"Ich will beim Trainingsstart nächste Woche einen guten Eindruck beim Trainer machen", sagt der neue Verteidiger, "ich freue mich, wenn die Mannschaft da ist. Das macht mehr Spaß als so lonely." Erst nächsten Montag geht die 96-Vorbereitung offiziell los.
Um 10.49 Uhr begann für Pogatetz gestern die 96-Zeitrechnung. Prompt vergaß er zunächst seine Fußballschuhe in der Kabine. Verwechseln kann er sie nicht, weil sein Name draufsteht: "Mad Dog". Ganz so einsam wurde es gar nicht an der Mehrkampfanlage. Jan Rosenthal, ab Montag amtlicher Freiburger, leistete Pogatetz Gesellschaft. Altin Lala und Leon Andreasen stählten sich im Kraftraum.
"Rosi" hält sich fit, mit Sportdirektor Jörg Schmadtke sei dies abgesprochen.
Der eine geht, der andere kommt. Seit drei Jahren ist 96 berühmt als Liga-Schießbude mit dem Spitzenwert von 67 Gegentoren in der vergangenen Serie. "So viele werden wir nicht mehr kassieren", verspricht Pogatetz. Die Ankündigungen darf man ernst nehmen. Pogatetz schont niemanden, am wenigsten sich selbst. Von früheren Gesichtsverletzungen sind Spuren geblieben. "Aber ich bin fair. Ich habe in den letzten fünf Jahren nur einmal die rote Karte gesehen", sagt Pogatetz. Das war 2008 wegen einer Grätsche, die es als "Horror-Foul" auf die englischen Titelzeilen schaffte.
"Mad Dog Poggy" mags auch musikalisch hart. Im Kraftraum, vor dem Training und vor Spielen hört er Metal. "Erst easy mit Guns ’n‘ Roses und AC/DC, dann auch Slipknot", meint er, "sonst mag ich jede Musik, nur bitte nicht R’n’B." Er interessiert sich für Kunst, Theater und Musicals. "Hannover ist sehr kulturell, eine tolle Stadt. Wie Graz, wo ich herkomme. Nur doppelt so groß", sagt er. Er wohnt vorübergehend im Courtyard am Maschsee. "Aber ich mag nicht im Hotel rumhängen", sagt er. In drei Wochen will er in eine Wohnung, möglichst in Zoo-Nähe. Er zieht solo ein, also wieder "lonely". Pogatetz ist geschieden und hat zwei Kinder mit seiner Ex-Frau Mirjam, Lea (6) und Noah (3).