NIEMALSALLEIN

Drei Standard-Pannen, für Kind hat das Team versagt

 

96 verlor die meisten Zweikämpfe und das Spiel bei Schalke 04 mit 0:3. „Die Mannschaft hat versagt“, fand Klubchef Martin Kind.
Da stand Marcelo Bordon mit seiner stattlichen Figur und sprach es so leicht dahin: „Das letzte Mal habe ich in der A-Jugend so ein schnelles Tor gemacht.“ Die Zuhörer lachten mit Bordon das Gewinnerlachen. Auch froh, nicht in der Haut des Verlierers Vinicius zu stecken. Der 96-Verteidiger hatte die entscheidenden Kopfbälle der Partie gegen seinen brasilianischen Landsmann verloren. Vinicius, mit 1,90 Meter einen Zentimeter länger als Bordon, zeigte echte Größe nach der Pleite auf Schalke und stellte sich den Fragen. „Für 96 ist das bitter“, sagte er. „Aber wir dürfen jetzt nicht alles in den Dreck schmeißen.“
Es war alles zu schnell gegangen für die Gäste. Ivan Rakitic schlug den langgezogenen Eckstoß, den Ball stieß Bordon vom hinteren Fünfer-Eck per Kopf in den Winkel (2. Minute). Christian Pander schlug den Eckstoß von der anderen, linken 96-Seite. Wieder köpfte Bordon, Vinicius prallte der Ball an den Arm, von dort vor die Füße von Kevin Kuranyi. 0:2 nach sieben Minuten, davon erholte sich 96 nicht wieder. „Die haben uns überrannt“, sagte Torwart Robert Enke. „Nach sieben Minuten hätten wir im Prinzip schon wieder in den Bus steigen können“, sagte Trainer Dieter Hecking. „Immerhin hat die Mannschaft noch etwas versucht.“ Freilich erfolgloser als der HSV am Freitag gegen die Bayern (2:2 nach 0:2). Stattdessen schaltete Kuranyi am schnellsten nach einem Rakitic-Freistoß, DFB-Torhüter Enke (siehe Bericht Seite 21) und Mario Eggimann hatten beim 0:3 das Nachsehen (64.).
Das Verhalten bei Standardsituationen und die vielen verlorenen Eins-gegen-eins-Duelle bemängelte Hecking zu Recht, nahm Vinicius aber in Schutz. Altin Lala sprang ebenfalls helfend zur Seite: „Bordon ist der beste Kopfballspieler der Bundesliga.“ Hecking sagte: „Man muss auch mal akzeptieren, dass jemand wie Bordon mal etwas gut gemacht hat.“ Ja, Schalke war zu schnell, zu gut für 96.
In der an dieser Stelle oft gelobten 96-Offensive drückte Mike Hanke nicht einmal den Gefahrenknopf. Jan Schlaudraff wirkte seltsam fahrig, so wie bei seiner einzigen Torchance (41.). Arnold Bruggink spielte einen feinen Pass, Schlaudraff ließ zwei Schalker dumm aussehen, schlenzte aber auch den Schuss lässig übers Tor. Szabolcs Husztis Lattentreffer (87.), dazu zwei Fernschüsse von Bruggink in die Arme von Mathias Schober – mehr Gutes gabs nicht zu sehen von den Gästen. 96-Boss Martin Kind formulierte es drastisch: „Die ganze Mannschaft hat versagt.“
„Zu naiv“ fand Christian Schulz den Bundesligastart gegen eine Schalker Elf, die gut sortiert und engagiert auftrat nach dem Mittwoch-Spiel gegen Atlético Madrid. „Schalke ist international durch das Stahlbad gegangen“, sagte Hecking. „Das fehlt uns. Auch dieser Wille: Dies ist mein Ball, und ich gebe ihn nicht her.“ Bordon hats ja vorgemacht.

von Dirk Tietenberg

 

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