhause einen Rasen anlegen würde, würde ich Rasen-Samen nehmen. Problem beim Rollrasen: Dieser ist manchmal nicht exakt homogen geschnitten. Auch wenn dies sich im Millimeter Bereich bewegt, wenn sich der Rasen erst einmal akklimatisiert hat, wird man diese Unebenheiten mit dem Rasenmäher spüren. Wenn der Rasen eingesät wird, kann man im Vorhinein den Platz schön Plan machen und verhindert so diese Unebenheiten. Wenn man eine schnelle Lösung sucht, ist aber natürlich der Rollrasen zu empfehlen.

Dein Tipp für einen perfekten Fußballrasen im Garten?

Meyer: Regelmäßig am Ball bleiben und somit ein Level bei der Rasenpflege halten. Mit einem Einsatz im Frühjahr, wo viele direkt zum Vertikutierer greifen, wobei es nach ein paar schönen Tagen für diesen noch zu früh ist, da die Bodentemperatur und die damit einhergehende Vegetation nicht entsprechend ist, reicht nicht für das Jahr. Lieber über das Jahr verteilt regelmäßig den Rasen wässern, mähen und entsprechende Dünger auftragen. Mit Kali zum Beispiel kann man den Rasen stärken.

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