NIEMALSALLEIN

Kaum ist die Saison vorbei, spielt die Bundesliga verrückt. Gestern verlor der Hamburger SV seinen Trainer Martin Jol an Ajax Amsterdam. Der löst Marco van Basten bei Ajax ab und erhält einen Vertrag bis 2012.

 

Jol hat das Trainerkarussell mit seinem Wechsel kräftig angeschoben. Vieles dreht sich jetzt auch um Hannover. Holt der HSV etwa 96-Trainer Dieter Hecking? Im Februar 2008 hatte sich Hamburgs Manager Dietmar Beiersdorfer schon einmal bei Hecking gemeldet. Er sollte der Nachfolger von Huub Stevens werden. Hecking reagierte interessiert, lehnte aber ab. „Natürlich ehrt einen das, wenn der HSV dich anruft“, sagte Hecking seinerzeit in der NP. „Und natürlich denkt man auch schon mal zwei Tage darüber nach.“

Damals war Hecking für Beiersdorfer der erste Ansprechpartner für Hamburg. Aber innerhalb einer Saison hat sich vieles verändert. Hecking musste in einer durchwachsenen 96-Saison viel Kritik einstecken. Zudem steht sein Fürsprecher Beiersdorfer in Hamburg nach den glücklosen Wintertransfers vor der Ablösung. Nach Informationen von „Spiegel online“ könnte Aufsichtsratmitglied Sergej Barbarez Nachfolger werden. Zu einer aktuellen Anfrage des HSV gab Hecking gestern keine Auskunft. Top-Kandidat ist ohnehin ein anderer Hannoveraner: Mirko Slomka.

HSV-Fan Slomka lobte zuletzt schon einmal die „internationale Qualität“ der Hamburger. Gestern sagte er: „Es ist sicherlich noch alles Spekulation. Aber natürlich würde ich mich über einen Anruf aus Hamburg sehr freuen.“ Auch Hecking wärs wohl recht, wenn sein befreundeter Trainer-Kollege in Hamburg anfängt. Dann wäre Slomka endlich als ständiger Trainerrivale bei 96 aus dem Spiel. Die Hamburger haben in wenigen Wochen fast alles verloren: DFB-Pokal, UEFA-Pokal, die Meisterschaft und nun den Trainer.

Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann sagt zum Jol-Wechsel nach Amsterdam: „Er hat dort die besseren Perspektiven gesehen. Die Entwicklung der vergangenen Tage kam absolut überraschend.“ „Über die Zukunft gab es jedoch unterschiedliche Auffassungen“, sagte Jol. Der Trainer wollte neue Spieler, aber Hoffmann winkte ab. Die meisten Kandidaten für die Jol-Nachfolge stehen unter Vertrag: Hecking ebenso wie Hoffmanns Favorit Jürgen Klopp (Dortmund) oder Bruno Labbadia (Leverkusen). Slomka wäre frei, auch das spricht für ihn.

VON DIRK TIETENBERG

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen