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Leichtathletik-Urgestein: Interview mit Klaus Rockmann

Klaus Rockmann ist bereits seit März 1963 Mitglied beim Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. und seitdem aktives Mitglied in der Abteilung Leichtathletik. Er kümmert sich als stellvertretender Abteilungsleiter ehrenamtlich um zahlreiche Aufgaben rund um den Sport und ist zudem auch noch selbst sehr aktiv. Wir haben mit dem 70-Jährigen über seine bewegte Zeit in unserem Verein gesprochen.

Hallo Klaus, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum für 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft!

Vielen Dank! Ich habe mich sehr über die Ehrung auf der Jahreshauptversammlung im Juni gefreut!

Nimm uns mal mit zurück ins Jahr 1963. Wie bist Du damals zum Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. gekommen?

Meine Mutter war schon immer ein großer 96-Fan, sodass wir als Familie früher regelmäßig die Heimspiele besuchten. Ich wollte damals eigentlich gerne Fußball spielen, aber meine Mutter hat mich als 10-Jährigen in der Leichtathletikabteilung von 96 angemeldet, da sie selbst aktive Leichtathletin war. Ich bin seitdem nicht nur als aktiver Leichtathlet, sondern auch als Fan der Roten bis heute dabeigeblieben.

Du bist nicht nur schon sehr lange im Verein, sondern auch ehrenamtlich sehr engagiert. Was gehört aktuell zu Deinen Aufgaben innerhalb der Abteilung?

Ich bin seit 1996 durchgehend stellvertretender Abteilungsleiter, war zuvor vier Jahre lang Abteilungsleiter und auch davor schon stellvertretender Abteilungsleiter. In dieser Funktion kümmere ich mich unter anderem um Meldungen für die Wettkämpfe, stelle Startpassanträge für unsere AthletInnen und fungiere darüber hinaus als Bindeglied zwischen der Abteilungsleitung und den aktiven SportlerInnen. Ich bin oft beim Training im Erika-Fisch-Stadion vor Ort und spreche mit allen, um herauszufinden, wo Unterstützung benötigt wird. Darüber hinaus schreibe ich auch einige der Berichte, die auf unserer Website oder auch hier in der 96aktiv über die Leistungen und Erfolge in der Abteilung erscheinen. Das ist für mich als ewiger 96er eine absolute Herzensangelegenheit!

Klaus Rockmann kümmert sich als stellvertretender Abteilungsleiter ehrenamtlich um zahlreiche Aufgaben rund um den Sport

Wie sieht diese Unterstützung aus, die Du den aktiven AthletInnen anbietest?

Das kann ganz unterschiedlich sein. Ich frage, ob alle mit den Trainingsbedingungen zufrieden sind, und kümmere mich als Gründungsmitglied des Fördervereins der Abteilung Leichtathletik auch um kleine Aufwandsentschädigungen für unsere Spitzen-AthletInnen. Damit möchte ich erreichen, dass sich die Abteilung weiterhin so positiv entwickelt und wir keine AthletInnen verlieren. Außerdem unterstützt der Förderverein die Abteilung bei der Anschaffung von teurem Trainingsequipment wie Speeren oder Spikes. Auch deswegen hat sich die Abteilung meiner Meinung nach in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt.

Woran machst Du diese positive Entwicklung der Abteilung fest?

Insbesondere an der Zufriedenheit der AthletInnen, die ich bei den Trainingseinheiten mitbekomme. In den Spitzensportgruppen, also bei den Dreispringerinnen, den Speerwerfern, den Zehnkämpfern, den Hürdenläuferinnen und den LangstreckenläuferInnen, „pushen“ sich alle gegenseitig zu Höchstleistungen, das macht richtig Spaß beim Zuschauen. Zudem hat 96 einen guten Ruf unter vielen LeichtathletInnen, was dazu führt, dass unsere AthletInnen ihre KonkurrentInnen ansprechen und versuchen von einem Vereinswechsel zu überzeugen – nicht selten mit Erfolg.

Was macht Hannover 96 Leichtathletik Deiner Meinung nach so attraktiv für aktive AthletInnen?

