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So läuft die Kommunikation auf dem Platz mit nicht deutschsprachigen Spielern

15 neue Spieler haben sich in diesem Sommer bis dato 96 angeschlossen - aus ganz unterschiedlichen Nationen. Einige von ihnen sprechen dabei natürlich nicht die deutsche Sprache. Aber wie funktioniert dieser Umstand in der täglichen Arbeit? Cheftrainer Christian Titz hat einen Einblick gegeben, wie es in einer internationalen Kabine gehandhabt wird.

/ Profis
Cheftrainer Christian Titz erklärt seinen Spielern in zwei Sprachen seine Spielidee.
Cheftrainer Christian Titz erklärt seinen Spielern in zwei Sprachen seine Spielidee. (Foto: Petrow)

Erste Berührungspunkte mit deutscher Sprache
Für Mustapha Bundu, Virgil Ghita, Ime Okon und Waniss Taibi sind es aktuell die ersten Berührungspunkte mit der deutschen Sprache. Sie alle kamen in diesem Sommer zu 96 und leben und spielen nun zum ersten Mal in Deutschland. Auch andere Spieler wie Hayate Matsuda oder Josh Knight kommen gebürtig aus anderen Ländern und sprechen die hiesige Landessprache noch nicht fehlerfrei.

Källman als Ausnahme
Eine Ausnahme ist dabei Benjamin Källman: Der finnische Stürmer, der vor wenigen Wochen von KS Cracovia zu 96 wechselte, lebte bereits einige Jahre in der Bundesrepublik. Sein Vater Mikael Källman war als Handballprofi auch in der deutschen Bundesliga aktiv und 1992 der erste Ausländer, der zu Deutschlands Handballer des Jahres gekürt wurde. "Benjamin versteht deshalb zum Beispiel auf Deutsch fast alles", verrät dessen Cheftrainer Christian Titz und schränkt aber ein: "Beim Sprechen hält er sich noch zurück, das ist aber normal."

Englisch als Vorteil
Dass ein Teil des Kaders derzeit kein Deutsch spricht, ist allerdings kaum dramatisch. Der Vorteil: Englisch sprechen nahezu alle 96-Profis sowie Trainerteam und Staff. Die Kommunikation auf dem Trainingsplatz und während der Spiele findet natürlich weiterhin größtenteils in Deutsch statt - aber oft auch in der Weltsprache Englisch. "Es wäre unlogisch, wenn ich meine Ansagen nur auf Deutsch machen würde und einer versteht es nicht. Deshalb switchen wir immer", erklärt Titz.

Vorteile im Deutschen
Selbstverständlich bringe eine Ansprache auf Deutsch gewisse Vorzüge, denn "du hast in deiner deutschen Ansprache eine andere Emotionalität. Die Mannschaft soll die spüren", so der 96-Fußballlehrer. Doch es sei klar, dass "wir ins Englisch reingehen für die, die es benötigen. In Besprechungen setzten wir aber auch manchmal einen Trainer mit rein, damit er ins Englische übersetzt", betont er.

Neue Spieler wollen Deutschkurse belegen
Darauf ausruhen sollen sich die bisher nicht deutschsprachigen Spieler aber nicht. Bundu, Ghita und Co. sind angehalten, in Zukunft einen Deutschkurs zu belegen. "Wir fordern das schon ein – und die Jungs sind auch bereit und wollen die Sprache lernen", erläutert Titz. Bis dahin haben seine Schützlinge genug Angebote, den Ausführungen der Trainer in der täglichen Arbeit zu folgen. "Bei der Videoanalyse haben wir auch Untertitel auf Englisch dastehen. So haben wir’s auf Deutsch, einen der übersetzt und es noch mal in geschriebener Form", fasst er zusammen. Und: Natürlich helfen auch die gestandenen Profis, die dem Deutschen mächtig sind, und übernehmen Verantwortung für ihre neuen Teamkollegen.
nik

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