NIEMALSALLEIN

 

Hannover (wie). So hat 96-Trainer Dieter Hecking selten geschwärmt: „Gut, dass der deutsche Fußball solche Stürmer hat“, frohlockt er gestern. Schade, dass er damit keinen 96er meinte, sondern Mario Gomez. Hingucker beim 4:0 gegen die Schweiz und am Sonntag der Spieler des 96-Gegners VfB Stuttgart, den die „Roten“ am meisten fürchten müssen. Für Hecking ist Gomez „derzeit der kompletteste deutsche Stürmer“. Nur Bayern-Star Luca Toni steht mit 16 Treffern in der Torjägerliste noch vor Gomez (15). Kein Zufall, dass einer mit so einem (Sturm-)Lauf von vielen als Stammspieler bei der EM gesehen wird.
Und ebenso ist es kein Zufall, dass 96-Stürmer Mike Hanke (Bild) eigentlich nur noch in Hannover häufiger im Zusammenhang mit der Nationalelf genannt wird. Ihm fehlt Gomez’ Spritzigkeit, Eleganz und Torgefährlichkeit – und er ist außerdem gesperrt. Schlechte Aussichten, sich für die EM zu empfehlen. Trotzdem sieht Hecking für Hanke noch eine Minimalchance. „Wenn sich andere verletzen oder noch ein anderer Spielertyp gesucht wird, ist für Hanke was drin. Aber dann muss er auch parat stehen“, lautet Heckings dringender Appell. In der Tat: Hanke spielt in der Rückrunde bisher die Position (durch-)hängende Spitze. Dass er wieder in Form kommt, ist nicht nur seine einzige EM-Chance, sondern eine Notwendigkeit für 96.

Im defensiven Mittelfeld sind Altin Lala und Hanno Balitsch bis auf weiteres die Standard-Besetzung. In der Dreierreihe davor hat der Doppeltorschütze des Hinspiels in Stuttgart, Szabolcs Huszti, seinen Platz sicher. Auch er glänzte im Klub zuletzt nicht, doch im ungarischen Nationalteam hat er trotz der 0:1-Niederlage gegen Slowenien überzeugt. Auch auf Arnold Bruggink, in Duisburg wegen der 5. Gelben Karte gesperrt, für die zentrale Position hat sich Hecking bereits am Mittwoch festgelegt: Die 96-Fan-Chöre singen zwar lauter als sonst das Spielmacher-Klagelied. Doch Hecking sagt über Bruggink: „Bis dahin (Duisburg, d. Red.) hat er gut gespielt. Ich habe keinen Anlass, ihn herauszunehmen.“

Bleibt die Position rechts auf dem Flügel – die letzte offene Frage, von deren Antwort auch die Besetzung der Sturmspitze abhängt. Jiri Stajner soll auf jeden Fall spielen. Und zwar als alleinige Sturmspitze, wenn sich Sergio Pinto für die Flügelposition empfehlen kann. Schwächelt der frühere Aachener hingegen, nimmt Stajner diesen Platz ein – und Vahid Hashemian stürmt.
So oder so – die „Roten“ gehen als Außenseiter in die Partie. Im Publikum erwartet nur eine Minderheit etwas anderes als einen Sieg der Stuttgarter, die in den letzten sechs Spielen 18-mal trafen. Vielleicht liegt aber gerade in der Außenseiterrolle am Sonntag ein Vorteil für die „Roten“.

 

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