NIEMALSALLEIN

Das ging schnell. Eine Gelb-Rot-Strafe für Emanuel Pogatetz (27), eine weitere Verletzung, schon gehen 96 die Innenverteidiger aus.

 

Wirklich dramatisch wirds erst, wenn sich Karim Hagguis dicker Onkel auch noch sperrt. Wegen einer Stauchung ist die rechte Großzehe des 26-Jährigen blitzeblau und sein Einsatz in Wolfsburg in Gefahr. „Richtig prickelnd ist das nicht“, weiß 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke. Trainer Mirko Slomka muss sich einen Plan für den Notfall ausdenken. Wie es aussieht, bereitet er den jungen Felix Burmeister auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz vor.


Nach dem dritten Spieltag hat Slomka kein erfahrenes Personal mehr für die 96-Abwehr. Ersatz Nummer eins Mario Eggimann (29) hat nach der Hüftoperation im August bisher noch nicht trainiert, Leon Andreasen (27) kehrt erst im nächsten Jahr zurück – wenn überhaupt. Linksverteidiger Christian Schulz (27) muss bereits in die Mitte rücken. Bleiben nur noch Burmeister und Christopher Avevor (18).

Burmeister, erst 20 Jahre alt, spielte in der 96-Reserve zuletzt eine überragende Rolle: Er führt sogar die Torschützenliste der Regionalliga an (drei Treffer) und traf Sonnabend beim 3:2 selbst zweimal – und das gegen Wolfsburg II. Gegen die Wolfsburger Bundesliga-Stars hätte er hinten allerdings genug zu tun. An der Seite von Schulz müsste sich Burmeister um Edin Dzeko kümmern.

Wahrscheinlich auch um Grafite. Der neue Wolfsburger Trainer Steve McClaren will das System umstellen und mit den zwei Stürmern spielen, die in der Saison 2008/2009 zusammengezählt 54 Tore schossen. Burmeister, der 2006 aus Hambühren nach Hannover kam, bereitet sich seit Beginn der Saison täglich im Training auf sein Bundesliga-Debüt vor. Er rutschte überraschend im Sommer in der Kader und trainiert seitdem immer mit den Profis, die Kollegen akzeptieren, der Trainer schätzt ihn.

Slomka setzte ihn gestern in den Trainingsspielen regelmäßig neben Schulz ein. Beim Flankentraining zeigte der 1,86 Meter lange Burmeister, dass er außerdem kopfball- und schussstark ist. Um Haggui zu ersetzen, müsste er allerdings schon über sich hinaus wachsen. Schmadtke hofft immer noch, dass der Tunesier rechtzeitig wieder mittrainieren kann. Heute wird das nichts, auch wenn es „nur“ der Zeh ist, der schmerzt. „Mit so einer Verletzung ist das nicht ideal, eine Beeinträchtigung ist schon da“, sagt Schmadtke.

Das Bundesliga-Debüt käme arg früh für Burmeister oder Avevor, der in der vergangenen Woche noch in der A-Jugend spielte und ebenfalls ein Tor schoss. „Wollen wir mal den zweiten Schritt nicht vor dem ersten machen“, meint Schmadtke. Haggui ist froh, wenn er mit seinem Zeh überhaupt Schritte machen kann.

 

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