Die Mütze von Fiffi Kronsbein bereichert das 96-Archiv

Schwieriger Neustart nach dem „Wunder von Wuppertal“
Blicken wir zurück auf die Saison 1973/74: Nach dem Klassenerhalt durch das sensationelle „Wunder von Wuppertal", das gleichzeitig den Abstieg von Eintracht Braunschweig besiegelte, wurde im Sommer das Niedersachsenstadion aufwändig für die kommende WM renoviert. Doch von Aufbruchstimmung konnte keine Rede sein. Die ersten drei Heimspiele wurden im Eilenriedestadion ausgerichtet und blieben allesamt sieglos. Auch in den folgenden Begegnungen stellte sich heraus, dass die zahlreichen Abgänge im Sommer nur bedingt ersetzt werden konnten. Im März 1974 trat der beliebte, letztlich aber glücklose Hannes Baldauf zurück. Fiffi Kronsbein übernahm, konnte den ersten Abstieg nach zehn Jahren in der 1. Bundesliga für 96 aber nicht mehr abwenden.

Premiere in der 2. Bundesliga und historische Meisterschaft
Die Saison 1974/75 bot eine wesentliche Neuerung: die Einführung einer zweiten Profiliga im deutschen Fußball, damals noch als 2. Bundesliga in Nord- und Süd-Staffel mit je 20 Mannschaften. Hannover 96 konnte sich von Beginn an in der Spitze behaupten und führte die Tabelle nach 36 Spielen an, bevor es zum entscheidenden Auswärtsspiel bei Fortuna Köln kam. Die 0:1-Niederlage änderte nichts daran: Durch das gleichzeitige Unentschieden des Verfolgers Bayer 05 Uerdingen stand 96 bereits am vorletzten Spieltag als erster Meister der 2. Bundesliga fest – ein Moment, der unter den mitgereisten Fans, darunter auch Michael Behnsen, für grenzenlosen Jubel sorgte.

Ein Stück Geschichte kehrt zurück ins 96-Archiv
Michael Behnsen fing im Freudentaumel die in die Luft geworfene Mütze von Trainer Fiffi Kronsbein – ein einzigartiges Erinnerungsstück, das nun ins 96-Archiv aufgenommen wurde. Wir freuen uns, es künftig bei Ausstellungen und später im 96-Museum präsentieren zu können.

Fiffi Kronsbein – eine prägende, vielschichtige Trainerfigur
Fiffi Kronsbein bleibt in Hannover als knorriger und strenger, aber zugleich erfolgreicher Trainer in Erinnerung. Sein Wirken wurde im Nachgang durch ein tragisches Familiendrama überschattet, als er 1979 unter Mordverdacht an seiner Frau stand. 1984 wurde er freigesprochen.