NIEMALSALLEIN

 

Fast sieben Wochen ist 96 im Training – für Jan Schlaudraff eine lange Zeit. Es ist eine Weile her, dass der 96-Angreifer so lange am Stück trainieren konnte. In seiner ersten 96-Saison vor zwei Jahren machte der Ex-Bayer 13 Spiele am Stück. Dann ging das Verletzungshickhack weiter. "Davor war ich in Aachen länger verletzungsfrei", sagt Schlaudraff, das ist fast vier Jahre her.

Eine Vorbereitung ohne Rückschläge, ohne Probleme mit der Leiste oder dem Schambein, das hat ihm diesen Sommer reichlich Auftrieb gegeben. "Das ist ein sehr guter Fortschritt", sagt Schlaudraff zuversichtlich vor seiner dritten 96-Saison. Mit 14 Treffern war er in den Tests der treffsicherste 96-Schütze. Er haut sich rein, so gut sich ein Spieler mit 1,80 Metern und nur 68 Kilogramm, der früher "Knochen" gerufen wurde, halt reinhauen kann. "Ich will nicht, dass mir der Vorwurf gemacht werden kann, ich würde nicht alles geben", sagt Schlaudraff. Er ist mit seinen 27 Jahren gereift. Überraschend, aber nicht zufällig wählten seine Mitspieler ihn in den Mannschaftsrat. Sein Vertrag läuft noch bis 2012. Zwei Jahre, in denen er seine bislang maue 96-Bilanz – 22 Spiele, fünf Tore, vier Vorlagen in seiner ersten 96-Spielzeit, zehn Spiele und zwei Tore in der vergangenen Saison – verbessern will. Vor allem möchte er aber eins: "Mein Saisonziel ist es, gesund zu bleiben." Gelingt das, wird der Rest fast von allein kommen. Mirko Slomka setzte ihn im 4-2-3-1-System in der Vorbereitung nicht als klassischen Regisseur, sondern vornehmlich als Halbstürmer ein. Nur in Dollbergen und Osnabrück tauschte Schlaudraff mit Didier Ya Konan und kam über die rechte Mittelfeldseite. "Jan kann beide Positionen spielen", sagt Slomka. Der fühlt sich hinter den Spitzen nach eigener Aussage wohler als rechts. "Was seine technischen Fähigkeiten für einen Zehner in Anführungsstrichen angeht, sein Blick für das Spiel nach vorne, ist er sicherlich der etwas genialere Spieler", meint auch Slomka. "Zu seinen weniger großen Stärken gehören sein Zweikampfverhalten und seine Rückwärtsbewegung, daran muss er arbeiten", fordert Slomka. Zusätzlich birgt Schlaudraffs wackelige Gesundheit Risiken. "Es wird auch wieder schlechtere Phasen geben", sagt er selbst. Deshalb wünscht sich Slomka einen zusätzlichen Offensiv-Allrounder. Momentan ist Schlaudraff wieder einmal der Hoffnungsträger – und das stabiler als je zuvor.

 

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