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Reha in Donaustauf mit Halfar. U 21 „abgehakt“. Macht er sich zu viel Druck?

 

Die vielen Verletzungen von Jan Rosenthal gehören zu den ungelösten Rätseln der vergangenen 96-Saison. Er kam auf rekordverdächtige sechs Muskelfaserrisse – der letzte Ende April beim Aufwärmen vor dem Heimspiel gegen Köln bedeutete das Saison-Aus. „Das ist nicht zu erklären“, sagte 96-Trainer Dieter Hecking. „Eine Mist-Saison für ihn.“ Das trifft gerade jetzt zu, zumal Rosenthal nur zuschauen darf, während „seine“ U 21 bei der EM in Schweden um den Titel kämpft. „Abgehakt“, sagt er mit trotzigem Ton in der Stimme.

Er hört es nicht gern, aber der gesunde Rosenthal wäre bestimmt Stammspieler bei DFB-Trainer Horst Hrubesch gewesen. „Es ist müßig, darüber nachzudenken, ob ich dabei wäre oder nicht“, meint Rosenthal. „Wenn es sich ergibt, schaue ich mir die Spiele im Fernsehen an, um zu sehen, wie die Mannschaft sich entwickelt hat.“ Rosenthal musste gezwungenermaßen abschließen mit seiner
Zeit als deutscher Nachwuchs-Nationalspieler. Mit 23 Jahren ist er aus der U 21 rausgewachsen. Für ihn zählen aktuell nur 96 und seine Gesundheit. Nach einer Woche Urlaub auf der Kanarischen Insel Fuerteventura quartiert sich Rosenthal
am Freitag wieder in der Reha-Klinik in Donaustauf ein.

Fitnesstrainer Andreas Schlumberger, der auch die DFB-Junioren begleitet, betreut ihn. Außerdem gehört der frühere 96-Profi Sören Halfar zu der kleinen Trainingsgruppe. Am 22. Juni übernimmt 96-Konditionstrainer Edward Kowalczuk
das Ausdauerprogramm in Hannover. Eine Woche später will Rosenthal fit sein
für die Vorbereitung. Das ist der Plan. Aber zurück zum Rätsel. Der Jungprofi fand bislang keine Erklärung dafür, dass seine Muskulatur so oft streikte. Innere Krankheiten ließ er ausschließen. Blutproben brachten keine Ergebnisse.

„Vielleicht lag es daran, dass ich zu früh angefangen habe vor dem Köln-Spiel“, sagt Rosenthal. „Vielleicht hätte ich das Spiel weglassen und mir nicht so einen Druck machen sollen.“ Vermutlich ist es eine Mischung aus allem: den vielen Grippe-Pausen, den überlasteten Muskeln und dem Psycho-Druck. In der Sommerpause ließ er es langsamer angehen. „Ich habe bewusst auf Schüsse verzichtet“, erzählt er. „Eigentlich habe ich keine Probleme mehr.“ „Mein Ziel ist
es, die Vorbereitung mitzumachen und gesund zu bleiben. Ich werde ranklotzen“, verspricht Rosenthal. Hoffentlich macht er nicht wieder zu viel Druck dabei.

VON DIRK TIETENBERG

 

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