NIEMALSALLEIN

Da ist er wieder, der FC Hollywood. Es war irgendwann in der zweiten Halbzeit, das Spiel längst zu Gunsten der Bayern entschieden, da streichelte Didier Ya Konan im Vorbeilaufen Torwart Jörg Butt.

 

Und was macht die bayerische Nummer eins? Butt fällt, als wäre ihm Reiner Calmund ins Genick gesprungen. Münchner Schmierentheater oder eben nur die Rückkehr zu alten Gewohnheiten – jedenfalls sind die Bayern wieder auf dem Weg nach oben. Es war ihr Spieltag. Durch das 3:0 sind sie schon Vierter. "Das kann die Wende werden", meinte Trainer Louis van Gaal nach dem Abpfiff. "Aber wir müssen hart arbeiten für Siege, das mussten wir auch heute."

Der Erfolg fiel den Bayern aber letztlich doch viel zu leicht. Scheinbar wars ein enges Spiel, doch mit einem klarem Ergebnis. "Der Unterschied ist die Durchschlagskraft", analysierte der 96-Trainer, "wir müssen effektiver im Abschluss werden."

Dabei hatte Andreas Bergmann einen Taktik-Trick versucht. Jiri Stajner, zuletzt mit Ya Konan die feste, weil einzige Sturmbesetzung, begann im rechten Mittelfeld. Jan Rosenthal spielte zentral offensiv, und Arnold Bruggink nahm Stajners Platz neben Ya Konan ein. Der Personaltausch zahlte sich nicht in Toren aus. Es gehört zu den alten Weisheiten der Bundesliga – die wenigen Chancen, die man gegen die Bayern bekommt, muss man nutzen. Bruggink sprang aber schon in der vierten Minute vor dem Tor der Ball vom Fuß. So holprig liefs für die Bayern nicht. Sergio Pinto hielt Sicherheitsabstand zu Ivica Olic, an dessen Flanke traute sich kein 96-Verteidiger und auch Torwart Florian Fromlowitz nicht heran – Thomas Müller schob ein (19.).

Zu viele Rückpässe, zu viele Fehler im Spielaufbau – die 96-Profis schienen nicht daran zu glauben, die Bayern besiegen zu können. Defensiv hatte 96 große Probleme auf beiden Seiten, sowohl Pinto als auch Konstantin Rausch ließen zu viel zu. Das 0:2 kurz nach der Halbzeit (47.) kühlte zudem die Hoffnungen weiter runter. Das Tor fiel nach einer Flanke von Danijel Pranjic. Pinto stand erneut weit weg, Olic köpfte ein, auch Karim Haggui hätte näher dran sein müssen am Kroaten.

Bruggink (61.) hätte dann den 49 000 noch mal eine spannende halbe Stunde verschaffen können. "Den muss ich machen", gab er zu. "Das ist auch das, was gefehlt hat." Bei Mike Hanke fehlte dann auch nicht viel (75.) zu einem Tor. Dabei darf man einen Kopfball aus fünf Metern, zumal freistehend, durchaus im Tor unterbringen. Bayern-Stürmer Mario Gomez traf sogar noch zum 0:3 (90.). "Gut, dass die Stürmer Tore gemacht haben", lobte van Gaal, "das gibt Selbstvertrauen für Müller, Olic und Gomez." Und das ist auch genau das, was 96 gestern gefehlt hat – Stürmer, die genug Selbstvertrauen für Tore haben.

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen