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Wie zwei angeschlagene Boxer kämpfen 96 und die Bayern heute um den Sieg. Wer k.o. geht, bekommt Ärger.

 

Zum Einstieg die Ergebnisse von der fünften Runde. Bayern 2:5 gegen Werder, Hannover 0:4 in Leverkusen – beide mussten einstecken. „Ein richtiger Schlag wie gegen Bremen öffnet einem die Augen. Das ist manchmal ganz gut am Anfang einer Saison“, meint Bayern-Verteidiger Martin Demichelis. Sein Kollege Andreas Ottl weiß: „Hannover ist wie ein torkelnder Boxer.“ Ottls nicht ganz exklusive Schlussfolgerung: „Gerade solche Mannschaften sind besonders gefährlich.“
Das gilt damit heute für beide Teams: 96 gegen Bayern – da klettern zwei angeschlagene und gefährliche Boxer zur sechsten Bundesliga-Runde in den Ring der AWD-Arena. Weit größer als in Hannover ist die Aufregung in München. Hier war man gewohnt, die Gegner auf Distanz zu halten – wie 2,13-Meter-Boxer Nikolaj Walujew von oben herunter.
Die Bayern-Riesen sind aber noch nicht die Stärksten, sondern Mittelmaß. Dabei haben sie mit Klinsmann ein Schwergewicht verpflichtet. Jeder Klinsi-Schritt wird bewertet, aktuell das Rausrotieren des Kapitäns im Pokal (2:0 gegen Nürnberg). Mark van Bommel soll heute dabei sein, er teilt ja auch immer aus. Manchmal allerdings mit Tiefschlägen, der aggressive Bayern-Führer sammelt rote Karten.
96 hat aber keinen Bammel. „Wir laufen nicht ängstlich herum“, sagt Dieter Hecking, „Bayern muss auf uns aufpassen, weil wir nach vorn was machen werden.“ Der 96-Trainer nennt Jan Schlaudraff, Mikael Forssell, Jan Rosenthal und Szabolcs Huszti, „auf die müssen die Bayern auch ein Auge haben“.
Die 96-Offensive sucht den Nahkampf mit der als unsicher enttarnten Bayern-Abwehr und dem zappeligen Michael Rensing. Anders herum kann man von der 96-Abwehr alles behaupten, nur nicht, dass sie sicher ist. Franck Ribéry wird seinen Spaß haben, aber der Franzose steigt später in den Ring. Es dürfte vieles an Robert Enke hängen bleiben, der Torwart wird viel fausten müssen. Für Enke ist das die Chance, dem in der Loge von 96-Chef Martin Kind sitzenden Bundestrainer Joachim Löw zu zeigen, dass er zu Recht die Nummer eins im Nationaltor ist. Aber das bleibt ein Nebenschauplatz.
Wichtig ist: Bayern muss sowieso immer gewinnen – und 96 mal wieder. Die Aussicht, mit einem Befreiungsschlag die Krise zu beenden, müsste 96 Kraft geben – aber das gilt auch für die Bayern-Riesen.

von Dirk Tietenberg
und Andreas Willeke

 

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