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Sarstedt und Battmer erklären, was die 96-Akademie ausmacht

Dass in der 96-Akademie die Profis von morgen ausgebildet werden, ist in Hannover so präsent wie nie zuvor. Lars Gindorf, Nicolo Tresoldi und Yannik Lührs schafften nicht nur den Sprung in den Profikader. Alle drei standen zuletzt beim 2:1-Sieg über den Karlsruher SC auch in der Startelf. Montell Ndikom und Husseyn Chakroun werden die nächsten Profis von morgen sein, die ihren 96-Weg über die Akademie in der Eilenriede gemacht haben. Beide haben bereits Lizenzspielerverträge unterzeichnet. Sie alle sind Belege dafür, wie leistungsfähig die 96-Akademie inzwischen geworden ist. Ein Baustein dafür ist natürlich auch die stark performende U23, die nun in der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga spielt. Die beiden Akademie-Leiter Achim Sarstedt und Julian Battmer berichten im Gespräch von anstehenden Aufgaben, Erfolgen und Plänen für die Zukunft.

/ Akademie
Leben den 96-Weg: Die Akademie-Leiter Achim Sarstedt und Julian Battmer (Foto: 96/Redaktion)

Attraktiv für Top-Talente
Aktuelles Aushängeschild der Nachwuchsarbeit ist die U23. Die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel hat sich am Wochenende mit einem 5:0-Sieg über den Eimsbütteler TV frisch zum Meister der Regionalliga Nord gekürt und spielt nun in der Relegation um den Drittliga-Aufstieg gegen die Würzburger Kickers. Achim Sarstedt, Sportlicher Leiter in der 96-Akademie, ordnet diesen Erfolg ein: "Sportlicher Erfolg spielt im Nachwuchsbereich eine große Rolle, ist aber nicht der einzige Faktor. In der U23 erleben wir im zweiten Jahr in Folge eine Leistungsspitze, das freut uns sehr. Genauso kann es aber auch mal eine Saison geben, in der die Ergebnisse nicht so stark sind. Für uns ist entscheidend, dass sich junge Talente in den Mannschaften weiterentwickeln und wir sie an den Profibereich heranführen. Auch das haben wir erreicht, wenn ich an Lars Gindorf denke."

Die U23 als Baustein der Nachwuchsarbeit ist deshalb wichtig, weil sich dadurch für die jungen Talente die Möglichkeit ergibt, bei Hannover 96 ihre ersten Erfahrungen im Herrenbereich zu sammeln – das gilt erst einmal unabhängig davon, ob in der Regionalliga oder kommende Saison womöglich sogar in der 3. Liga gespielt wird. "Der Erfolg der U23 und die Durchlässigkeit in den Profibereich führen natürlich auch dazu, dass sich Top-Talente aus ganz Deutschland für Hannover 96 interessieren, weil sie merken, dass sie hier nicht nur sehr gut auf den Profifußball vorbereitet werden, sondern sie – wenn sie Leistung zeigen – auch eine echte Chance bekommen, ihren Traum zu verwirklichen ", erläutert Sarstedt die Strategie des 96-Wegs, die 96-Sportdirektor Marcus Mann ins Leben gerufen hatte. "Unser Ziel ist es, junge Talente in den Profifußball zu bringen – im Idealfall natürlich in die Lizenzmannschaft von Hannover 96."

Ausbildung auf allen Ebenen
In der 96-Akademie sind, um diese Strategie mit Leben zu füllen, in den vergangenen zwei Jahren viele Dinge angestoßen und neu durchdacht worden. "Wir haben eine ausgezeichnete, vielleicht in Norddeutschland einmalige Infrastruktur mitten in der Eilenriede, im Zentrum der Landeshauptstadt Hannover", stellt Julian Battmer, neben Sarstedt Teil der Doppelspitze in der 96-Akademie, zentrale Standortvorteile heraus. Wichtig sind ihm aber auch und vor allem die Inhalte: Entscheidende Erfolgsfaktoren sind die Zusammenarbeit mit der Eliteschule des Fußballs, der KGS Hemmingen, die familiäre Atmosphäre im Internat (16 Plätze) sowie die intensive Kooperation mit ausgewählten Vereinen im mittleren und südlichen Niedersachsen, die ihren Schwerpunkt im Jugend- und Nachwuchsfußball haben. Über den Kontakt zu Per Mertesacker ist in den letzten Jahren auch ein intensiver Austausch mit der Arsenal Academy entstanden. Der bei Hannover 96 ausgebildete Weltmeister von 2014 ist Leiter des Nachwuchszentrums des FC Arsenal in London.

