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Paderborns Argumente für den Aufstiegskampf

Der SC Paderborn reist am Samstag (Anpfiff: 20.30 Uhr) zum Gastspiel nach Hannover. Die Ostwestfalen gelten als auswärtsstark, sind die größten Dauerläufer der Liga und treffen gerne vorrangig in der Schlussviertelstunde. Wir haben hier die Paderborner Argumente gewohnt genauer aufgeschlüsselt - in unserem Gegnercheck.

/ Profis
Unumstritten auf der linken Schiene und Top-Vorlagengeber seines Teams: Aaron Zehnter. (Foto: DFL/Getty Images/Boris Streubel)

Oben dran
Mit drei Siegen aus vier Rückrundenspielen hat sich der SC Paderborn wieder im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Die Ostwestfalen liegen als Tabellensechster nur drei Zähler hinter Spitzenreiter Köln - noch nie ging es in der Historie der 2. Bundesliga nach 22 Spieltagen so eng zu. Dabei hatte es der SCP mit Darmstadt (1:0), Fürth (1:2), Ulm (2:0) und Münster (2:0) in der zweiten Saisonhälfte bislang ausschließlich mit Mannschaften aus der unteren Tabellenregion zu tun, mit Hannover 96 gastiert Paderborn nun bei einem eigenen direkten Verfolger. 96 könnte bei einem Sieg mit Punkten gleichziehen, hat aber auch beim Torverhältnis bei weniger geschossenen Toren zwei Treffer Rückstand.

Auswärtsstärke
Nicht nur wegen der Tabellennachbarschaft könnte es auf eine spannende Partie hinauslaufen. Unsere Roten empfangen als bestes Heimteam der Liga die drittbeste Auswärtsmannschaft. Neben Magdeburg und Düsseldorf hat die Elf von Trainer Lukas Kwasniok, der bereits seit Beginn der Saison 2021/22 beim SC Paderborn an der Seitenlinie steht, erst eins von elf Gastspielen verloren - in der Hinrunde in Kaiserslautern mit 0:3. Die letzten sechs Duelle in der Fremde blieben die Ostwestfalen ungeschlagen und sammelten 14 Punkte. In der Rückrunde hat Paderborn mit den Begegnungen in Darmstadt und Ulm als einziges Team auswärts noch keinen Gegentreffer kassiert.

Lauf- und Konditionsstärke
Zum Erfolg der Ostwestfalen trägt vor allem die disziplinierte Laufbereitschaft bei. In der Gesamtdistanz gibt es ligaweit mit deutlichem Abstand kein Team, das mehr gelaufen ist. 2637,8 abgespulte Kilometer sind 38,3 mehr als Düsseldorf, keine Elf ist so viel mehr gelaufen als die jeweils nachfolgende Mannschaft im Ranking. Dass der SCP mit 14 geschossenen Toren in den letzten 15 Minuten einer Partie auch noch das beste Zweitigateam der Schlussviertelstunde ist, unterstreicht diese Kombination aus Lauf- und Konditionsstärke. Bewiesen haben es die Ostwestfalen insbesondere bei den vergangenen beiden Siegen in Ulm und gegen Münster. Alle vier Treffer erzielte Paderborn im letzten Drittel der zweiten Halbzeit.

Individualisten
Auch aus diesem starken Mannschaftsgefüge lassen sich zwei Akteure individuell herausheben. Zum einen gehört naturgemäß der Top-Scorer des Teams dazu, der zugleich auch bester Schütze ist. Filip Bilbija bringt es auf zehn Torbeteiligungen, die sich gleichmäßig in Treffer und Assists teilen. Der flexible Offensivmann stand an allen Spieltagen - mit Ausnahme des letzten, wo er eingewechselt wurde - in der Startformation. Zum anderen sticht Aaron Zehnter mit guten Leistungen heraus, der regelmäßig auf der linken Schiene unterwegs ist. Der 20-Jährige ist dort absoluter Stammspieler und hat nur fünf Spiele in dieser Saison nicht die volle Distanz durchgespielt. Der aktuelle U20-Nationalspieler hat ligaweit die fünftmeisten Vorlagen geliefert - sieben an der Zahl.

Namhafte Verstärkungen
In der Wintertransferperiode hat sich der SC Paderborn punktuell und namhaft verstärkt. Mit Manuel Riemann verpflichtete Paderborn einen sehr erfahrenen Torhüter vom VfL Bochum, der sich prompt im zweiten Einsatz einen Platzverweis einhandelte, seit der Niederlage gegen Fürth auf der Tribüne Platz nehmen muss, aber nach der Partie in der niedersächsischen Landeshauptstadt wieder eingreifen dürfte. Zudem ist mit Marvin Mehlem ein sehr erfahrener Zweitligaspieler nach Deutschland zurückgekehrt. Der langjährige Darmstädter war nach seinem halbjährigen England-Abenteuer bei Hull City per Leihe nach Ostwestfalen gewechselt, stand alle Rückrundenspiele in der Startelf und erzielte in den vergangenen beiden Begegnungen jeweils einen Treffer. Ebenfalls eine Bereicherung, weil in jedem Spiel der zweiten Saisonhälfte zum Einsatz gekommen, ist der finnische Nationalspieler Casper Terho. Der 21-Jährige ist auf der rechten Außenbahn zu Hause und vom belgischen Erstligisten Royal Union Saint-Gilloise ausgeliehen.

Ausfälle
Neben der Zwangspause für Keeper Riemann stehen Kwasniok zwei weitere Spieler in Hannover nicht zur Verfügung. Das erst 17-jährige Eigengewächs Luis Engelns, der seit dem neunten Spieltag auf zehn Einsätze kommt, hat seit der Wintervorbereitung mit Knieproblemen zu kämpfen. Außerdem wird Felix Platte mit Problemen an der Bandscheibe ausfallen. Der Stürmer fällt in dieser Spielzeit immer mal wieder verletzungsbedingt aus und hat deswegen erst acht Einsätze zu verzeichnen, indem ein Tor gelang.

Bemerkenswerte Breitenreiter-Besonderheit
Querverbindungen gibt es rund um so ein Fußballspiel ja immer wieder, diese eine hebt sich dennoch nochmal von den Besonderen ab. André Breitenreiter ist als Cheftrainer sowohl mit dem SC Paderborn als auch mit Hannover 96 bereits in die Bundesliga aufgestiegen. Für den Klub aus Ostwestfalen war es der erstmalige Traum von der höchsten Spielklasse, der mit dem 51-Jährigen an der Seitenlinie 2014 in Erfüllung ging, mit 96 stieg der Fußballlehrer 2017 auf. Die letzte Niederlage als Cheftrainer eines deutschen Zweitligisten erlitt Breitenreiter im Übrigen mit Paderborn. Der frühere Stürmer bringt es auf eine überragende persönliche Serie von 19 ungeschlagenen Partien in Folge und trifft erstmals auf seinen ehemaligen Klub.
cvm

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