NIEMALSALLEIN

Mit einem Sieg gegen Bielefeld will Trainer Dieter Hecking die 96-Lage beruhigen. In der Rückrunde soll dann alles besser werden.

 

 

Vor dem ersten Spiel war Euphorie, vor der letzten Partie der Hinrunde herrscht Unruhe bei 96. Die Saison verläuft enttäuschend, was sich leicht an den neuen Zielen ablesen lässt. Begonnen hatte es mit dem Traum von Europa, mittlerweile kämpft 96 nur noch gegen Dienstreisen nach Ahlen. „Wir waren geblendet und zu optimistisch“, meint 96-Chef Martin Kind.

Wenn Dieter Hecking wie gestern von „einer nicht ganz so guten Vorrunde“ spricht, dann ist das eine Verniedlichung. Die teuerste 96-Mannschaft aller Zeiten steht so schlecht da wie fast keine der billigeren nach dem Aufstieg. Weit schlimmer – es ist noch gar keine Mannschaft.

Das gab Hecking ziemlich unverblümt zu. „Unabdingbar ist mannschaftliche Geschlossenheit, die ist einzufordern.“ Die habe man zuletzt „nur ansatzweise“ gezeigt. Jeweils über gute 45 Minuten gegen Karlsruhe (erste Halbzeit) und Wolfsburg (zweite Halbzeit).

Geschlossenheit werde man jedoch „ohne Disziplin auf und außerhalb des Platzes nicht bekommen, dann bleibt das eine Wackelsaison bis zum Schluss“.

Disziplin scheint also eine Mangelerscheinung im 96-Team zu sein – fortan wird Hecking härter durchgreifen. Auch Führungsspieler hat 96 nicht im Überfluss. Mit Hanno Balitsch fehlt einer – nur morgen oder für immer? Soll er gehen? „Für Bielefeld ist er kein Thema. Danach werden wir uns damit beschäftigen“, kündigte Hecking an. Der Trainer erwartet nicht, dass andere Spieler in die Chefrolle drängen. „Das Vakuum haben wir schon länger. Warum soll sich das ausgerechnet im letzten Spiel ändern?“

Keine Führungskräfte, aber „zig Verletzte, fünf Kapitäne und drei Torhüter“, so erklärt sich für Hecking „das Wechselbad der Gefühle“. Höhepunkte waren die Siege gegen Bayern (1:0) und den HSV (3:0), Tiefpunkte die 0:4-Pleiten in Leverkusen und Frankfurt.

Hecking will „mit einem Sieg ein wenig Ruhe reinbringen“ bei 96. Zu retten wäre die Hinrunde selbst mit einem Erfolg nicht mehr. Dann käme 96 aber auf 19 Punkte. „Das wäre wichtig, um ein Polster zu den Abstiegsplätzen zu schaffen“, fordert Kind. Denn er weiß: „Die Saison wird so oder so noch ganz, ganz hart.“

VON ANDREAS WILLEKE 

 

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