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Übergabe des Finaltrikots von 1992 an das Archiv

Im Pokalfinale gegen Borussia Mönchengladbach sorgte auch Jörg-Uwe Klütz dafür, dass die Mannschaft von Hannover 96 ohne Gegentor blieb und den Gegner im Elfmeterschießen besiegen konnte. Das von ihm bei diesem Triumph getragene Trikot übergab er beim Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg dem Archiv von Hannover 96 als Dauerleihgabe.

Drei Personen gucken mit dem eingerahmten Trikot in die Kamera.
Übergabe des Finaltrikots an die Archivare Christoph Lahner und Jannis Busse

Der unerwartete Weg ins Berliner Finale
Dass die Teilnahme am DFB-Pokalfinale eine Überraschung war, stand bereits vor dem Anpfiff fest, denn die Reise begann zwar bei den Amateurkickern vom NSC Marathon 02 in Berlin, danach musste Hannover 96 aber neben Bayer 05 Uerdingen aus der zweiten Liga vier Bundesligisten (den VfL Bochum, Borussia Dortmund, den Karlsruher SC und Werder Bremen) ausschalten, um erneut in Berlin antreten zu dürfen.

Ein Erinnerungsstück schon zur Halbzeit gesichert
Die Mannschaft des damaligen Zweitligisten Hannover 96 war für das Finale im Olympiastadion mit einem doppelten Trikotsatz ausgestattet worden, für die zweite Halbzeit konnten die Spieler also frische Jerseys anziehen. Jörg-Uwe Klütz muss in der Pause aber schon geahnt haben, dass auch Borussia Mönchengladbach (Bundesliga-Mannschaft Nummer fünf) keine Hürde mehr sein würde. Er verstaute eines der Trikots bereits als Erinnerung in seiner Tasche.

Finalträume schon früh besungen
Auch den Finaleinzug hatte er übrigens bereits nach dem Sieg im Viertelfinale vorhergesehen. Der Auftritt im Chor der Band Hardware zu deren Hit „Wir fahren nach Berlin“ in einer von Jörg Wontorra moderierten Sportsendung im NDR bezeugt das eindrucksvoll.

Torlose 120 Minuten – Entscheidung vom Punkt
In der regulären Spielzeit und auch in der Verlängerung fielen keine Tore, das Elfmeterschießen musste somit entscheiden. Für 96 trafen Miloš Đelmaš, Roman Wójcicki, Jörg Kretzschmar und Michael Schjønberg-Christensen, Jörg Sievers hielt zwei Elfmeter. Hannover 96 war DFB-Pokalsieger 1992. Davor und danach ist das keinem weiteren Zweitligisten gelungen.

Carsten Kruse und das Geschäft mit dem Pokal
Die persönliche Erinnerung daran hatte Jörg-Uwe Klütz bereits eingepackt, dennoch war der ganzen Mannschaft daran gelegen, den Pokal mindestens für ein Jahr zu behalten. Ersatztorwart Carsten Kruse wurde somit beauftragt, die Trophäe den ganzen Abend zu bewachen. Diese Anweisung galt auch für den Diskobesuch zu fortgeschrittener Stunde. Die Sieger wurden umschwärmt und gefeiert, feierten selbst ausgiebig und natürlich gehörten zu der Szenerie auch etliche Fotografen. Mit einem von ihnen samt Polaroid-Kamera setzte sich Carsten Kruse vor die Eingangstür und ließ alle Interessierten für 10 D-Mark ein Foto von sich und dem Pokal anfertigen. Die stattliche Summe teilten sich der Torwart und der Fotograf in den frühen Morgenstunden.

Triumphzug zurück nach Hannover
Die Sieger und der DFB-Pokal erreichten am Tag nach dem Spiel Hannover zwar nicht ganz pünktlich, wurden dann aber von begeisterten Massen empfangen. Mindestens 50.000 Menschen bejubelten die Mannschaft vor dem neuen Rathaus.

Vom Kreisligaspieler zum Pokalhelden
Erst in den Tagen nach dem überraschenden Sieg und den umfänglichen Feierlichkeiten konnten die Spieler wirklich realisieren, was ihnen gelungen war. Auch Jörg-Uwe Klütz ging es so. Vier Jahre vorher hatte er noch in der Kreisklasse gespielt, wechselte dann zum VfL Herzlake und von dort erst 1990 zu Hannover 96. Nachdem er die erste Saison noch dazu genutzt hatte, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen und nur sieben Spiele bestritt, wurde er in der Saison 1991/1992 in allen Liga- und Pokalpartien eingesetzt. In besonderer Erinnerung ist dabei sein Siegtor in der 89. Minute in der dritten Pokalrunde im Westfalenstadion geblieben, durch das die Heimmannschaft nach einer 2:0-Führung doch noch besiegt werden konnte.

Vom Dachboden ins Vereinsarchiv
An den Höhepunkt seiner Karriere erinnerte sich Jörg-Uwe Klütz in seinem Haus über Jahre auch dann, wenn er auf das gerahmte Trikot in seinem Büro blickte. Als der Raum aber als Kinderzimmer benötigt wurde, wurde es auf dem Dachboden verstaut. Die Kinder sind nun groß, es könnte seinen Platz zurückbekommen, dennoch entschied sich der Besitzer, die Rarität an das Archiv von Hannover 96 zu übergeben.

Übergabe im Niedersachsenstadion
Wir bewahren es dort gut auf, werden es bei ausgewählten Veranstaltungen präsentieren und final in einem Museum allen 96-Fans zugänglich machen. Die Übergabe fand beim Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg statt. Zusammen mit seinen Söhnen und seiner Frau verfolgte er das Spiel im Anschluss von der Osttribüne. Der besondere Anlass, das umgebaute Niedersachsenstadion und der Sieg fügten sich für ihn zu einem guten Gesamtbild und spätestens beim nächsten Pokalfinale mit Beteiligung von Hannover 96 ist er wieder dabei.

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