NIEMALSALLEIN

Dass weniger in der brisanten Situation, in der sich Hannover 96 zurzeit befindet, mehr sein kann, ist erst einmal eine Überraschung. Nicht für 96-Trainer Mirko Slomka, der seinen Mittelfeldspieler Leon Andreasen genau mit dieser Anweisung ins Spiel gegen Frankfurt schickte.

 

"Ich habe manchmal ein bisschen Feuer im Arsch und laufe auf dem Platz vogelwild herum. Der Trainer hat mir deutlich gesagt, dass ich vor der Viererkette bleiben muss. Das habe ich heute versucht", sagte Andreasen. Zum Glück für 96 brannte es da hinten ab und an dann doch zu stark, sodass der Däne nicht zu bremsen war und sich seine Freiheiten in der Offensive nahm. So wie bei der Führung für die "Roten", als er im Frankfurter Strafraum auftauchte und den Ball aus kurzer Distanz mit dem Außenrist zum 1:0 ins Tor beförderte. "Das Tor war sehr erlösend für mich, ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt wie heute", meinte der 26-Jährige. Wie gut er drauf war, zeigte Andreasen nicht nur mit seinem ersten Saisontreffer. Mindestens genauso wichtig war seine vorbildliche Arbeit im defensiven Mittelfeld. So wie von Slomka gefordert, zog der Däne dort seine Kreise, stopfte immer wieder Löcher und entlastete die 96-Abwehr mit seinen vielen gewonnenen Zweikämpfen. Und wenn die Gelegenheit günstig war, spielte er halt mal wieder ein bisschen vogelwild. Was jedoch für das Spiel der "Roten" gut war, denn der Däne setzte seine Akzente in der Offensive geschickt und wohl dosiert. Für Slomka war die herausragende Leistung von Andreasen nicht überraschend. "Es gab zweimal im Training Diskussionen. Da habe ich ihm klar gesagt, dass ich eine positivere Ansprache von ihm erwarte." Manche Spieler schöpfen ein Plus an Motivation aus deutlicher Kritik. "Wäre doch schön, wenn ich da genau den richtigen Punkt getroffen habe", meinte Slomka. Zu oft und lange verletzt, hat der 96-Profi bei seinen bisher wenigen Einsätzen oftmals nur Mittelmaß gezeigt. Dass er es besser kann, hat er gegen Frankfurt eindrucksvoll bewiesen. Die Mischung aus "Danish Dynamite" und disziplinierter Sparflamme zündet. Vielleicht war die fruchtbare Auseinandersetzung mit dem Sieg ein Startschuss für Andreasens zweiten Anlauf bei 96. Sollte er die Form indes nicht bestätigen, könnte er den Platz bald wieder verlieren: Seit gestern ist Hanno Balitsch (Knieverletzung) wieder im Training, und der drängt wie Altin Lala auf dieselbe Position.

 

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