300 Spiele für 96
Zur Saison 1984/85 wurde Mathias Kuhlmey – damals gerade einmal 18 Jahre alt – von Trainer Werner Biskup aus der U19 von Hannover 96 in den Profikader geholt. Noch im September 1984 gab er beim 4:2-Heimsieg über den 1. FC Nürnberg sein Profidebüt. Weitere 299 Spiele im Dress der Roten folgten. Damit ist er der Spieler mit den zehntmeisten Partien im 96-Trikot. Dazu gelangen ihm acht Tore.
"Ein wichtiger Bestandteil meines Lebens"
Während seiner gesamten Karriere lief Kuhlmey nur für einen Klub auf: "Hannover 96 war seit meiner Kindheit ein wichtiger Bestandteil meines Lebens", erinnert sich der mittlerweile 58-Jährige an seine Laufbahn. Bis 1997, also insgesamt 13 Jahre lang, stand er für die Roten auf dem Platz. Auch heute noch verfolgt er seinen Klub – wenn auch nur noch selten vor Ort im Stadion.
Tätigkeit als Werkstattleiter
Seit mittlerweile 25 Jahren ist Kuhlmey in einem Chemieunternehmen in Seelze tätig. "Ich bin nach meiner Zeit bei Hannover 96 dort hingegangen und bis heute geblieben." Für einen typischen Arbeitstag steht er dort tagtäglich um fünf Uhr morgens auf, beginnt eine Stunde später mit der Arbeit und das "solange es nötig ist. Mein Ziel ist es, gesund zu bleiben und, so lange ich Lust habe, zu arbeiten."
Der Pokalsieg 1992
Zu einem seiner größten Erfolge während seiner aktiven Laufbahn gehört der legendäre Pokalsieg 1992, als Hannover 96 als erster und bis heute einziger Zweitligist den DFB-Pokal gewann. Im packenden Finale gegen Borussia Mönchengladbach in Berlin wurde er kurz vor Ende der Verlängerung selbst eingewechselt. "Ich glaube, das Entscheidende war eine herausragende Kameradschaft - und dann läuft es auch mal von ganz alleine", erklärt sich der ehemalige 96-Profi den Erfolg damals. "Mit Fußballsachverstand kann man diese Spiele gegen Dortmund, Karlsruhe, Bremen oder Gladbach nicht erklären." In der 3. Runde gewannen die Roten mit 3:2 bei Bundesligist Borussia Dortmund, im Viertelfinale schaltete 96 mit dem Karlsruher SC einen weiteren Bundesligisten aus (1:0). Im Halbfinale gab es dann einen 6:5-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Werder Bremen – ebenfalls Bundesligist –, bevor dann im Finale in Berlin mit 4:3 im Elfmeterschießen der Pokalsieg gegen Borussia Mönchengladbach gefeiert werden konnte. Auch die Gladbacher spielten in der Bundesliga.
Ein emotionaler Aufstieg
Trotz der Besonderheit des Pokalsieges ist es ein anderes Ereignis, das dem Defensivmann, der die Roten in der Saison 1992/93 als Kapitän aufs Feld führte, am emotionalsten in Erinnerung geblieben ist: Der Aufstieg in die Bundesliga in der Saison 1984/85. "Wir wurden vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt und haben mit einer aus der finanziellen Not geborenen Mannschaft den Aufstieg geschafft." Dass viele Spieler aus dem damaligen Team aus der Region Hannover kamen, ist für ihn "ein wesentlicher Grund für die Euphorie über die gesamte Saison."
"Es muss alles passen"
Auch heute drückt er insbesondere den jungen Spielern, die – wie er damals – den Sprung aus der eigenen Jugend in den Profikader geschafft haben. "Ich freue mich, wenn ich Spieler wie Nicolo Tresoldi oder Lars Gindorf sehe. Es wäre schön, wenn sie sich erfolgreich weiterentwickeln", so Kuhlmey. In Sachen Aufstieg drückt er seinem Klub ebenfalls die Daumen: "Hannover 96 ist wie immer einer von sechs oder sieben Vereinen, die zum Favoritenkreis gehören." Aber: "Es muss einfach alles passen", weiß der zweifache Bundesliga-Aufsteiger.
hll