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Stefan Leitl: "Ein gebrauchter Tag"
Nach der 0:2-Niederlage beim FC St. Pauli sprechen Enzo Leopold, Fabian Kunze, 96-Chefcoach Stefan Leitl sowie FCSP-Cheftrainer Fabian Hürzeler über die 90 Minuten am Millerntor.

96-Cheftrainer Stefan Leitl: "Für uns ist es ein gebrauchter Tag. Wir sind gut ins Spiel reingekommen, auch aus dem Übergangsbereich heraus, konnten einige gute Bälle hinter die Kette bringen. Wenn es bei der Situation mit Maxi Beier einen Elfmeter für uns gibt, ist das keine klare Fehlentscheidung. Wir waren nach dem Rückstand weiter mutig, die Entscheidung vor dem 0:2 ist allerdings maximal unglücklich. Trotzdem sind wir auch danach dann gut in die zweite Hälfte reingekommen. Nach der Gelb-Roten Karte gegen uns war es sehr schwierig für uns, nochmal zurückzukommen. Nichtsdestotrotz haben wir uns insgesamt teuer verkauft. Ich bin mit der Leistungsbereitschaft, mit der Art und Weise des Auftretens meiner Mannschaft zufrieden."
FCSP-Coach Fabian Hürzeler: "Ich glaube, dass wir nicht gut reingekommen sind ins Spiel. Wir hatten in zwei Momenten mit Maxi Beier Glück bei den tiefen Läufen. Das waren Momente, die unfassbar schwer zu verteidigen sind, wenn er kommt mit seinem Tempo. Dann sind wir aber mutig geblieben und wurden mit dem 1:0 belohnt. Dann haben wir das zweite Tor gemacht - ich habe es nicht noch einmal gesehen, aber eigentlich sollte man sich auf den VAR verlassen können, was Abseits angeht. In der zweiten Halbzeit hat uns die Rote Karte in die Karten gespielt. In der Folge war ich nicht ganz so zufrieden. Wir waren nicht mehr ganz so konsequent im letzten Drittel."
96-Sportdirektor Marcus Mann: "Wir haben uns den Start in die Rückrunde natürlich anders vorgestellt. Null Punkte nach zwei Spieltagen – das war nicht unser Ziel, kann in der 2. Liga aber immer passieren. Jetzt müssen wir die 50:50-Spiele wieder auf unsere Seite ziehen. Wir haben auch gegen zwei ordentliche Mannschaften gespielt, haben Sachen nicht richtig gemacht, dass wir die Spiele nicht auf unsere Seite gezogen bekommen haben, und dafür sind wir verantwortlich. Aber andere Personen auf dem Spielfeld tragen manchmal auch zum Spielverlauf bei - und das war heute so. Es sind zwei oder drei Situationen, die darauf hindeuten, dass das 2:0 nicht zählen darf. Es war das zweite Tor. Natürlich haben wir auch eigene Fehler gemacht. Das eigene Verschulden will ich nicht wegdiskutieren. Aber so ein 2:0 ist nicht ganz unbedeutend für den Spielverlauf. Es gibt Einstellungen, da sieht es nach Abseits aus, und es gibt Situation, in denen es gleiche Höhe ist. Der Schiedsrichter entscheidet auf Abseits – und dann ist die Frage, warum es zurückgenommen wird. Wir müssen hier auch stehen und erklären, warum wir verloren haben, und werden zurecht kritisiert. Aber dann müssen die Schiedsrichter und diejenigen im Keller auch mal Kritik abkönnen. Und dann muss man darüber nachdenken, für was wir den VAR brauchen. Das ist ja nicht das erste Mal."
96-Mittelfeldspieler Enzo Leopold: Es ist sehr bitter. Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben offensiv gute Aktionen gehabt. Dann kriegen wir zwei bittere Gegentore und das Spiel nicht mehr in den Griff. Wir sind nicht mehr in die Pressingmomente vorne gekommen und konnten zweite Bälle nicht auf unsere Seite ziehen. Es ist ein Lernprozess, dass uns das in Zukunft nicht mehr passiert. In Unterzahl ist es dann natürlich auch schwer, hier gegen eine gute Mannschaft zu bestehen. Aber der Glaube war immer da. Ich weiß, was in der Mannschaft steckt und was im Fußball möglich ist, und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass wir uns aufgegeben haben.
96-Mittelfeldmann Fabian Kunze: Wir haben auch nach dem zweiten Gegentor immer wieder probiert, weiter mutig zu spielen, trotzdem ist die Entscheidung vor dem 0:2 maximal unglücklich. Wenn man die Bilder sieht, ist es abseits. Der Pfiff kam zudem vor dem Schuss, der Spieler hat ja auch schon abgedreht nach dem Abschluss. Es war aber natürlich nicht der ausschlaggebende Punkt, warum wir verloren haben. Es gibt manchmal solche Spiele. Wir müssen weiter an uns arbeiten, müssen weiter Gas geben. Dann bin ich guter Dinge, dass wir in den nächsten Spielen auch wieder erfolgreich sind und unsere Punkte holen.