Das gute Trainingsniveau in den Spitzensportgruppen, was auf die guten Trainingsmöglichkeiten und die sehr guten TrainerInnen zurückzuführen ist. Die TrainerInnen sind nicht nur fachlich top-qualifiziert, sondern leisten auch auf der menschlichen Ebene sehr gute Arbeit, was nicht zu unterschätzen ist! Dazu kommt noch, dass der Name „Hannover 96“ natürlich auch unter LeichtathletInnen eine gewisse Strahlkraft besitzt.

Welche jungen Speerwerfer sind denn aktuell in der Leistungsgruppe für 96 aktiv?

Aktuell haben wir mit Casimir Matterne, Valentyn Novikov, Tilmann Meyer und Julius Heidelberg eine echt starke Gruppe, die von Trainer Marek Schulz super betreut wird. Marek ist wirklich super und motiviert die Jungs immer ihr Bestes zu geben, sodass ich zuversichtlich bin, dass wir von denen noch einiges erwarten dürfen.

Über Deine ehrenamtlichen Tätigkeiten hinaus bist Du auch selbst noch sportlich aktiv und konntest in diesem Jahr beim Speerwerfen in Deiner Altersklasse den ersten Platz in der Rangliste des Niedersächsischen Leichtathletik Verbands erreichen. Warst Du schon immer ein sportlicher Überflieger?

(lacht) Nein, das würde ich nicht sagen, ich gehörte nie zur nationalen Spitze. Auf Landesebene war ich dafür in meinen Paradedisziplinen Speerwerfen und Hürdenlauf oben mit dabei und auch als Zehnkämpfer erreichte ich einmal über 6.000 Punkte bei einem Wettkampf im Niedersachsenstadion. Meine besten Ergebnisse waren je ein dritter Platz bei einer Deutschen Senioren Meisterschaft im Speerwerfen und im Hürdenlauf. Und ich halte seit 1989 noch immer den Bezirksrekord im Speerwerfen in der Altersklasse M35 mit 56 Metern. Den hat komischerweise noch niemand gebrochen.

Klaus Rockmann (Mitte) beim Hürdenlauf in Bremen im Jahr 1980

Hattest Du in Deiner langen sportlichen Laufbahn mit Verletzungen zu kämpfen oder wurdest Du vom Verletzungspech verschont?

Leider nicht: Ich habe mir bereits mit 17 Jahren den Innenmeniskus gerissen, welcher mir dann anschließend operativ entfernt wurde. Mit 60 Jahren habe ich mir dann das Kreuzband gerissen und eine schwere Schulterverletzung zugezogen und musste anschließend bedauerlicherweise eine fünfjährige Pause vom aktiven Sport einlegen. Erst 2018 habe ich dann wieder mit dem Speerwerfen begonnen.

Und das durchaus erfolgreich. Du hast mit einer Weite von 34,23 Metern in diesem Jahr den ersten Platz der NLV-Bestenliste und den zehnten Platz der DLV-Bestenliste in Deiner Altersklasse erreicht. Herzlichen Glückwunsch!

Danke! Ich habe 2018 gesehen, was die anderen aktiven Speerwerfer in meinem Alter erreichen, und dachte mir: Das kann ich auch! Im Alter lässt zwar die Schnellkraft nach, aber die Wurftechnik bleibt ausschlaggebend und die war schon immer eine meiner Stärken. Um diese Leistungen erreichen zu können, trainiere ich seit fünf Jahren wieder zweimal wöchentlich mit dem Speer und zusätzlich mache ich Krafttraining in meinem eigenen Home-Gym.

Gibt es etwas, das Du sportlich in Zukunft noch erreichen möchtest?

Mein Ziel ist es hauptsächlich fit und gesund zu bleiben und die Leichtathletikabteilung weiter unterstützen zu können. Ich hatte in 38 Jahren als Lehrer keinen einzigen Krankheitstag und möchte das auch jetzt als Pensionär so beibehalten.

Wir wünschen Dir dabei viel Erfolg und natürlich viel Gesundheit und Spaß am Sport!

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