"Unser 96-Weg unterscheidet sich deutlich von anderen Leistungszentren", erklärt Battmer und führt aus: "Wir achten sehr stark auf die individuelle Entwicklung jedes Spielers. Altersgerechte Trainings- und Spielformen, individuelle Trainingsmöglichkeiten, Forschungsprojekte zum Thema Bio-Bending und unsere klar festgelegte Haltung, Spielern die notwendige Zeit zu geben, sich zu entwickeln, sind Schlüssel für den aktuellen Erfolg. Auch wenn wir in vielen Bereichen schon sehr progressiv arbeiten, wissen wir aber natürlich auch, dass es noch einiges zu tun gibt, und wollen uns täglich gemeinsam weiterentwickeln."

Leistungsspitzen und individuelle Förderung
Ab der kommenden Saison werden die A- und B-Junioren-Bundesligen nach einem neuen Modus ohne Auf- und Absteiger ausgetragen. Für Sarstedt ein Vorteil: "Wir achten im Zusammenspiel mit unseren Trainern darauf, dass die individuelle Entwicklung unserer Spieler im Zentrum steht. Ergebnisse sind wichtig, aber unser Auftrag ist klar: Wir bilden Spieler für den Profikader von Hannover 96 aus."

Was die 96-Akademie auch ausmacht: Hier werden nicht nur Spielertalente gefördert. Ein Aspekt ist auch die Weiterqualifizierung der Trainer und Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr wurde das Kompetenzzentrum Fußballmedizin ins Leben gerufen. Hier bietet die 96-Akademie qualifizierte Weiterbildungen an. Akademie-Mitarbeiter sind als Referenten in vielen Bereichen stark nachgefragt und in der Region und darüber hinaus bestens vernetzt.

Netzwerke als Basis für Erfolg
Auch als Veranstaltungsort und Netzwerkpartner ist die 96-Akademie in Stadt und Region inzwischen etabliert. Im Juni wird die 96-Akademie Gastgeberin für die polnische Nationalmannschaft zur Europameisterschaft in Deutschland sein. "Das ist für uns eine Auszeichnung, gar keine Frage. Dass Polen sich für die 96-Akademie entschieden hat, macht uns alle hier wahnsinnig stolz. Aber wir sind auch überzeugt davon, dass die Mannschaft hier Top-Bedingungen vorfinden wird, um sich optimal auf das Turnier vorzubereiten. Wir werden alles dafür tun, dass sich das Team hier wohlfühlt", meint Battmer und ergänzt: "Es ist uns sehr wichtig, dass die Akademie als Teil von Hannover 96 eng in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft vor Ort eingebunden ist. Das ist essenziell für den Erfolg unserer Arbeit hier, und wir investieren eine Menge Arbeit und Energie in Netzwerkaufbau und -pflege. Wir bekommen viel positiven Zuspruch für die Arbeit, die die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die über 200 Spieler hier jeden Tag abliefern. Das motiviert und gibt uns die Bestätigung, dass wir auf einem guten Weg sind."

Auch 96-Talents+Friends, die 96-Fußballschule, ist inzwischen fester Teil der 96-Akademie, nutzt einerseits das Gelände regelmäßig für Trainings- und Feriencamps, ist aber andererseits auch eng mit dem Scouting verbunden, um Talente, die bei Fußballschulveranstaltungen auffallen, in die Sichtung für die Akademie-Teams aufzunehmen. Die Grundlage für diese Entwicklung wurde seit 2014 geschaffen. Mit dem Neu- und Umbau des gesamten Geländes im Jahr 2016 für knapp 20 Millionen Euro wurde die heutige Entwicklung möglich gemacht. Nun spielen zahlreiche Faktoren positiv zusammen – das macht am Ende den Erfolg aus. Die 96-Fans können sich ganz gewiss auf weitere, spannende Top-Talente freuen, die in den kommenden Jahren ihren 96-Weg zum Profi gehen werden.

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