Herr Hecking, überwiegt die Freude über einen Punkt aus Frankfurt oder der Ärger über ein schwaches Spiel?
Meine Mannschaft weiß selber, dass sie besser Fußball spielen kann. Aber was einem in Frankfurt passieren kann, hat Bayer Leverkusen vor 14 Tagen gezeigt. Sie waren dran, dann wurden sie gierig, und dann hat es hinten geknallt.

Also sind Sie zufrieden mit dem Punkt?
Wenn man sieht, dass die Eintracht davor von fünf Heimspielen vier gewonnen hat, dann bin ich zufrieden.

Die beste Torchance hatte Szabolcs Huszti, als Markus Pröll zu weit vor dem Gehäuse stand. Hätte er treffen müssen?
Huszti hat das Richtige gemacht und gleich abgezogen. Wenn der Ball reingeht, sagen wir: super!

Welchen Erwartungen gibt’s für Schalke?
Wir haben nichts zu verlieren. Wir haben mit Schalke ein Los bekommen, wo jeder sagt, dass man sich das hätte sparen können in der 2. Runde. Aber die haben ja auch gerade ein paar Probleme. Mal abwarten, was sich da noch tut. Die Vorfreude, in der ausverkauften Veltins-Arena ohne den Druck der Punkte spielen zu können, sollte uns eine breite Brust geben.

Wegen der derzeitigen Schalker Schwäche wird an deren Trainer und Ihrem Freund Mirko Slomka Kritik laut. Zu Recht?
Nehmen wir mal eine andere Personalie, nehmen wir mal Manuel Neuer. Der wurde vor drei Wochen durch alle Medien gejagt: Der neue Welttorwart ist geboren! Jetzt haben wir gesehen, dass es auch Fußball-Alltag gibt, und da wird der zum „Flutschfinger“ gemacht. So ist nun mal der Anspruch in Schalke. Auch bei Mirko Slomka. Wenn man deutlich hinter den Bayern ist, sind sie sofort alle da. Auch im Verein.

Was passiert bei einem Pokalsieg von 96?
Gegen Hannover erwartet natürlich in Gelsenkirchen jeder einen Sieg. Aber ich hoffe, dass sich der jüngste Ärger da ausräumen lässt, denn der Mirko liefert bei Schalke wirklich gute Arbeit ab.

Wünschen Sie sich gegenseitig Glück?
Wir sind alt genug, wir könnten einen Tag vor einem Spiel noch zusammen Kaffee trinken gehen. Aber wir sind auch Profis: Wenn es so weit ist, will jeder sein Spiel gewinnen.
Aufgezeichnet von Volker Wiedersheim