NIEMALSALLEIN

Rangnick sieht neue 96-Qualitäten

 

Hannovers Ex-Liebling (jetzt Hoffenheim) über Kind, Slomka und Simak
Ralf Rangnick (49) war 2001 bis 2004 Trainer bei 96. Mit der NP sprach er über seine Gefühle vor dem Wiedersehen heute in Hoffenheim.

VON GUNTHER NEUHAUS

Sie sind in Hannover 2002 als Aufstiegstrainer gefeiert worden. Welche Emotionen verbinden Sie noch mit 96?
Man behält immer die schönen Erinnerungen. Zu einigen Leuten wie Lala, Cherundolo, Vinicius und Zuraw habe ich noch regelmäßig Kontakt. Auch zu Martin Kind, wir gratulieren uns gegenseitig zum Geburtstag.

Es schien im März 2004 eine recht harmonische Trennung gewesen zu sein. Wie haben Sie das empfunden?
Im letzten halben Jahr war das Verhältnis zu Herrn Kind besser als je zuvor. Am Anfang hatten wir keinen Manager, da fehlte das Bindeglied. Dann kam Ricardo Moar. Er gab früh zu verstehen, dass er sich in der Rolle, die er hätte ausfüllen sollen, gar nicht sieht.

Ist 96 reif für Europa?
Es wird dieses Jahr noch schwer, aber nicht unmöglich. Doch mit jedem Jahr, wo man vernünftig zusammenarbeitet, erhöht sich die Qualität. Man hat erkannt, dass bei einem gut funktionierenden Bundesligaklub Trainer und Manager vertrauensvoll zusammenarbeiten. Das ist augenscheinlich der Fall mit Christian Hochstätter und Dieter Hecking.

Sie schlugen kürzlich vor, im Profifußball die Fans vom Training auszusperren. Ist das auch ein Modell für 96?
Ich weiß nicht, wie viele da mittlerweile zuschauen, aber auch die Aussagen der Spieler zeigen, dass man ohne Beobachtung viel konzentrierter arbeiten kann. Ich lege schon Wert auf Kontakt zu den Fans. Aber es gibt andere Möglichkeiten – einen Tag der offenen Tür, Besuche bei Fanklubs, Aktionen mit Fans. Zu bedenken ist auch, dass die Gegner ihre Scouts zum Training schicken. Dann kann ich gleich mit dem anderen Trainer telefonieren und sagen: „Ich schicke dir alle meine Trainingspläne und Überlegungen, du umgekehrt auch.“

Wie intensiv ist der Kontakt zu Dieter Hecking?
Wir telefonieren regelmäßig. Im Sommer waren wir zufällig auf Mallorca im selben Hotel. Auch unsere Frauen kennen sich gut.

Ihr Verhältnis zu Mirko Slomka kühlte ab, als er Cheftrainer auf Schalke wurde. Hat sich das wieder gebessert?
Zu seinem 40. Geburtstag habe ich mit ihm gesprochen, und wir haben uns bei der Trainertagung begrüßt. Mirko lebt jetzt sein Leben als Cheftrainer. Die enge Freundschaft gibt es so aber nicht mehr.

Sie haben mehr Geld in neue Spieler investiert als 96. Wie gehen Sie mit den Anfeindungen gegen Ihren Klub um?
Dass wir mit der Art und Weise, mit der wir hier arbeiten, nicht ungeteilten Beifall finden, ist klar. Aber alle, die seriös mit Sport zu tun haben, schauen gespannt auf uns. Auch Vereine wie Wolfsburg oder Leverkusen haben lange gebraucht, um akzeptiert zu werden.

Glauben Sie, dass Jan Simak noch einmal den Sprung in die Bundesliga schafft?
Wir haben ja gegen ihn und Jena gespielt. Er macht einen ausgeglichenen, aufgeräumten Eindruck, und Jenas Trainer Ivanauskas hat sich lobend geäußert. Jan ist der Erste, der zum Training kommt, und einer der Letzten, der geht. Er hat wohl auch die Alkoholprobleme überwunden, das ist schon mal eine Leistung. Wie er sich fußballerisch noch entwickeln kann, ist die andere Frage. Jan hat ja auch ausschließlich in unserer Elf bei 96 überragende Leistungen gebracht.

Also müsste er noch mal zu 96 zurückkommen?
Aber ich dann auch (er lacht).

Wann spielt Hoffenheim in der Bundesliga gegen 96?
Es geht in dieser Saison erst mal darum, frühzeitig auch theoretisch nicht mehr absteigen zu können. Unser Zeitplan, seit wir angefangen haben (Sommer 2006, d. Red.), sieht vor, dass wir nach fünf Jahren in der Bundesliga sind.

 

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