In letzter Minute vor Schluss der Transferliste (gestern um 12 Uhr) fand 96 doch noch einen Huszti-Ersatz – direkt um die Ecke...Huszti weg – jetzt Krzynowek!Polen-Nationalspieler Jacek Krzynowek (32) kommt von Nachbarklub Wolfsburg, unterschrieb bis 2010. Nachbar Felix Magath hilft Hecking aus der Not. Für 500000 Euro Ablöse ließ der Wölfe-Boss seinen Bankdrücker ziehen. Hertha BSC hatte Magath noch kürzlich abgesagt.96-Boss Martin Kind dankt für die schnelle Lösung: „Herr Magath ist ein konstruktiver Gesprächspartner.“

Gestern Vormittag wurde der Wechsel in wenigen Stunden perfekt. Am Vorabend hatte 96 Szabolcs Huszti nach St. Petersburg verkauft. Wunsch-Nachfolger Albert Streit entschied sich nachts für den Hamburger SV.

Da griff 96 auf Krzynowek zurück. Kind gibt zu: „Wir wollten anders entscheiden. Aber der Transfer ist keine Alibi-Veranstaltung. Ich glaube, dass Krzynowek uns 1½ Jahre weiterhelfen kann.“

Der Linksfuß mit dem Hammer-Schuss stand zwar schon länger auf der Liste - aber eben nicht als erste Wahl. Krzynowek hat wenig Spielpraxis (4 Hinrunden-Einsätze). Und Kind wollte keine Spieler über 30 mehr holen.

Warum die Rolle rückwärts? Weil 96 die Zeit weglief. Kind gibt zu: „Der Januar ist kein guter Termin für Transfers, besonders in der Endphase.“

Top-Scorer Huszti (25) weg, dafür der sieben Jahre ältere Wolfsburg-Reservist Krzynowek da – Fans in Internet-Foren sehen den Tausch kritisch.

Hecking sieht es anders: „Ich bin froh, jemanden zu haben, der die Bundesliga kennt. Und die Huszti-Position eins zu eins ausfüllen kann. Er soll allen zeigen, dass er noch nicht aufs Abstellgleis gehört.“

Krzynowek kam gestern im Wolfsburger Dienst-VW Touareg zur Unterschrift in Kinds Büro in Großburgwedel vorgefahren. Der Pole (87 Länderspiele) freut sich: „Ich bin überglücklich. Wolfsburg ist abgehakt. Ich will mir hier einen Platz erkämpfen und mit 96 so weit nach vorne wie möglich kommen!“

Ob Krzynowek und der zweite Neuzugang Leon Andreasen schon Sonntag in Cottbus auflaufen, lässt Hecking offen: „Beide können uns sofort weiterhelfen. Aber wir haben auch 1:0 gegen Schalke gewonnen. Und da haben die Neuzugänge nichts dazu beigetragen...“

VON HEIKO NIEDDERER, WINFRIED LEINWEBER UND FLORIAN KREBS