NIEMALSALLEIN

Mikael Forssell schießt in Dortmund das erste Auswärtstor für 96 und sichert seiner Mannschaft beim 1:1 den ersten Punkt im fremden Stadion.

 

 Glück muss man haben. 96 holte gestern Abend mit viel Dusel und der Hilfe von Schiedsrichter Wolfgang Stark ein 1:1 in Dortmund. Den ersten Auswärtspunkt der Saison hatte sich Hannover zwar durch eine kämpferisch starke Leistung verdient.

 

Aber ganz gerecht war das Remis sicher nicht, weil Stark ein Kopfballtor von Robert Kovac zu Unrecht nicht gab. „Natürlich haben wir da Glück gehabt“, gab 96-Torwart Robert Enke zu, der am besten wusste, dass der Ball drin war. Es wäre nach 17 Minuten die 2:0-Führung für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp gewesen. Dortmund machte sich in der Phase auf den Weg, Spitzenreiter der Bundesliga zu werden. 96 machte es den Westfalen leicht und verschlief den Anfang völlig. Es war zu erwarten gewesen, dass Dortmund nach den 120 Minuten UEFA-Pokalkampf am Donnerstag in Udine früh die Entscheidung suchen würde.

 

Dennoch sah es so aus, als wolle 96 ein 0:0 über die Zeit retten. Nelson Valdez machte da nicht mit, nutzte eine Unsicherheit von Vinicius und traf zum 1:0. „So ein Start darf uns nicht passieren“, betonte auch 96-Regisseur Jan Schlaudraff. Plötzlich, wie aus dem Nichts, gelang Mikael Forssell das überraschende Ausgleichstor für 96. Steven Cherundolo flankte genau, Forssell nahm die Vorlage an und ballerte die Kugel in den Winkel. Der erste brauchbare Angriffszug mit Forssells Traumtor brachte Dortmund total aus dem Konzept.

 

„Wir haben nach dem Ausgleich den Faden verloren“, sagte Klopp. „Die Jungs laufen mit dem brüllenden Gefühl der Ungerechtigkeit herum. Dann wirds unruhig, das hat man den Jungs angemerkt.“ Um ein Haar hätte Szabolcs Huszti nach einer halben Stunde sogar die 96-Führung erzielt. Aber der Ungar schoss rechts neben das leere Tor. Es wäre des Guten zu viel gewesen. Keiner der 66 900 Zuschauer bekam den Eindruck, 96 könne das Spiel kontrollieren oder offensiver gestalten. Gegen ausgelaugte Dortmunder hatte nur noch Jiri Stajner eine klare Kopfballmöglichkeit nach einer guten Flanke von Hanno Balitsch.

 

Der 27-Jährige war neben Forssell die entscheidende Figur bei 96. Er lief, er grätschte, er dirigierte – und brachte die Dortmunder Antreiber Tamas Hajnal und Tinga so aus dem Rhythmus. Auch Schiedsrichter Wolfgang Stark fand nicht ins Spiel, lag manches Mal daneben und musste nachher seine größte Fehlentscheidung erklären. „So etwas ärgert mich natürlich, wir wollen solche Fehler nicht machen“, sagte der Unparteiische. „Ich konnte es von meinem Standpunkt nicht zu 100 Prozent entscheiden. Dem Assistenten standen zwei Spieler im Blickfeld.“ Warum er nicht Robert Enke gefragt habe, ob der Ball drin war? „Jeden Spieler zu fragen, das können wir nicht leisten“, fügte Stark hinzu. Zum Glück für 96.

 

Dirk Tietenberg

 

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