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Hannover 96 installiert eine "Toilette für ALLE" in der Arena

Bei Hannover 96 sollen möglichst alle Menschen die Chance haben, einen schönen Stadionbesuch zu erleben – auch diejenigen, die mit einer Behinderung durchs Leben gehen. Nun wurde in der Heinz von Heiden Arena eine "Toilette für ALLE" installiert, die noch sehr viel spezifischere Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt als eine klassische behindertengerechte Toilette. Deutschlandweit ist es – nach der Münchener Allianz Arena – erst das zweite Modell dieser Art in einem Fußballstadion. Auch 96-Sportdirektor Marcus Mann begleitete die offizielle Eröffnung.

/ Fans, Klub
Anke Mill vom "Intensivkinder Niedersachsen e.V.", 96-Sportdirektor Marcus Mann und 96-Fan Hauke bei der Eröffnung der "Toilette für ALLE" (Foto: 96/Kaletta)

Pünktlich zum Welttoilettentag
Der 19. November ist als Welttoilettentag deklariert. Pünktlich dazu wurde nun in der 96-Heimspielstätte ein ganz spezielles WC installiert und fertiggestellt: eine sogenannte "Toilette für ALLE", die es Menschen mit komplexen Behinderungen ermöglicht, den Stadionbesuch besser und beruhigter zu verbringen bzw. ihn überhaupt erst realisierbar macht. Herkömmliche Behindertentoiletten gibt es seit langem, allerdings können diese nicht alle Bedarfe und Erfordernisse bei besonders schweren und mehrfachen Behinderungen erfüllen.

Nach dem FC Bayern München der zweite Klub
"Die Freizeitaktivitäten werden ganz oft durch die Toilettenzeit begrenzt – wenn es keinen Ort gibt, an dem beispielsweise Windeln gewechselt werden können, ist die Veranstaltung dann beendet und man fährt nach Hause – oder man fährt eben gar nicht erst hin", erklärt Anke Mill vom "Intensivkinder Niedersachsen e.V.". Der gemeinnützige Verein gab die Anregung zur Installation einer "Toilette für ALLE", Hannover 96 setzte den Vorschlag im Südunterrang nahe den Rollstuhlfahrerplätzen um und ist damit nach dem FC Bayern München der zweite Klub in Fußballdeutschland, der ein solches Modell in seiner Arena installiert hat.

Rückenschonend und mit Lifter
In diesen speziellen WCs finden Menschen mit schweren Behinderungen alles, was sie für ihre persönliche Hygiene brauchen. Die Toilettenräume sind groß genug, es gibt eine Liege und einen Personen-Lifter. Der Lifter befördert rückenschonend Kinder, Jugendliche und Erwachsene sicher vom Rollstuhl auf das WC oder die Liege. Dort liegen sie bequem, während die Begleitperson die Inkontinenzeinlage wechselt. Notwendig ist die "Toilette für ALLE" u.a. für Menschen mit Querschnittslähmung, Schädel-Hirn-Trauma, angeborener schwerer Behinderung oder Multipler Sklerose.

Marcus Mann freut sich und hofft auf Nachahmer
Die offizielle Eröffnung begleitete auch 96-Sportdirektor Marcus Mann: "Es ist super, dass wir dieses Projekt umsetzen konnten", sagt er. "Wir hoffen, dass wir nun noch mehr Stadionbesuchern die Rahmenbedingungen bieten können für einen angenehmen Aufenthalt." Mann freut sich zwar einerseits über die Vorreiterrolle, die erste niedersächsische Fußballarena mit einer "Toilette für ALLE"  zu sein, gleichermaßen betont er aber: „´"Es wäre schön, wenn noch viele Stadien nachziehen würden." Für Anke Mill jedenfalls steht fest: "Wir sind sehr froh, dass es diese Toilette jetzt hier gibt."

Wer sich über den "Intensivkinder Niedersachsen e.V." und seine tolle Arbeit informieren möchte findet auf dieser Website alle wissenswerten Informationen.

Die "Toilette für ALLE" ist groß genug, es gibt eine Liege und einen Personen-Lifter. (Foto: 96/Kaletta)
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