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Kleiner EM-Erfolg für den 96-Torwart: Bei der Endrunde ist er nun auch offiziell die Nummer 2 im deutschen Team

 

Ascona/Klagenfurt.
Die offizielle Beförderung gab es bereits einen Tag zuvor.
„Wenn irgendetwas passieren sollte, dann wird Robert Enke nachrücken“, sagte der BTT. Der BTT ist der Bundestorwarttrainer Andreas Köpke, der mit seinem etwas gedrechselten Satz Folgendes sagen wollte: Enke, die Nummer 1 von Hannover 96, ist in der Fußball-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft die offizielle Nummer 2. Als Nummer 2 darf man die Nummer 1 vor dem Spiel warmschießen, genau das tat Enke gestern mit Jens Lehmann in Klagenfurt beim Vorrundenspiel gegen Polen. Für Enke hat die EM am Wochenende also mit einem kleinen Sieg begonnen. Er hat sich im Torwartduell um den Stellvertreterposten im Nationalteam gegen Rene Adler von Bayer Leverkusen durchgesetzt. Der 30-Jährige, vor der EM-Nominierung am 16. Mai die Nummer 3, ist damit in der Hierarchie eine Position nach oben gerückt; Timo Hildebrand, bis dahin der Mann hinter Lehmann, war von Bundestrainer Joachim Löw nicht für das Turnier berufen worden.

„Das ist eine schöne Nachricht“, meinte Enke, der sich belohnt sieht „für meine Leistungen in den vergangenen Jahren in der Bundesliga“. Ähnlich sieht es auch sein Klubtrainer Dieter Hecking, der gestern in Klagenfurt dabei war. Der 96-Coach macht mit seiner Frau Kerstin Urlaub am Wörthersee. In den vergangenen Tagen war immer wieder spekuliert worden, ob Löw und Köpke den Neueinsteiger Adler gleich hinter Lehmann positionieren und damit im Grunde bereits die Weichen für die Zeit nach der EM stellen würden: Hätten sie den 23-Jährigen, der im Trainingslager auf Mallorca überhaupt das erste Mal im Nationalmannschaftskreis dabei war, sofort zur Nummer 2 gemacht, dann wären Enkes Chancen für die Ära nach Lehmann schlecht gewesen.

So aber geht er mit einem kleinen Vorteil ins Verfolgerrennen, das laut Köpke auch während der Tage in Österreich und der Schweiz fortgesetzt wird.

„Hier geht es darum zu sehen, wie es nach der EM weitergeht“, sagte der Torwarttrainer, „für die Jungs hintendran, die gut trainiert haben, geht es darum, sich zu positionieren, dranzubleiben und zu zeigen, wer der Bessere ist.“ Mit anderen Worten: Von Juli an werden die Karten wieder neu gemischt.

Dass Jens Lehmann dann noch Trümpfe in der Hand hält, ist unwahrscheinlich.
Köpke betonte zwar, dass „ich mit Jens nicht gesprochen habe, wie er seine Zukunft sieht“. Lehmann spielt nächste Saison beim VfB Stuttgart wieder
in der Bundesliga, aber bei der WM 2010 wäre er 40 Jahre alt. Es wäre Unsinn, mit ihm die im September beginnende Qualifikation für das Weltturnier in Südafrika zu beginnen. Enke und Adler haben in der Bundesliga übrigens in der kommenden Saison Chancengleichheit. Sowohl 96 als auch Bayer Leverkusen haben die Qualifikation für einen Platz im internationalen Wettbewerb verpasst. Trotzdem steht es 1:0 für Enke, der anders als Adler bereits ein Länderspiel bestritten hat, und zwar am 28. März 2007 beim 0:1 gegen Dänemark. Es ist sein bislang einziges, aber es spricht viel dafür, dass bald ein paar dazukommen. Nach der EM.

 

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