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Arznei- und Lebensmittel vertragen sich nicht immer

Nicht jedes Lebensmittel verträgt sich mit einem Medikament: Es kann die Wirkung des Arzneistoffes zum Beispiel verstärken oder absenken – mit unangenehmen Nebenwirkungen. Bei Arzneimitteln sollte man daher immer die Hinweise auf dem Beipackzettel beachten oder bei Unsicherheit lieber in der Apotheke oder Arztpraxis nachfragen, rät die AOK Niedersachsen.

Achtung: Nicht jedes Lebensmittel verträgt sich mit einem Medikament. (Foto: AOK)

Medikamente und Alkohol
Wer Medikamente mit Alkohol einnimmt, geht ein großes Risiko ein, denn: Alkoholkonsum verändert den Stoffwechsel im Körper – mit der Folge, dass die in den Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe langsamer abgebaut werden. Wirkungen und Nebenwirkungen können also länger anhalten. Bei Arzneimitteln, die eine dämpfende Wirkung auf das Nervensystem haben – beispielsweise Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva oder anderen Psychopharmaka – kann das zu einer gegenseitigen Verstärkung führen, im Extremfall sogar zu einem Atem- oder Herzstillstand. Besonders vorsichtig sollte man beim Fiebersenker Paracetamol und Alkohol sein – denn Alkohol verstärkt die leberschädigende Wirkung des Medikaments mit möglicherweise lebensbedrohlichen Folgen.

Koffein erhöht den Blutdruck. Bestimmte Antibiotika verstärken diese Wirkung noch. Als Folge können verstärkt Herzrasen und Schlafstörungen auftreten. Kaffee, schwarzer und grüner Tee enthalten zudem Gerbstoffe, die die Aufnahme und damit die Wirksamkeit vieler Arzneimittel gegen Depressionen und andere Psychopharmaka stark verringern. Wer nicht auf seinen Kaffee oder Tee verzichten möchte, sollte mindestens zwei Stunden zwischen der Einnahme des Medikaments und dem Kaffee-/Teekonsum verstreichen lassen.

Milchprodukte und Antibiotika
Milch, Käse, Joghurt sowie einige Mineralwässer enthalten Kalzium, das für die Knochengesundheit wichtig ist. Bestimmte Antibiotika können sich im Magen mit dem Kalzium binden, der Körper nimmt die Arzneimittel dadurch schlechter auf und sie wirken schwächer. Das gilt auch für Medikamente gegen Osteoporose. Sie sollten deshalb immer mit zeitlichem Abstand zum Essen eingenommen werden.

Grapefruit und Pampelmusen enthalten zwar viele Vitamine, hemmen aber auch die Wirkung bestimmter Enzyme, die wiederum für die Inaktivierung zahlreicher Wirkstoffe notwendig sind. Viele Arzneimittel wirken daher deutlich stärker, wenn zuvor eine Grapefruit gegessen oder Grapefruit-Saft getrunken wurde – auch wenn einige Stunden dazwischenliegen.

Bestimmte Medikamente – die sogenannten Vitamin-K-Antagonisten – werden eingesetzt, um das Risiko eines Blutgerinnsels zu mindern und einem Schlaganfall vorzubeugen. Lebensmittel, die reich an Vitamin K sind wie Salat, Spinat, Grün- oder Rosenkohl, mindern jedoch die Wirkung dieser Antagonisten. Sie sollten daher von den Patientinnen und Patienten, die diese Medikamente einnehmen, nur in Maßen verzehrt werden.

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