NIEMALSALLEIN

Nach Trainingsende bei 96, die Nobelkutschen verlassen das Stadiongelände. Einige Spieler fahren auch Rad, wie Emanuel Pogatetz oder Moritz Stoppelkamp.

 

Und einer schlurft an der Schranke vorbei zur Bushaltestelle, unidentifizierbar als 96-Profi. Mit angesagter Sackhose, die Baseball-Kappe verkehrt herum auf dem Kopf – Manuel Schmiedebach könnte ein junger Fan sein, der nur mal eben beim 96-Training zugeschaut hat.

Er hat keine Star-Allüren, er redet nicht gern. Interview-Wünsche blockt er zurzeit so resolut ab wie Angriffe der Gegenspieler. Dabei gäbe es einiges zu besprechen. Wenn man nach Gründen und Erklärungen für den 96-Höhenflug forscht, landet man auch bei dem 21-Jährigen. Schmiedebach entwickelt sich gerade zur festen Größe im 96-Spiel. „Ich mag es, ein Wadenbeißer zu sein“, hatte er noch im Frühjahr seine Rolle beschrieben. Mittlerweile ist er über den Terrier
hinausgewachsen.

Beim 1:0 in Kaiserslautern machte er sein bestes Spiel für die 96-Profis – dabei wirkte er wie der Spielmacher. „Er war überall“, lobte Sportdirektor Jörg Schmadtke, „er hat uns mit seinen Läufen entlastet und Lautern Probleme geschaffen.“ In Zeitungen wie der „Rheinpfalz“ war im Spielbericht wie selbstverständlich vom 96-Regisseur Schmiedebach die Rede. Angefangen hatte Schmiedebach bei den Profis als rechter Verteidiger, dann entdeckte ihn Mirko Slomka fürs defensive Mittelfeld. Dort agieren im modernen Spiel die Alleskönner – Zerstörer und Strategen, in einer Super-Sechs personifiziert.

Nicht zufällig gilt Schmiedebachs Vorbild Zinedine Zidane als einer der besten offensiven Mittelfeldspieler aller Zeiten. Nach nur 20 Bundesligaspielen verbietet sich zwar ein Vergleich mit dem Vorbild, doch Schmiedebachs Weiterentwicklung ist unübersehbar. „Sein Spiel ist klarer geworden“, sagt Schmadtke. Dabei läuft er und läuft und läuft. Zwölf, 13 Kilometer sind es pro Partie. Noch hat er kein Tor in der Bundesliga erzielt. Das wäre der nächste Schritt nach vorn für ihn – mehr Torgefahr entwickeln. Aber auch so ist absehbar: Wenn im Juni 2012 sein Vertrag endet, werden Nobelkarossen vorfahren, um Schmiedebach bei 96 abzuwerben.

 

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