NIEMALSALLEIN

 

HANNOVER. Als Unternehmer und Chef von Hannover 96 ist Martin Kind von einer Sache überzeugt: Man bekommt nichts geschenkt, nicht einfach so. Geburtstage können die Ausnahme sein. Kind wird heute 66 Jahre alt, aber gerade jetzt "richte ich auch in meinem Umfeld alles auf 96". Nach einer Party ist ihm in der schwierigsten Saison seiner zwölfjährigen Amtszeit als 96-Chef nicht zumute. "Ich feiere nicht", versichert er, "nur ein bisschen mit der Familie."
Kind wünscht sich in diesen Tagen nur eines: den Klassenerhalt. Allein die Chance zu haben, ist nach 0:10 Toren in den letzten beiden Spielen schon eine Überraschung. Sportdirektor Jörg Schmadtke bringt es auf den Punkt: "Dass wir nach solch einer schwierigen Saison es in der Hand haben, uns selbst zu retten, ist ein Geschenk. Das Geschenk sollten wir aber auch annehmen." 96 holte zwar in Leverkusen keine Punkte, aber die Konkurrenz war in Geberlaune. Hertha (23 Punkte) ist so gut wie abgestiegen, Nürnberg (28) und Bochum (28) verschenkten Punkte-Pakete mit Schleifchen. Nürnberg verlor zuletzt dreimal hintereinander. Bochum wartet mittlerweile zehn Spiele auf einen Sieg und wird auch Sonnabend bei den Bayern nichts holen können. „Unglaublich, dass man sich mit 32 oder 33 Punkten retten kann", wundert sich Kind, "die Chance ist da, und wir müssen und werden sie nutzen. Mit zwei Siegen können wir uns direkt auf Platz 15 retten, das wäre mir sehr sympathisch." Sympathien sammelten auch die 96-Fans beim Chef. "Ich habe die Zuschauer in Hannover ja oft kritisiert, aber jetzt muss ich sie loben", meint Kind, "in der schwierigen Phase steht das Publikum wirklich vorbehaltlos als zwölfter Mann hinter der Mannschaft." Kind zeigt sich aufrichtig überrascht von dieser Positiv-Stimmung bei den Fans und rechnet vor: "Wenn der HSV zumindest unentschieden spielt gegen Nürnberg, haben wir alle Chancen, uns mit zwei Siegen direkt zu retten. Die Fans haben deutlich signalisiert, dass sie alles geben werden." Die Signale aus der 96-Mannschaft eine Woche nach dem 0:7 in München deutet der Chef als gute Zeichen. Selbst beim 0:3 in Leverkusen hatte er "Willen und Leistungsbereitschaft" erkannt. Nun erwartet Kind aber auch zwei Sieg, die ihn wesentlich glücklicher machen würden als jeder noch so schöne Geburtstagsblumenstrauß. "Ich hole die Feier nach, wenn wir gegen Gladbach und Bochum gewonnen haben", sagt Kind, "von der Mannschaft erhoffe ich mir, dass sie mir diese Siege schenkt."

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen